Jonah Hill: "Mit Waffen habe ich nichts am Hut"

Jonah Hill in seinem neuem Film "War Dogs"

Die Story klingt so unglaublich, dass selbst Hollywood anfänglich Probleme hatte, sie als glaubhaft zu verkaufen. Die beiden Amerikaner David Packouz und Efraim Diveroli (gespielt von Miles Teller und Jonah Hill) erhalten einen der größten Regierungsaufträge, der jemals an Zivilisten vergeben wurde, um alliierte Truppen in Afghanistan mit Waffen zu versorgen.

Eine wahre Geschichte

Der Film "War Dogs" basiert auf einem Artikel, den Guy Lawson im "Rolling Stone"-Magazin zu diesem Thema veröffentlicht hatte. Regisseur Todd Philipps (45, "Old School", "Hangover") hatte sich noch vor Jonah Hill (32, "The Wolf of Wall Street") die Rechte für den Film geschnappt. "Ein Umstand, der dazu führte, dass ich Todd praktisch angefleht habe, bei diesem Film mit dabei sein zu dürfen", erklärt Hill im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news. "Wie Millionen anderer Menschen auch - konnte ich es einfach nicht glauben, dass die Story wahr ist."

Für Hill war es dann auch eher die Geschichte der beiden Kumpels, die den Regierungsauftrag erhielten, denn die Faszination für Waffen, die ihn an dieser Rolle so reizten. "Ich bin niemand, der Waffen verehrt, aber ich habe tatsächlich durch frühere Rollen echte Erfahrung mit Feuerwaffen", so Hill, der persönlich aber "nicht so viel mit Waffen am Hut hat", wie er selbst zugibt.

Es geht nicht um Waffen

Das Thema Waffenbesitz ist gerade in diesem Jahr, da Amerika einen neuen Präsidenten wählt, ein großes Thema. Das weiß auch der Schauspieler. Als er allerdings nach seiner persönlichen Einstellung zum zweiten Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung gefragt wird - darin wird das Recht auf Waffenbesitz eines jeden Amerikaners geklärt - hält er sich auch ob der prekären politischen Situation in seinem Heimatland sehr zurück und bezieht sich lieber auf seine Figur im Film.

"Diese Jungs haben eine Lücke im Gesetz entdeckt und sie gnadenlos ausgenutzt. Es geht gar nicht mal so wirklich nur um Waffen, es ist mehr ein Thema, das sich mit dem Kapitalismus beschäftigt. Die beiden hätten auch alles andere verkauft, wenn sie damit Geld verdient hätten", ist sich Hill sicher.

"Total irrwitzig"

Doch auch Hill muss zugeben, dass es sich bei dieser Geschichte schon "um eine typisch amerikanische Story handelt. Zwei Stoner, die keine Ahnung vom Waffengeschäft hatten, landen plötzlich einen 300-Millionen-Dollar-Kontrakt", das allein sei doch schon "total irrwitzig".

Den Vorwurf, der Film verherrliche den Gebrauch von Waffen, weist Hill vehement zurück. "Auch wenn wir Maschinenpistolen und andere Waffen wie Trophäen in diesem Streifen handhaben, so ist es doch eher die Macht des Geldes denn die Sucht nach Waffen, die den Kern dieser Geschichte trifft", stellt der 32-Jährige klar.

Foto(s): © 2016 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC.