Kehrblech für 450 Euro? Horst Lichter fühlt sich bei "Bares für Rares" veräppelt
"Das hättest du auch nicht erwartet, dass wir so was mal haben?", grinste der Experte Sven Deutschmanek den "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter an. Der starrte nur fassungslos auf eine fürwahr außergewöhnliche Rarität... (Bild: ZDF)
Dann schaute sich Lichter um, ob irgendwo das richtige Objekt stand und Deutschmanek ihn nur foppen wollte. "Ja, das ist das Objekt", lachte der Experte. "Jetzt ohne Scheiß? Komm! Ich glaube es nicht", beäugte Lichter Kehrschaufel und Kehrbesen misstrauisch. (Bild: ZDF)
Also fragte er Andy aus Lichtenau: "Kennst du dieses Teil?" Als der mit "Ja" antwortete, zeigte Lichter auf Deutschmanek: "Das kann schon mal passieren, dass der mich veräppelt. Und ich dachte, ein Kehrblech, das kann nicht sein. Aber ok." (Bild: ZDF)
"Ich habe das von meinem Opa. Ich wusste gar nicht, was das ist", freute sich Andy auf mehr Infos. "Dann kläre mich doch mal auf, warum dieses Ding die Berechtigung hat, hier zu liegen", richtete sich Lichter an Deutschmanek. (Bild: ZDF)
"Das ist niedlich, für kleine Speise- oder Spieltische", begann der. "Da gibt es einen großen Namen, der dahintersteht: Marianne Brandt." - "Ach, das war Bauhaus?", dämmerte Lichter langsam die Bedeutung. Eindeutig belegt war der Bezug zur Designerin jedoch nicht. (Bild: ZDF)
"Deswegen sind die Preise so hoch", nannte Deutschmanek Summen um die 300 bis 400 Euro. "Was!?", rief Lichter ungläubig. "Weil Marianne Brandt nur über einen kurzen Zeitraum von 1929 bis 1932 bei diesen Ruppel-Werken war, wird dieses kleine Tischkehrset sehr hoch gehandelt." (Bild: ZDF)
Andy wünschte sich 250 Euro. "250 Euro für ein Kehrblech", hielt Lichter den Preis für völlig überzogen. Unbenutzt und mit Schildchen des Deutschen Reichspatents konnte dieses Mini-Kehr-Set "Mignon" aus den 1930er- bis 40er-Jahren sogar weit mehr bringen. (Bild: ZDF)
"350 bis 450 Euro?!", wiederholte Horst Lichter den Preis, den der Experte gerade festgelegt hatte. Dann holte er sein eigenes Kehr-Set unter dem Tisch hervor und bat Deutschmanek: "Würdest du für mich mal eine Expertise machen?" (Bild: ZDF)
"Das sind echte Schweineborsten", erkannte Händler Wolfgang Pauritsch und fegte ein wenig den Tisch. "In bestem Zustand." Julian Schmitz-Avila gab das erste Gebot ab: "Es ist skurril und alt, und ich fange mit 30 Euro an." (Bild: ZDF)
Doch selbst die 80 Euro von Walter Lehnertz blieben weit unter der Expertise. Als Andy den Schätzwert nannte, blieb Schmitz-Avila der Mund offenstehen: "Boah!" (Bild: ZDF)
"Warum ist die Expertise 400 Euro?", hakte Elke Velten nach. Die Schlagwörter Bauhaus und Marianne Brandt brachten wenigstens noch ein paar Euro mehr. (Bild: ZDF)
"Hat noch keiner gesehen, ist also was Rares", kaufte Elke Velten das Kehr-Set für 150 Euro. "Da bin ich mal gespannt, ob ich da jemanden für finde." (Bild: ZDF)
Ebenfalls verkauft wurde die goldene Damenuhr "Panthère" von Cartier aus dem Jahr 1992 mit einem Wert von 5.000 Euro. (Bild: ZDF)
Julian Schmitz-Avila blätterte 3.900 Euro auf den Tisch: "Jetzt habe ich auch eine Panthère von Cartier im Full-Set." (Bild: ZDF)
Das Ölgemälde der sizilianischen Landschaft in Taormina von Carl Arp aus dem Jahr 1898 wurde auf 3.500 bis 4.500 Euro geschätzt. (Bild: ZDF)
Wolfgang Pauritsch und Julian Schmitz-Avila kauften das Bild gemeinsam für 2.200 Euro. (Bild: ZDF)
Die Petroleumlampe "Petronella" von Louis Poulsen aus dem Jahr 1987 sollte 140 bis 160 Euro bringen. (Bild: ZDF)
Elke Velten kaufte die Lampe für 100 Euro: "Ich finde das schön." (Bild: ZDF)
Das innen vergoldete Prunkgefäß aus Silber aus der Zeit um 1910 wurde mit 3.500 bis 4.000 Euro bewertet. (Bild: ZDF)
Wolfgang Pauritsch bekam bei 3.500 Euro den Zuschlag: "Sie haben mir eine Riesen-Freude gemacht." (Bild: ZDF)
Der Teller von Villeroy & Boch in der Phanolith-Technik aus dem Jahr 1900 hatte einen Wert von 500 bis 600 Euro. Der Wunschpreis von 500 Euro wurde aufgrund des mäßigen Zustands jedoch nicht erreicht, denn mehr als 400 Euro wollte im Händlerraum niemand ausgeben. (Bild: ZDF)
Schaufel und Besen hat jeder zu Hause im Schrank. Deshalb fragte sich der "Bares für Rares"-Moderator nicht ganz Unrecht: Was war daran nur so besonders?