Kevin Costner: "Ich muss niemanden mehr beeindrucken"

Kevin Costner wählt seine Rollen mit Bedacht

Kevin Costner ist ein Hollywood-Star, der schon seit einigen Jahren kein Geld mehr verdienen müsste. Der mittlerweile 61-jährige Oscar-Preisträger hat schon genügend erfolgreiche Engagements hinter sich und für die Zukunft ausgesorgt. Und genau aus diesem Grund ist es immer etwas ganz Besonderes, wenn Costner dieser Tage für eine neue Filmrolle zusagt.

Für "Das Jerico Projekt - Im Kopf des Killers" hat er das getan. Ein Film, den der Schauspieler als einen "High Concept Film" bezeichnet. In dem Streifen, der in Deutschland ohne Kinopremiere gleich auf DVD erscheint, geht es darum, dass das Gedächtnis eines Menschen in den Kopf eines anderen eingepflanzt wird. "Ich fand das faszinierend, zumal wir es schon heute an Tieren ausprobieren. Mich fasziniert dieser Zwiespalt. Wir sind uns nicht sicher, ob wir diese Art von Wissenschaft nun weiterverfolgen sollen oder ob es ethisch nicht mehr vertretbar ist", so Costner im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

Keine Partys mehr

Costner spielt in der Produktion von Jung-Regisseur Ariel Vromen (43) den zum Tode verurteilten Jericho. Dieser ist ein Mann, "der als Krimineller wenig Rechte hatte und der plötzlich mit zwei Löchern im Kopf aufwacht und die Welt nicht mehr versteht, weil das Gehirn eines anderen Mannes in seinem Kopf pocht", so Costner.

Costner selbst beschreibt sein Verhältnis zu Hollywood heute als "leicht irritiert". Zum einen liebt er seinen Job als Schauspieler, zum anderen genieße er schon "seit geraumer Zeit nicht mehr die vielen Partys und Red-Carpet-Events zu besuchen". Viel lieber verbringe er seine Zeit in seinem Haus in Santa Barbara mit seiner Frau Christine Baumgartner (42) und seinen sieben Kindern. "Hier fühle ich mich wohl, hier kann ich entspannen", so Costner.

Costner vermisst "das große Kino"

Doch der Superstar hat noch eine Menge vor. So arbeitet er weiter an seinem "epischen Western mit dem Titel 'Horizon'", der schon bald fertig gestellt werden soll. "Es ist ein Film, der mindestens acht Stunden lang sein wird", so Costner, der im gleichen Atemzug zugibt, dass "solch epischen Filme heute kaum noch gemacht werden". Er vermisse das große Kino, erinnert an "Moby Dick" und an Jules Vernes "20.000 Meilen unter dem Meer". Das sei sein Ziel heutzutage. "Solche Filme möchte ich machen", so Costner.

Auf die Frage, ob er sich noch einmal "neu erfinden möchte als Schauspieler", sagte Costner: "Ich muss nichts mehr machen, um Leute zu beeindrucken oder mir etwas zu beweisen. Damit bin ich durch in meinem Leben. Heute möchte ich nur noch Filmen, die mir wichtig sind, meinen Fingerabdruck aufdrücken."

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