Justin Bieber und Hailey Baldwin heiraten — sind Spontan-Verlobungen ansteckend?

In letzter Zeit wurde die Popwelt Zeuge vieler extrem spontaner Verlobungen. Zuerst verkündeten Ariana Grande und Pete Davidson wenige Wochen nach ihrem ersten Date ihre Verlobung. Und jetzt sollen Justin Bieber und Hailey Baldwin nach nur einem Monat verlobt sein.

Hailey Baldwin und Justin Bieber in New York Citys Straßen. (Bild: Backgrid)
Hailey Baldwin und Justin Bieber in New York Citys Straßen. (Bild: Backgrid)

Als sie die Nachricht hörten, flippen die Fans auf Twitter aus:

Ok, jetzt sind Justin Bieber und Hayley Baldwin nach nur einem Monat verlobt!?? Wo zum Henker finden die all diese Männer!?! Sagt mir das bitte wer ASAP.

Es ist Verlobungssaison und niemand ist sicher.

Justin Bieber… verlobt… mit Hailey Baldwin… was geht hier vor?

Hab ich Halluzinationen oder hab ich gerade gelesen, dass Justin Bieber mit Hailey Baldwin verlobt ist?

Grande verteidigte das frisch verlobte Paar – und ihre eigene, schnelle Verlobung – auf Twitter, nachdem ein Fan gemutmaßt hatte, sowohl ihre als auch Biebers Verlobung seien vom gemeinsamen Manager Scooter Braun inszeniert worden:

Studien haben gezeigt, dass Scheidungen ansteckend sein können und das Gleiche kann – wie es scheint – auch für schnelle Verlobungen gelten, egal ob Promi oder nicht. „Das Gefährliche am Verhalten von Stars ist es, dass es Verhaltensweisen normalisieren kann, die nicht gerade optimal sind“, erzählt Ramani Durvasula, klinische Psychologin und Autorin von Should I Stay or Should I Go? Yahoo Lifestyle. „Wenn ein Star sich schon nach einem Monat verloben kann, wieso sollten es wir anderen nicht auch tun?“

Hier sind die guten Nachrichten. Schnelle Verlobungen sind in der Regel nur im eigenen Freundeskreis ansteckend, erklärt John Mayer, klinischer Psychologe und Autor von Family Fit: Find Your Balance in Life, gegenüber Yahoo Lifestyle. Obwohl einige Menschen diese schnellen Promi-Verlobungen in der Tat als normal empfinden können. Und immer, wenn eine neue „Norm“ entsteht, so Durvasula, neigen die Menschen dazu, sich dementsprechend zu verhalten.

Laut Durvasula ist es gut möglich, dass es sich hier nur um PR-Aktionen handelt und die Paare nicht an die Ewigkeit denken. Doch es ist ebenso möglich, dass sie eine schnelle Verlobung tatsächlich für eine gute Idee halten. Mayer weist darauf hin, dass Verlobungen ursprünglich dazu gedacht waren, die Anlaufschwierigkeiten in der Beziehung zu meistern und das gemeinsame Leben zu planen. Doch laut Durvasula gibt es heute theoretisch keinen Grund mehr für eine Verlobung, da die Paare einander auch ohne kennenlernen können.

„Für die meisten Menschen ist es äußerst unwahrscheinlich, dass sie nach einem Monat eine fundierte Entscheidung darüber treffen können, ob sie die nächsten 60 Jahre mit einer Person verbringen wollen“, sagt sie. Eine Verlobung kann auch von den schwierigeren Aspekten einer Beziehung ablenken, etwa zu lernen, Kompromisse zu schließen, miteinander zu reden und einander zu kommunizieren, da die „Party-Planung“ im Vordergrund steht, so Durvasula.

Wenn ein Paar das Gefühl hat, dass eine schnelle Verlobung das Richtige ist, sollte man sich laut Mayer für eine lange Verlobungszeit entscheiden. Durvasula sieht das ähnlich: „Fixieren sie bloß kein Datum oder machen Sie keine Hochzeitspläne, die vom Aufbau der eigentlichen Beziehung ablenken könnten“, sagt sie. „Behandeln Sie das Ganze einfach als Beziehung mit etwas teurerem Schmuck.“

Durvasula empfiehlt außerdem, einander kennenzulernen und offen über die gegenseitigen Zukunftswünsche zu sprechen, etwa Kinder, Karriere oder Finanzen. „Seien Sie ehrlich. Machen Sie keine falschen Versprechungen in der Hoffnung, dass sich alles eines Tages von selbst regelt“, rät Durvasula. „Das kann eines Tages sehr schmerzhaft werden.“

Während viele Menschen sich in den sozialen Medien darüber beschweren, dass sie ihren Partner nicht dazu bewegen können, ebenso spontan zu sein, ist Durvasula überzeugt, dass dieses Verhalten kein gesundes Vorbild sei. „Stars sind nicht wie wir“, warnt sie.

Korin Miller