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Joris: "Die Trennung nach acht Jahren Beziehung war hart für mich"

Joris veröffentlicht am 23. April sein neues Album "Willkommen Goodbye". (Bild: Chris Heidrich)
Joris veröffentlicht am 23. April sein neues Album "Willkommen Goodbye". (Bild: Chris Heidrich)

Joris (31, "Herz über Kopf") hat trotz Corona-Pandemie jede Menge zu tun: Der Sänger nimmt in diesem Jahr nicht nur an der VOX-Show "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" teil, sondern veröffentlicht am 23. April auch sein neues Album "Willkommen Goodbye". Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt der 31-Jährige von einem besonderen tierischen Freund, den Höhe- und Tiefpunkten der vergangenen Jahre und seiner Trennung nach acht Jahren Beziehung. Außerdem verrät Joris, warum Stagediving nach der Corona-Pandemie in allen Musikgenres populär werden könnte.

Für Ihr neues Album haben Sie sich mehrere Jahre Zeit gelassen. Welche Höhe- und Tiefpunkte gab es in Ihrem Leben seit 2018?

Joris: In den letzten Jahren ist einiges passiert. Thematisch geht es bei "Willkommen Goodbye" daher um all das, was mich in den letzten drei Jahren intensiv beschäftigt hat. Dazu gehören Highlights wie die schönsten Zeiten mit meinen Buddys, tolle Festivalauftritte wie das Deichbrand 2018 oder gesellige Abende mit Freunden. Aber es gab natürlich auch Tiefpunkte, wie den Bruch mit meiner Langzeitbeziehung oder die ganze Corona-Situation.

Ihre Songs handeln auch von schweren Momenten in Ihrem Leben. Welche waren das und wie haben Sie wieder herausgefunden?

Joris: Die Trennung nach acht Jahren Beziehung war hart für mich und natürlich ist das nicht über Nacht passiert, sondern war ein Prozess. Ich musste mich wieder neu zurechtfinden. Schwere und traurige Momente gehören leider zum Leben dazu. Ich war aber schon immer der Meinung, dass man mit einem Lächeln und einem gesunden Optimismus besser durchs Leben kommt. Es ist völlig okay, auch mal durchzuhängen, aber genauso wichtig ist es, neuen Mut zu fassen, um weiterzumachen. Mir gibt Musik dabei eine unheimliche Kraft, denn wo Musik ist, ist das Leben. Es ist auch wichtig, nicht zu vergessen, dass man schwere Phasen nicht allein durchstehen muss.

Im Musikvideo zum gleichnamigen Song Ihres neuen Albums "Willkommen Goodbye" haben Sie einen besonderen Partner: ein Schwein. Wie kam es dazu?

Joris: Schwein Paul und ich haben zwei Tage lang zusammen gedreht. Paul ist filmerfahren und spielt meinen imaginären Freund. Einen, den ich jedem wünsche, der eine schwere Last im Leben zu tragen hat. Denn in dem Moment, in dem ich zusammenbreche und nicht mehr kann, weil die Kiste zu schwer ist, kommt Paul und gibt mir Hoffnung und Kraft. Ich finde, es ist ein sehr schönes Bild für den Halt, den Familie und Freunde einem geben, wenn man in schwierigen Phasen mal nicht weiterweiß.

Die Festivals sind auch in diesem Jahr wieder größtenteils abgesagt worden. Wie traurig sind Sie darüber?

Joris: Das ist wohl eher eine rhetorische Frage. Ich bin sehr traurig darüber. Musik muss man gemeinsam erleben können. Aber ich bin froh darum, dass es trotzdem wenigstens ein paar Corona-konforme Konzerte für uns geben wird. Auch wenn das natürlich nur ein kleiner Trost ist. Daher freue ich mich schon jetzt sehr auf meine große Tournee im Frühjahr 2022.

Welche Auswirkungen wird die Corona-Pandemie Ihrer Meinung nach auch noch langfristig auf die Musikbranche haben?

Joris: Es ist bereits jetzt der Fall, dass einige Leute, die vor Corona hinter den Kulissen mit viel Engagement, Elan und Erfahrung arbeiteten, der Branche den Rücken zugewandt haben. Aus existentiellen Gründen und Mangel an Alternativen. Das ist ein wahnsinniger Verlust für die Branche und das macht mir Sorgen. Abgesehen davon habe ich das Gefühl, dass viele jetzt erst merken, wie wichtig Konzerte und Festivals für uns alle sind.

Wenn Sie an eine Zeit nach der Pandemie denken: Wie wird es sein, nach der langen Zeit wieder auf der Bühne zu stehen?

Joris: Wir sind alle so ausgehungert und haben wahnsinnige Lust auf diese Livemomente, die schmerzlich vermisst werden. Ich glaube, alle Genres, egal ob Klassik, Jazz oder Rock, werden gleichermaßen das Stagediving einführen, um zu feiern, dass wir uns alle wieder nah sein können.