James Toback: Die Zahl der Opfer erhöht sich auf über 200

Der Vorwurf der sexuellen Belästigung hält sich hartnäckig im Fall von James Toback: Mittlerweile soll es sich um über 200 Frauen handeln.

Der Damm scheint gebrochen. Nach Filmproduzent Harvey Weinstein (63) befindet sich nun auch Regisseur James Toback (73, "Bugsy") inmitten eines riesigen Sexskandals. Zu den ersten 38 Frauen, die dem heute 73-Jährigen in einem Artikel der "Los Angeles Times" vom Sonntag (22. Oktober) sexuelle Belästigung vorgeworfen haben, sind innerhalb von zwei Tagen zahlreiche weitere hinzugekommen. Die Opferzahl soll sich mittlerweile auf über 200 Frauen erhöht haben, wie es in einem neuen Bericht der "Los Angeles Times" heißt.

Unterstützung von den Behörden

Die Mehrheit der Frauen, die sich zusätzlich gemeldet haben, berichte demnach von Vorfällen in den Straßen von Manhattan. James Toback hätte sie angesprochen und ihnen die Chance auf eine Rolle in einem kommenden Film angeboten sowie eine Bandbreite an ungewollter sexueller Annäherungsversuche und Verhaltensweisen an den Tag gelegt.

Die Polizei von Los Angeles habe bereits mehrere Anrufe in Bezug auf James Toback erhalten, heißt es in dem Bericht weiter. Und in New York, wo der Regisseur lebt, rufe die Staatsanwaltschaft Frauen dazu auf, sich unter der Hotline für Sexualverbrechen zu melden, wenn ihnen etwas Derartiges widerfahren sei.

James Toback hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Er habe sich mit keiner dieser Frauen getroffen, antwortete er auf Nachfrage der "Los Angeles Times", und wenn es doch so gewesen sein sollte, habe es sich um lediglich fünf Minuten gehandelt und er habe daran keinerlei Erinnerung. Zudem gab er an, dass es für ihn "biologisch unmöglich" sei, so ein Verhalten an den Tag zu legen. Er leide an Diabetes sowie einer Herzerkrankung und benötige Medikamente. Weiter sei er darauf allerdings nicht eingegangen.

James Gunn legt nach

Während sich in kürzester Zeit zum Fall Harvey Weinstein zahlreiche Hollywood-Stars zu Wort gemeldet haben, bleibt es im Fall von James Toback noch verhältnismäßig ruhig. Womöglich liegt es daran, dass der Regisseur in der Traumfabrik nicht das Ansehen genossen hat wie der Filmmogul. Doch einer hat seinem Ärger ausführlich via Facebook Luft gemacht: "Guardians of the Galaxy"-Regisseur James Gunn (51). Er erklärte auf seinem offiziellen Facebook-Profil, dass er bereits seit Jahren versuche, vor James Toback zu warnen.

James Gunn schreibt, dass er mindestens 15 Frauen kenne, die von Toback angesprochen wurden - darunter drei Frauen, mit denen Gunn zusammen war, zwei seiner besten Freundinnen und ein Familienmitglied. Allerdings habe er außer verbaler Warnungen in Gesprächen und im Netz nichts weiter unternehmen können, da er seine Informationen aus zweiter Hand erhalten und nichts direkt mitbekommen habe. Ohne Beweise oder Opfer, die auspacken, hätte er verklagt werden können. Gunn sei dementsprechend "glücklich", dass Tobacks Verhalten nun ans Licht gekommen sei.

Foto(s): Globe Photos/ImageCollect