Johnny Depp, der junge Dumbledore und J.K. Rowlings Trump-Anspielungen: Alles was wir am Set von „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ erfahren haben

Regisseur David Yates, Callum Turner und Eddie Redmayne am Set von „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Jaap Buitendijk/Warner Bros.)
Regisseur David Yates, Callum Turner und Eddie Redmayne am Set von „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Jaap Buitendijk/Warner Bros.)

Es ist Oktober 2017 und wir sind zurück am Set von „Phantastische Tierwesen“. Es ist über zwei Jahre her, seit wir das letzte Mal auf dem riesigen Außengelände der Leavesden Studios waren, das J.K. Rowlings Zauberer-Welt auf absehbare Zeit in Beschlag genommen hat.

Und plötzlich sind wir wieder in den Straßen von New York der 1920er an einem weitläufigen Set, das so weit reicht, wie das Auge sehen kann. Diese Straßen und Gebäudefassaden wurden nun zurückgebaut und in das Paris der 1920er umgewandelt. Dieses Mal fühlt sich alles noch viel magischer an.

Das liegt daran, dass wir in der französischen Hauptstadtversion von Diagon Alley sind. Magische Gestalten treiben sich hier herum und verstecken sich vor den Muggeln, indem sie unter den Beinen einer Bronzestatue mitten auf einer Pariser Straße hervortreten. Hier gibt es alles, was ein guter Zauberer oder eine gute Hexe sich wünschen kann, von verwunschenen Bonbonläden bis zur neuesten (für Ende der 1920er) Quidditch-Ausstattung.

Hier ist ein Überblick, was wir über „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ erfahren haben – ein Film, den die Filmemacher einen „sinnlichen“ Noir-Thriller nach Vorbild von „Der dritte Mann“ nennen.

Aber das Wichtigste zuerst…

Warum spielt „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ in Paris?

Obwohl der zweite von fünf Filmen der geplanten Prequel-Serie zu “Harry Potter” teilweise in New York und London spielt, ist der Hauptteil der Handlung in der Stadt der Lichter angesiedelt.

Die Geschichte beginnt sechs Monate nach den Ereignissen von „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind” von 2016 mit dem Haupt-Bösewicht der Films, Grindelwald (Johnny Depp), in Haft, während Newt Scamander (Eddie Redmayine) endlich sein Handbuch der Magiezoologie veröffentlicht hat.

Jeder „Phantastische Tierwesen“-Film wird in einem anderen Teil der Welt spielen. „Grindelwalds Verbrechen“ spielt in Paris. (Bild: Warner Bros.)
Jeder „Phantastische Tierwesen“-Film wird in einem anderen Teil der Welt spielen. „Grindelwalds Verbrechen“ spielt in Paris. (Bild: Warner Bros.)

Wie wir von den „Harry Potter“-Filmen und –Büchern wissen, wird Scamanders Buch zu einem bahnbrechenden Werk über magische Kreaturen und macht den merkwürdigen Zauberer und seine Leidenschaft für Tiere berühmt.

„[Newt ist] ist nicht so begeistert davon, dass [sein Buch] solch ein riesiger Erfolg ist“, erklärt Redmayne, „weil es Auswirkungen darauf hat, wie Zauberer mit Kreaturen umgehen.“

Während Newt also mit seinem neu gewonnenen Ruhm kämpft, hat der gerade gefangen genommene Grindelwald damit begonnen, Kapital aus seinem schlechten Ruf zu schlagen. Er wird im Keller des MACUS Gebäudes in New York festgehalten, wo er zu einer Art Held der kriminellen Unterwelt geworden ist.

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Er wird für das amerikanische Zaubereiministerium außerdem zu gefährlich. Als sich die Gelegenheit ergibt, ihn nach Europa abzuschieben, wo die Behörden ihn für seine Verbrechen zur Rechenschaft ziehen wollen, ergreifen die US-amerikanischen Zauberer die Chance und liefern ihn aus.

Allerdings wird seine von einem Thestral gezogene magische Kutsche entführt und seine Anhänger bringen ihn nach Paris (Das sieht man übrigens alles in den Trailern und es geschieht gleich in den ersten Szenen des Films, also kein Spoiler).

Vergessen Sie die Kritiker – die Filmemacher finden Depp „außergewöhnlich“

Der Grindelwald-Schauspieler ist seit seinem Eintritt in das Franchise in die Kritik geraten und manche Fans haben bereits gefordert, dass Depp, der am Ende des ersten Films einen kurzen Auftritt hatte, von der Besetzungsliste gestrichen werden solle. Produzent David Heyman entschied sich jedoch, ihn zu behalten.

Johnny Depp als Gellert Grindelwald in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)
Johnny Depp als Gellert Grindelwald in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)

„Wir wollten jemanden, der außergewöhnlich ist“, sagte Heyman über seine Casting-Entscheidung, „jemanden, der ein wenig schräg ist, der das Charisma und die Kraft hat, um dem wunderbaren Gegner [gespielt von ] Ralph Fiennes etwas entgegenzusetzen. Voldemort war jemand, der pur war – wissen Sie, er kannte keine Liebe, er kannte nur Hass. Grindelwald ist eine andere Kreatur.“

„Da ist etwas an Grindelwald – er ist ein Verführer – und er hat sozusagen kein Problem damit, seinen Zauberstab zu schwingen.“

In Paris versteckt sich Grindelwald vor aller Augen und sammelt Anhänger für seine Sache, darunter auch einen inneren Kreis von Akolythen, die für die verachtenswerte Sache ihres Herren alles tun oder opfern.

Aber er ist nicht der Einzige mit mysteriösen Absichten in der Stadt. Credence, der junge Zauberer, der von Ezry Miller gespielt wird, hält sich auch in Paris auf. Nachdem dieser im ersten Film erfahren hat, dass er ein mächtiger Obscurial ist, tritt Credence dem Circus Arcanus bei – einem Wanderzirkus für die Welt der Zauberer, der gerade in der französischen Hauptstadt angekommen ist.

Was bringt Newt wieder ins Spiel?

Newt hat mit seinem neu gewonnenen Ruhm zu kämpfen, aber auch Probleme mit dem Zaubereiministerium. Er will unbedingt wieder auf Reisen gehen, aber nach den Ereignissen in New York haben ihm die Mächte der Zauberwelt die Erlaubnis verweigert.

Eddie Redmayne in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)
Eddie Redmayne in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)

Er geht ins Zaubereiministerium – dasselbe grün geflieste Ministerium, das wir aus den „Harry Potter“-Filmen kennen und das vom Produktionsfilm originalgetreu nachgebildet wurde, mit ein paar neuen Details für die Fans. Kurz darauf trifft er sich mit einem jungen Dumbledore, gespielt von Jude Law.

„Wir sehen Dumbledore als jungen Mann und Dumbledore als junger Mann ist ein ziemlicher Rebell“, erklärt Regisseur David Yates.

“Er ist ein großartiger Manipulator und hat die unglaubliche Fähigkeit, Menschen in Situationen zu manövrieren, in die viele nicht geraten wollen. Und Jude verleiht der Rolle grandiose Frische und Sex-Appeal und Sinnlichkeit und Witz und Charisma.“

Redmayne fügt hinzu: “Er hat dieses gewisse Funkeln in den Augen, das für die Verkörperung des Dumbledore im Film so wichtig war und für J.K. Rowling sicherlich sehr wichtig war.“

Der Film geht nicht auf Dumbeldores Sexualität ein

Auch wenn es in den “Harry Potter”-Büchern nie explizit angesprochen wurde, verriet Rowling 2007, dass Dumbledore schwul ist. Produzent Heyman sagt, Dumbledores Sexualität werde auch hier keine Rolle spielen, aber er schließt dies für künftige Filme nicht aus.

Jude Law sieht seine Reflektion und das Bild Johnny Depps in einem Spiegel in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)
Jude Law sieht seine Reflektion und das Bild Johnny Depps in einem Spiegel in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)

„Ich glaube nicht, dass dies etwas ist, worüber wir [in diesem Film] sprechen.“

Es fällt leicht, die Beziehung zwischen Grindelwald und Dumbledore, so wie sie in den „Harry Potter“-Büchern beschrieben wird, als eine sexuelle auszulegen, aber das ist nicht Teil der Geschichte in diesem Film.

„Die sexuelle Orientierung ist nicht ausschlaggebend für die Geschichte”, fügt Heyman hinzu. „Aber sie könnte sehr gut ein Teil davon sein. Ich meine, Sie wissen und wir alle wissen, dass die beiden eine Freundschaft hatten, eine sehr enge Freundschaft.“

Newt wird zu einem Bauernopfer in Dumbledores Kampf mit Grindelwald, wie Produktionsdesigner Martin Foley erklärt.

“Es ist nicht explizit, dass [Newt] für Dumbledore arbeitet. Er weiß es nicht einmal – Sie wissen es, er hat es irgendwie herausgefunden, aber er wusste nicht, dass er von Dumbledore benutzt wurde. Aber Dumbledore ist ein Schachmeister, so wie Grindelwald. Die beiden sind so eine Art Rivalen. Das ist im Prinzip die Handlung. Diese beiden spielen und benutzen Menschen – einer für das Gute, einer für das Böse.“

Ein Besuch in Nets Haus

Nachdem wir mit Dumbledore gesprochen haben, statten wir Newts South Londoner Haus einen Besuch ab, das genau wie sein Koffer sehr viel mehr verbirgt, als man auf den ersten Blick erkennt.

Newt mit seinem Koffer in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)
Newt mit seinem Koffer in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)

Von außen ist es ein unscheinbares Stadthaus im georgianischen Stil, aber der Keller wurde zu einer beeindruckenden Menagerie/ einem Krankenhaus für phantastische Kreaturen umgewandelt. Wie Newts Reisekoffer ist der Keller sehr viel größer als er sein sollte und verfügt über Gehege für alle Wesen, die Newt auf seinen Reisen gesammelt hat. Er hat sogar eine magische sich bewegende Treppe, die der von Hogwarts nachempfunden ist, Newts ehemaliger Schule.

Bunty, eine neue Figur gespielt von Victoria Yeates, passt in Newts Abwesenheit auf die Kreaturen in der Menagerie auf. Sie schwingt einen Zauberstab mit einer Eichel und sie hat eine Schwäche für Newt – möglicherweise ein Hauch unerwiderter Liebe.

„Es ist eine ziemliche schöne Beziehung zwischen [Newt] und seiner Assistentin [Bunty]“, erklärt Foley.

„Sie ermöglicht Newt, auf Abenteuerreisen zu gehen und er weiß, dass seine Tiere nicht verhungern. Sie sind versorgt.“

Die Gang wieder vereinen

Im Mittelpunkt des vorhergehenden Films standen die Freunde Newt, Tina (Katherine Waterston), Queenie (Alison Sudol) und Jacob (Dan Fogler). Aber am Ende des Films trennen sich die vier und gehen scheinbar alle getrennte Wege, während die Ereignisse des Films magisch aus Jacobs Erinnerungen gelöscht werden.

Bei der Fortsetzung sind sie aber alle wieder mit dabei.

Katherine Waterston und Eddie Redmayne in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)
Katherine Waterston und Eddie Redmayne in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)

Tina wurde wieder als Auror für die MACUSA eingestellt, auch wenn sie vorübergehend mit Newt zerstritten ist.

„Es ist weniger ein Streit als ein Missverständnis”, lacht Redmayne. Am Ende des letzten Films ging Newt nach Hause, um sein Buch zu schreiben, wollte aber unbedingt wiederkommen. Und wenn man ihn am Höhepunkt dieses Films erlebt, dann will er immer noch unbedingt zurückkommen.“

„Aufgrund verschiedener Fehlkommunikationen gab es ein Missverständnis und eines der schönen Dinge ist die Art und Weise, wie sie alle wieder zusammenkommen. Es ist typisch für Tina und Newt, weil sie nicht kommunizieren können, was sie wirklich fühlen.“

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Auf den Spuren von Credence, mit dem sie ein ungewöhnliches Verständnis aufgebaut hatte, reist Tina nach Paris und macht ein Wiedersehen mit Newt unumgänglich.

Währenddessen hat sich Tinas Schwester Queenie in Jacob verliebt, gegen den Wunsch ihrer Schwester und der amerikanischen Zauberwelt, die Beziehungen zwischen Nicht-Magiern und Hexen verbietet. Sie geht mit Jacob nach England, wo die Regeln weniger streng sind, aber ihr Plan geht nicht auf. Jacob muss sich dann erneut mit Newt zusammenschließen, um Queenie im Verlauf des Films zurückzugewinnen.

Da der drohende Kampf zwischen Dumbledore und Grindelwald sehr wahrscheinlich die verbleibenden Filme des Franchise dominieren wird, wird es schwer für die vier werden, weiterhin im Mittelpunkt der Erzählung zu bleiben. Aber David Heyman versichert, die Zukunft des Franchise drehe sich um die Hauptfigur Newt.

Eddie Redmayne als Newt Scamander . (Bild: Warner Bros.)
Eddie Redmayne als Newt Scamander . (Bild: Warner Bros.)

“Ich denke, Newt ist der Dreh- und Angelpunkt für alles. Aber ich denke, es ist auch ziemlich erzählerisch in dem Sinne, dass wir ein sehr breites Spektrum abdecken und auf all diese Figuren eingehen. Man wird sie alle kennenlernen.“

“Ich habe das Gefühl, dass Newts Fähigkeiten ziemlich einzigartig sind und ich meine nicht nur mit wilden Tieren, sondern auch sein Einfühlungsvermögen“, erklärt Redmayne.

„Seine Fähigkeit, kaputte Menschen zu erkennen und mit ihnen in Kontakt zu treten, ist eine Fähigkeit, die ziemlich einzigartig ist. Und es ist eines der Dinge, die Dumbledore schon immer, seit er ein Kind war, in Newt gesehen hat. Falls sich ein Showdown zwischen diesen beiden entwickelt, dann [hat Rowling] ein Szenario entworfen, das nicht so einfach ist, wie: Die beiden können sich einfach gegenübertreten. Und Dumbledore braucht Newts Fähigkeiten, um zu helfen.“

Zurück in die Schule

Nicht nur wurde die alte Gang für die Fortsetzung zurückgeholt, sondern der Film kehrt für Fans der Harry Potter Filme auch an einen sehr vertrauten Ort zurück: Hogwarts.

Hogwarts ist in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ zurück. (Bild: Warner Bros.)
Hogwarts ist in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ zurück. (Bild: Warner Bros.)

Nach unserem Verständnis gibt es mindestens zwei Sequenzen, die auf dem Territorium von Hogwarts in zwei verschiedenen Zeiten ablaufen. Yates bekräftigt, dass sie nicht aus nostalgischen Gründen an den legendären magischen Ort zurückgekehrt sind.

„Da wir Dumbledore eingeführt haben, fühlte es sich richtig an, diese Welt miteinzubeziehen“, erklärte Yates uns. „Wir sind nur sehr kurz da. Direkt in der Mitte des Films springen wir für ungefähr zehn Minuten nach Hogwarts zurück und sehen es im Jahr 1927. Es war ein sehr organischer, natürlicher Teil des Entstehungsprozesses, der uns dorthin zurückbrachte.“

Abgesehen von dieser Szene gibt es auch eine Rückblende zu einem entscheidenden Moment in Newts Leben, der sich an der Zaubererschule ereignete.

„Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ mit einem Rückblick nach Hogwarts. (Bild: Warner Bros.)
„Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ mit einem Rückblick nach Hogwarts. (Bild: Warner Bros.)

„Einen jungen Dumbledore und sein erstes Treffen mit Newt zu sehen, wird den Fans denke ich sehr gefallen“, schwärmt Heyman. Der junge Newt wird von Joshua Shea gespielt, den Redmayne als „durch und durch wundervoll“ beschreibt.

Neben den bekannten Klassenzimmern und Gängen werden wir laut Foley “einen Teil von Hogwarts sehen, den wir noch nie zuvor gesehen haben. Es ist wie eine versteckte Kammer, in der Newt ein paar Dinge aufbewahrt. Es ist ein winziges Set, aber wirklich niedlich.“

Foley räumte auch ein, dass sie sich einige Originalrequisiten von der Harry Potter Studio Tour nebenan von Leavesden für das Set Dressing ausleihen konnten und wir haben in der Requisitenabteilung möglicherweise einen vertraut aussehenden Stein der Weisen entdeckt.

Ein weiterer zentraler Ort, auf den man sich freuen kann, ist das französische Zaubereiministerium, das genauso groß und majestätisch ist wie seine amerikanischen und britischen Pendants.

Ja, der Film enthält Anspielungen an Trump

Jeder, der Rowling auf Twitter folgt, weiß, dass sie strikt Anti-Trump ist. Er kandidierte für das Amt des Präsidenten als Rowling „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ schrieb, so dass es keine Überraschung ist, einige aktuelle Themen zu finden, die in die Geschichte eingeflossen sind.

„Wenn man einen Film dreht, dann kann man letztendlich nicht anders, als sensibel für die Welt zu sein, in der man ihn kreiert“, erklärt Yates. „Sie beeinflusst einen jeden Tag, beeinflusste Jo (Rowling), als sie das Drehbuch schrieb, beeinflusst uns, während wir die Geschichte zusammensetzen. Wir verschließen uns nicht vor dem, was in der größeren Welt passiert.“

Dan Fogler und Eddie Redmayne in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)
Dan Fogler und Eddie Redmayne in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)

„Aber die Motive sind denke ich universell und archetypisch und zeitlos. Letztendlich geht es nicht so sehr um eine direkte politische Art von Kontrapunkt oder Kontext, es geht wirklich um Werte wie Toleranz und Verständnis und ein Lob der Vielfalt.“

„Das sind also die Ideen, meiner Meinung nach, die viel in Jos Arbeit einfließen. Sie sind nicht nur für den jetzigen Zeitpunkt von Belang. Was ein wenig beängstigend ist, ist, dass sie jetzt immer relevanter werden. Und was wunderbar ist, ist, dass wir einen Film machen, der von Millionen von Menschen und Millionen von jungen Menschen gesehen werden wird und wir eine Geschichte verwirklichen, die Toleranz und Akzeptanz des Andersartigen feiert und so etwas aussagt, wie: Seid zynisch, wenn die Leute so tun, als hätten sie alle Antworten auf einem einfachen Niveau, denn das ist wahrscheinlich nicht der Fall.“

Es liegt Liebe in der Luft

Wie bereits erwähnt, wird „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ sich sehr viel mehr mit Romantik befassen, als wir das je zuvor in der Filmreihe gesehen haben.

Newt ist Teil von gleich zwei Dreiecksbeziehungen. Eine zwischen ihm selbst und Tina und seiner ehemaligen Flamme und Ex-Hogwarts-Schülerin Leta Lestrange, gespielt von Zoë Kravitz. Sie arbeitet im britischen Zaubereiministerium als Assistentin von Torquil Travers, dem Leiter für magische Strafverfolgung.

Zoë Kravitz in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)
Zoë Kravitz in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)

Sie selbst ist dann Teil einer Dreiecksbeziehung zwischen Newt und seinem älteren Bruder (ihrem Verlobten), Theseus, gespielt von Callum Turner.

Obwohl er noch nie mit Turner zusammengearbeitet hatte, räumt Redmayne ein, dass er sich seiner…sollen wir sagen…Talente bewusst war?

„Ich sah ‚Krieg und Frieden‘. Ich weiß nicht, ob ihr das gesehen habt, er hat da mitgespielt“, sagt Redmayne. „Meine Frau und ich sahen uns das an, er erschien auf dem Bildschirm und sowohl Hannah als auch ich dachten sofort ‚Das ist wie eine größere, dunklere, besser aussehende Version von mir.‘“

Callum Turner und Eddie Redmayne als die Scamander Brüder in “Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)
Callum Turner und Eddie Redmayne als die Scamander Brüder in “Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“. (Bild: Warner Bros.)

Der gefeierte Kriegsheld Theseus ist jetzt Leiter des Auror Büros im britischen Zaubereiministerium und ein interessanter Gegenpol zu Newt.

“Er ist Newts älterer Bruder, auch wenn ich jünger als Eddie bin, was interessant ist”, sagt Turner, “und er ist so ziemlich das Gegenteil von Newt. Offensichtlich hat er die gleiche Schulausbildung hinter sich, aber als er fertig war, entschied er sich, dass das Establishment eine Möglichkeit wäre, für das Gute zu kämpfen. Teseus ist –vielleicht – etwas strenger oder vielleicht einfach Teil des Establishments.“

Ob Newt sich für Tina oder Leta entscheidet, kann man mit einem schnellen Blick in die Potter-Geschichte herausfinden, aber wir sind uns sicher, Yates wird die sexuellen Spannungen zwischen den vier so lange wie möglich auskosten.

„Dies ist ein sehr viel sinnlicherer Film”, erklärt Yates. „In keinem der ‚Potters‘ und auch nicht im ersten ‚Phantastische Tierwesen‘ hatten wir wirklich Sinnlichkeit oder Sexualität. Wir hatten diese Erwachsenen, aber letztendlich sind diese Erwachsenen eigentlich wie große Kinder in einer Welt der Erwachsenen. Dies ist ein etwas sinnlicherer Film, denn er ist eine Liebesgeschichte. Es gibt ein Gefühl für Sinnlichkeit zwischen den Figuren, was wirklich reizend ist. Es fühlt sich so an, als würden alle erwachsen und ein wenig anspruchsvoller werden.“

„Ehrlich gesagt sind es eine Reihe von Liebesgeschichten. Und in Wirklichkeit ist das Hauptthema das Verlieben, Entlieben, Verlieben in eine Ideologie, Verliebtheit, Verderbtheit durch die Liebe. Es kreist wirklich alles um diese zentrale Prämisse der Liebe, denke ich.“

„Es ist eine Art Liebesgeschichte, aber sie hat auch einen wirklich interessanten Thriller-artigen Unterton.“

„Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ läuft am 15 November in den deutschen Kinos an.

Tom Butler