Ist schmerzhafter Sex normal?

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Jeder Mensch empfindet Schmerz unterschiedlich. Während es die einen beim Sex gern etwas härter mögen, bevorzugen es andere besonders einfühlsam und zärtlich. Doch zwischen „Autsch, Du bist zu tief drin“ und ernsten medizinischen Problemen gibt es einen erheblichen Unterschied.

Fast jede Frau hat es schon erlebt: Beim Sex ergeben sich das ein oder andere Mal kleinere Schmerzen durch zu tiefes Eindringen des männlichen Geschlechtsteils oder durch zu heftige Bewegungen. Diese Art von Schmerz aber hört schnell wieder auf und wird durch wunderbare Gefühle und neue Wellen der Lust ersetzt.

Laut dem US-amerikanischen Institut der Gynäkologen und Geburtshelfer, gaben rund 75 Prozent aller befragten Frauen an, beim Geschlechtsakt schon einmal stärkere Schmerzen empfunden zu haben, die jedoch auf eine bestimmte Sex-Stellung oder Muskelkater zurückzuführen waren.

Wenn aber langandauernder Schmerz bei jedem Liebesspiel wiederkehrt, sollte man einen Arzt aufsuchen. Vorher ist es ratsam, herausfinden, ob bestimmte Stellungen für den Schmerz verantwortlich sind oder ob der Akt generell körperliche Beschwerden verursacht – auch lange nachdem der Sex beendet ist.

Ist es aber aufgrund von Scheidenkrämpfen, dem sogenannten Vaginismus, schon unmöglich etwas in das weibliche Geschlechtsorgan einzuführen, handelt es sich um ein muskuläres Problem, das behandelt werden kann.

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Finden sich jedoch keinerlei Erklärungen für die Schmerzzustände beim Sex, sprechen Ärzte von Vulvodynie. Dabei handelt es sich meist um eine Ausschlussdiagnose, wenn Untersuchungen auf Infektionen oder andere äußerliche Erscheinungsmerkmale negativ ausfallen. Für diese Missempfindungen und Schmerzzustände im Bereich der äußeren, primären Geschlechtsorgane von Frauen lassen sich oft keine erkennbaren Ursachen finden. Diese könnten auf eine frühere Erkrankung des Geschlechtsteils hindeuten, die nicht ausreichend erkannt und behandelt wurde.

Der häufigste aller Schmerzzustände beim Sex ist allerdings eine chronische Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut, die durch medikamentöse Behandlung und teils durch Operationen gelindert werden kann. Etwa jede zehnte Frau zwischen der Pubertät und den Wechseljahren erkrankt in Deutschland daran.

Wem es also Unbehagen und Schmerzen bereitet, sich der schönsten Nebensache der Welt hinzugeben, der sollte lokalisieren, woher der Schmerz kommt und dann schleunigst einen Spezialisten aufsuchen. Wer es aber in der letzten Nacht einfach zu wild getrieben hat, dem sei geraten, mal einen Tag mit dem Sex aussetzen und sich und seinem Körper eine Pause zu können.

Bilder: We Heart It

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