Japan scheitert erneut mit H3-Rakete

In Japan ist erneut der Start einer Rakete modernster Bauart ins Weltall gescheitert. Nach Angaben der Weltraumbehörde Jaxa musste die Rakete des Typs H3 am Dienstag nach ihrem zunächst erfolgreichen Start um 10.37 Uhr (Ortszeit) zerstört werden. "Der Zerstörungsbefehl wurde an H3 übermittelt, da es keine Möglichkeit gab, die Mission zu erfüllen", teilte die Jaxa mit. Angaben zu den Ursachen des erneuten Fehlschlags machte die Behörde zunächst nicht.

Dabei schien die erste Phase zunächst nach Plan zu verlaufen. Doch bald darauf traten Anzeichen für Probleme auf. "Es scheint, dass die Geschwindigkeit nachlässt", hieß es in der Live-Übertragung der Jaxa, während sich die Rakete etwa 300 Kilometer über dem Boden befand. Kurz darauf meldete die Kommandozentrale: "Die Zündung des Triebwerks der zweiten Phase ist noch nicht bestätigt, wir prüfen die Situation weiter."

Bereits am Freitag war der Start der H3-Rakete an der Zündung der Feststoff-Raketenantriebe gescheitert. Die H3-Rakete, ein Nachfolger des 2001 entwickelten Typs H-IIA, wurde für häufigere kommerzielle Starts entwickelt und soll kosteneffizienter und verlässlicher sein als die älteren Modelle. Ihr Start wurde bereits einige Male verschoben.

Der Start am Dienstag hatte den Beobachtungssatelliten Alos-3 zum Ziel, der mit einer verbesserten Auflösung angepriesen wird und für das Katastrophenmanagement und andere Überwachungsaufgaben eingesetzt werden soll.

Der Zwischenfalls am Dienstag ist der dritte Rückschlag für die japanische Weltraumbehörde binnen weniger Monate. Im Oktober sollte eine Trägerrakete des Typs Epsilon Satelliten ins All bringen. Doch aufgrund von Problemen mit dem Antriebssystem musste die Behörde kurz nach dem Start den Befehl zur Selbstzerstörung der Rakete geben. Für die Jaxa war dies der erste Fehlstart seit 2003.

kas/