James Franco: Frauen werfen ihm sexuelle Belästigung vor

Gerade erst ist er mit dem Golden Globe ausgezeichnet worden. Doch nun bläst James Franco heftige Kritik entgegen. Er soll Frauen sexuell belästigt haben.

Vom gefeierten Schauspiel-Star zum Hollywood-Buhmann. Dieser Tage geht sowas im Filmgeschäft sehr schnell. Das musste nun auch James Franco (39, "Why Him?") am eigenen Leib erfahren. Am Sonntagabend durfte er sich noch über einen Golden Globe für seine Leistung im Film "The Disaster Artist" freuen, kurze Zeit später steht er am öffentlichen Pranger. Mehrere Frauen werfen dem Schauspieler sexuelle Belästigung und Heuchelei vor.

Bei der Preisverleihung stand Franco noch im schwarzen Anzug und mit einem "Time's Up"-Pin am Revers auf der Bühne. Damit signalisierte er seine Unterstützung im Kampf gegen sexuelle Belästigung in Hollywood. Doch das stieß einigen Zuschauern der Golden Globes bitter auf. Der Vorwurf: auch Franco habe in der Vergangenheit Frauen nicht immer mit dem nötigen Respekt behandelt.

James Franco ein Heuchler?

So berichtet unter anderem das US-Nachrichtenmagazin "Time" auf seiner Webseite, dass "The Breakfast Club"-Star Ally Sheedy (55) zunächst Andeutungen gegen Franco auf Twitter machte, ihre Tweets später aber wieder löschte. Sie soll unter anderem geschrieben haben: "James Franco hat gerade gewonnen. Bitte fragt mich nie, warum ich aus dem Film-/TV-Geschäft ausgestiegen bin." Sie bezeichnete es angeblich auch als heuchlerisch, dass er den "Time's Up"-Pin trug.

Auch andere Userinnen kritisierten Franco für seinen Umgang mit Frauen in der Vergangenheit. Zwei Frauen fokussierten sich dabei auf einen Vorfall aus dem Jahr 2014, als Franco angeblich versuchte, ein 17-jähriges Mädchen auf Instagram zu verführen.

Was war damals passiert?

Medienberichten zufolge hat Franco damals einen weiblichen Fan nach seiner Broadway-Show "Of Mice and Men" auf der Straße getroffen. Wie unter anderem "Gawker" berichtete, tauschten die beiden ihre Instagram-Kontakte aus und starteten später einen Chat, in dem das Mädchen Franco sagte, dass sie "fast 18" sei. Angeblich habe der Schauspieler die Jugendliche dann gefragt, wo sie in New York untergebracht sei und ob er ein Hotelzimmer mieten solle? Der komplette Chatverlauf tauchte später im Internet auf.

In einem Interview im April 2014 in der Sendung "Live! With Kelly and Michael" hatte Franco diesen Vorfall angesprochen. "Ich schäme mich, und ich schätze, ich bin ein Beispiel dafür, wie schwierig Social Media ist." Es sei eine Art, "wie sich Menschen heutzutage treffen, aber was ich gelernt habe, ist, dass man nicht weiß, wer am anderen Ende ist". Er habe daraus seine Lektion gelernt, zeigte sich Franco damals geläutert. In einem Radiointerview mit Howard Stern rechtfertige er sich zudem damit, dass in New York Geschlechtsverkehr ab 17 legal sei. Und er stellte klar, dass er keinen jungen Frauen nachstellen würde, auch wenn das nun alle glaubten. Vielmehr würden nach der Arbeit die Mädchen auf ihn warten.

Es gibt noch weitere Vorwürfe

Die Schauspielerin Violet Paley, die laut eigener Aussage einst mit Franco eine Beziehung führte, attackiert den Hollywood-Star auf Twitter offen: "Süß, dein Time's-Up-Pin, James Franco. Kannst du dich noch an die Zeit erinnern, als du meinen Kopf im Auto gegen deinen Penis gedrückt hast und das andere Mal, als du meine Freundin zu dir ins Hotel gebeten hast, als sie 17 war? Nachdem du davor bereits erwischt wurdest, wie du das bei einer anderen 17-Jährigen versucht hast?"

In den Kommentaren unter ihrem Tweet kündigt Paley an, dass sie noch viele weitere Details und Beweise habe, die sie bald veröffentlichen werde. Sie arbeite gerade mit Leuten daran, dies auf die beste und sicherste Weise zu machen. Außerdem kenne sie noch andere Mädchen, die ähnliche Erfahrungen gemacht hätten.

Schauspielerin Sarah Tither-Kaplan schließt sich der Kritik an Franco an. Auf Twitter wirft sie dem Hollywood-Star vor, Frauen in seinen Filmen nur dann Sprechrollen zu geben, wenn diese Nacktszenen drehen.

Bisher hat sich James Franco nicht zu den Vorwürfen geäußert. Es sieht aber ganz so aus, als würde die nächste Zeit äußerst ungemütlich werden für den frisch gebackenen Golden-Globe-Gewinner.

Foto(s): imago/ZUMA Press