Jussie Smollett wurde nach angeblicher Prügelattacke nun selbst verhaftet
Der Schauspieler Jussie Smollett hatte angegeben, Ende Januar 2019 brutal angegriffen worden zu sein. Nun wird er verdächtigt, falsche Angaben gemacht und die Attacke eventuell sogar selbst inszeniert zu haben. Smollett wurde verhaftet, die Ermittlungen laufen.
Der Fall ging durch die Medien: Jussie Smollett hatte Anfang des Jahres Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Er sei am 29. Januar 2019 auf dem Weg nach Hause gegen zwei Uhr nachts überfallen worden. Die Angreifer hätten ihn rassistisch und homophob beleidigt und geschlagen. Der 36-jährige Afroamerikaner ist homosexuell. Man habe ihm zuletzt sogar eine Schlinge um den Hals gelegt und ihn mit Bleichmittel übergossen. Dabei hätten sich die Angreifer durch “Make Amerika Great Again”-Rufe als Trump-Unterstützer zu erkennen gegeben.
Laut Medienberichten habe die Polizei allerdings bisher keinerlei Hinweise darauf gefunden, dass diese Attacke tatsächlich stattgefunden hat. Und das, obwohl der vermeintliche Tatort, die Innenstadt von Chicago, extrem dicht mit Überwachungskameras behangen ist. Zwei Brüder, die zunächst verdächtigt und von der Polizei befragt worden waren, sagten demnach aus, von Smollett angeheuert worden zu sein, um den Angriff zu inszenieren, berichtet unter anderem “Variety”. Sollte sich dies bewahrheiten, könnten auf den Schauspieler eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren sowie die Kosten der Ermittlungen zukommen.
Anwälte Smolletts bestreiten eine Falschaussage
Der Polizeisprecher Anthony Guglielmi hatte die Öffentlichkeit via Twitter über den Fall auf dem Laufenden gehalten und machte seine Sicht der Dinge bei der Eröffnung der Pressekonferenz klar.
Superintendent Johnson opens press conference on Jussie Smollett wishing that every victim of gun violence in Chicago got this level of media attention. Their families deserve that support not this fake publicity stunt. pic.twitter.com/ECvYBzDqfC
— Anthony Guglielmi (@AJGuglielmi) February 21, 2019
“Superintendent Johnson eröffnet die Pressekonferenz über Jussie Smollett und wünscht sich, dass jedes Opfer von Waffengewalt in Chicago dieses Maß an Medienaufmerksamkeit erlangen würde. Ihre Familien würden das verdienen und nicht dieser PR-Stunt.”
Der Anwalt Smolletts besteht allerdings darauf, dass für seinen Mandanten die Unschuldsvermutung gelte, wie “Variety” weiter berichtet. Er bezeichnete die jetzigen Anschuldigungen als weiteren Angriff auf Smollett. In den amerikanischen Medien wird derweil die Vermutung laut, Smollett könnte den Angriff inszeniert haben, weil ein Drohschreiben, das an ihn gerichtet war, keine Konsequenzen nach sich gezogen hätte.