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Joe Goldberg ist zurück: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

Joe Goldberg (Penn Badgley) will einen Neustart. (Bild: Netflix)
Joe Goldberg (Penn Badgley) will einen Neustart. (Bild: Netflix)

Bei Netflix kann Joe Goldberg nicht aus seiner Haut, WOW bietet eine Zeitreise in die Sitcom-Welt der 1960er-Jahre und Martina Hill macht Prime Video unsicher. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.

Joe Goldberg war gestern: In der vierten Staffel von "You - Du wirst mich lieben" erfindet sich der berühmt-berüchtigte Netflix-Killer schon wieder neu. Seine guten Vorsätze für einen Neustart im Vereinigten Königreich sind aber schon bald passé. Was Netflix, Disney+ und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

Ex-Bond-Girl Gemma Arterton unternimmt in der Sky-Serie "Funny Woman" einen Nostalgietrip in die 1960er-Jahre. (Bild: 2022 Sky Studios Limited)
Ex-Bond-Girl Gemma Arterton unternimmt in der Sky-Serie "Funny Woman" einen Nostalgietrip in die 1960er-Jahre. (Bild: 2022 Sky Studios Limited)

"You - Du wirst mich lieben", Staffel 4, Netflix

Gestatten, Professor Jonathan Moore: Der Name dieses Universitätsdozenten ist Netflix-Fans noch kein Begriff - das Gesicht aber sehr wohl. Als Joe Goldberg (Penn Badgley) avancierte der geheimnisvolle Buchhändler zu einem der beliebtesten Netflix-(Anti-)Helden.

Nach dem Tod seiner großen Liebe Love (Victoria Pedretti) in Staffel drei beginnt Joe aka Jonathan unter neuer Identität ein Leben als Professor im Vereinigten Königreich. Doch schon bald ist in Staffel vier der Hit-Serie (ab 9. Februar, Netflix) sein Motto "Aktivitäten außerhalb des Lehrplans bleiben rein beruflich" Makulatur und alte Gewohnheiten brechen sich Bahn - einmal Stalker, immer Stalker.

Die privilegierten Kreise, in denen sich Jonathan bewegt, halten aber auch noch andere Überraschungen offen: Der Dozent wird vom Jäger zum Gejagten. Und als eine Mordserie die Uni-Elite erschüttert, zeigt Jonathans neues Umfeld sein wahres Gesicht. Dazu machen dem Dozenten Erinnerungen an seine Verflossene Marianne (Tati Gabrielle) zu schaffen.

Kurt Krömer ist nur einer von zahlreichen Stargästen in Martina Hills neuer Sketch-Comedy-Show "HILLarious". (Bild: Amazon Prime Video / Julia Feldhagen)
Kurt Krömer ist nur einer von zahlreichen Stargästen in Martina Hills neuer Sketch-Comedy-Show "HILLarious". (Bild: Amazon Prime Video / Julia Feldhagen)

"Funny Woman", WOW

Raus aus der Provinz, rein in das pulsierende Leben Londons: Barbara (Gemma Arterton) weiß genau, was sie will: einen Job im Londoner West End. Im von Männern dominierten Geschäft der 1960er-Jahre hat es die amtierende "Miss Blackpool Belle" aber nicht leicht. Doch die taffe Blondine lässt sich im Sky Original "Funny Woman" (ab 9. Februar) nicht unterkriegen.

Zunächst will nicht nur Theateragent Brian (Rupert Everett) seine neue Klientin auf ihr Äußeres reduzieren. Jobs als Bikinimodel lehnt Barbara strikt ab. Stattdessen kämpft sie mit ihren eigenen, recht unkonventionellen Mitteln - und ergattert tatsächlich eine Sitcom-Rolle.

Der Serien-Nostalgietrip "Funny Woman" funktioniert als eine hübsch bebilderte Zeitreise in die 1960er-Jahre. Körnige Super-8-Aufnahmen werden ebenso wie Split-Screen-Techniken und Schwarz-Weiß-Aufnahmen als Vehikel für einen gelungenen Ausflug in die TV-Vergangenheit genutzt. Exaltiert, bisweilen übertrieben, aber stets liebenswürdig verkörpert gehören Schauspielerin Gemma Arterton ganz klar die Sympathien. Nur ein bisschen mehr Biss hinsichtlich des in den 1960ern vorherrschenden Machismo-Geists, Sexismus und der angestaubten Rollenbilder hätte "Funny Woman" gutgetan.

Lacey (Taylor Schilling) kümmert sich liebevoll um ihren Neffen Edward (Colin O'Brien). (Bild: Apple)
Lacey (Taylor Schilling) kümmert sich liebevoll um ihren Neffen Edward (Colin O'Brien). (Bild: Apple)

"HILLarious", Amazon

Neue Heimat für Martina Hill: Ihre Sketch-Comedy-Show "HILLarious" läuft ab 9. Februar bei Amazon Prime Video. In acht etwa 25 Minuten langen Sketch-Comedy-Shows zeigt Hill das, was man von ihr kennt - allerdings auf gewohnt hohem Niveau. Es werden TV-Formate durch den Kakao gezogen, Promis parodiert und immer wieder Lebenssituationen von Frauen unters Persiflage-Brennglas gelegt, die man so oder so ähnlich aus dem eigenen Leben, beziehungsweise dem, vertrauter Menschen kennt.

Auch einige Promis lassen sich humoristische Gastauftritte bei Martina Hill nicht nehmen. Zu sehen sind unter anderem Annette Frier in einem Gummibärchen-Werbespot und Kurt Krömer als Co-Ermittler in einem herrlich absurden Nicht-Krimi unter der - vielleicht etwas angestaubten - Marke "CSI: Berlin". Ferner geben sich die Ehre: Carolin Kebekus in einer "Rebecca und Larissa"-Reunion, "Ninja Warrior"-Moderator Frank Buschmann und auch Comedian Olaf Schubert.

Heidi Lohmann (Anke Engelke) ist eine Lehrerin vom alten Schlag. (Bild: 2022 BantryBay Productions GmbH / Deutsche Columbia Pictures Filmproduktion GmbH / Degeto Film GmbH)
Heidi Lohmann (Anke Engelke) ist eine Lehrerin vom alten Schlag. (Bild: 2022 BantryBay Productions GmbH / Deutsche Columbia Pictures Filmproduktion GmbH / Degeto Film GmbH)

"Der Morgen davor und das Leben danach", Apple TV+

Weg aus seiner Heimat New York, ab nach Los Angeles: Mit seiner Familie will der zwölfjährige Edward (Colin O'Brien) ein neues Leben starten. Doch alles kommt anders: Ein tragisches Flugzeugunglück kostet der ganzen Familie ihr Leben - nur Edward übersteht den Absturz wie durch ein Wunder. Nach diesem Trauma kommt er bei seiner Tante Lacey (Taylor Schilling) unter. Doch die muss in der Apple-Serie "Der Morgen davor und das Leben danach" (ab 3. Februar) erst einmal selbst mit dem Verlust ihrer großen Schwester zurechtkommen.

Derweil muss Edward lernen, mit dem plötzlichen Interesse an seiner Person umzugehen. Bei der Heimkehr zu Lacey wird dem Jungen erst einmal ein Mikrofon unter die Nase gehalten, dazu erreichen ihn Unmengen an Briefen. Halt gibt ihm und seiner Tante eine Therapiegruppe, in der sie um eine Zukunftsperspektive und neue Hoffnung kämpfen. Die Hinterbliebenen bestärken sich gegenseitig, müssen in der bewegenden Serien-Adaption von Ann Napolitanos Roman "Dear Edward" aber auch schockierende Wahrheiten ertragen.

"Eingeschlossene Gesellschaft", WOW

Herr Prohaska (Thorsten Merten) ist verzweifelt. Das Abitur steht an, ein läppischer Punkt fehlt seinem Sohn zur Zulassung. Da muss sich doch etwas machen lassen? Im echten Leben würde Herr Prohaska in die Sprechstunde gehen oder vielleicht auch gegen die Schule klagen, um den Junior irgendwie durchzuboxen, aber das wäre natürlich nicht so außergewöhnlich. Er greift also zu seiner Pistole und stürmt das Lehrerzimmer. "Konferenz, jetzt, hier sofort, und am Ende bekommt mein Fabian seinen Punkt!"

So müssen eine Handvoll Lehrerinnen und Lehrer es nun also mit sich ausmachen: Findet man irgendwo noch diesen einen Punkt? Herr Vogel (Torben Kessler) wäre dafür. "Wir sollten uns nicht zu Göttern aufspielen mit unserer Notenmacht." Herr Engelhardt (Justus von Dohnányi) dagegen, Typ fieser Beamter, besteht auf seiner schlechten Beurteilung des Schülers, "weil es so in meinem Notizbuch steht". Und dann sind da auch noch Frau Lohmann (Anke Engelke), Herr Mertens (Florian David Fitz), Referendarin Frau Schuster (Nilam Farooq) und Schüleranwalt Herr Arndt (Thomas Loibl), die auch alle ihre eigenen Meinungen haben.

Man diskutiert Shakespeare und Lehrer-Schüler-Romanzen, streitet und prügelt sich, isst zwischendurch aufgeschnittene Äpfel, und draußen vor der Tür wartet immer noch Herr Prohaska (Thorsten Merten) mit seiner Pistole. Nein, "Eingeschlossene Gesellschaft" ist nicht Tarantino und definitiv nicht Sartre, sondern leicht unterhaltendes Kino, in dem die Zuschauer trotz aller Absurdität viel Wahres entdecken könnten. Den grau-gruseligen deutschen Bildungswahnsinn von Regisseur Sönke Wortmann gibt es ab 10. Februar bei WOW zu sehen.