Die inspirierendsten Frauenpower-Momente 2017

Bei der Verleihung der Golden Globes im Januar 2017 hielt Meryl Streep eine unvergessliche Dankesrede, die ohne Zweifel in die Geschichte eingeht. Als Reaktion auf Donald Trumps Verspottung eines behinderten New York Times Reporters 2015 und seine umstrittenen Einwanderungsgesetze sprach die Schauspielerin davon, dass es notwendig ist, in politisch unruhigen Zeiten für die Pressefreiheit zu kämpfen.
Streep sagte: „Hollywood ist voller Outsider und Ausländer und wenn man die alle hinauswirft, dann kann man nur noch Football und Mixed Martial Arts schauen – was nichts mit Kunst zu tun hat. Der einzige Job eines Schauspielers ist es, in das Leben von Menschen zu treten, die anders sind als wir und sie fühlen zu lassen, wie sich das anfühlt. Und dieses Jahr gab es viele, viele starke Leistungen, die genau das taten, atemberaubende, leidenschaftliche Arbeiten.“ [Bild: Getty]

Die Zahl der Frauen, die gegen Donald Trump protestierten, überstieg spielend die Zahl derer, die zu seiner Vereidigung gekommen waren. Mit pinken „Pussyhats“ und Schildern, auf denen zum Beispiel „Pussy grabs back“ stand, kamen über eine Million Menschen zum Women’s March am 22. Januar 2017 in Washington.
Und in London hatten am Tag zuvor 100.000 Männer, Frauen und Kinder (gemeinsam mit Bürgermeister Sadiq Khan) am Women’s March teilgenommen. [Bild: Getty]

Beyoncé ist die Frau hinter dem Songtext, der eine ganze Generation junger Frauen inspiriert hat und ihr Auftritt bei den Grammys unterstrich ihren Status als ultimative feministische Muse.
Ihr Schwangerschaftsbauch, der von ihrem goldenen Kleid gebührend betont wurde, war eine wahre Ode an die Schönheit der Mutterschaft. Umgeben von Motiven der Jungfrau Maria und mit einer Gruppe Tänzerinnen hinter ihr war ihr Auftritt eine einzige Feier der Weiblichkeit. Um das visuelle Meisterwerk zu vervollständigen, verkündete Beyoncé: „Wenn wir heilen werden, dann soll es glorreich sein.“ [Bild: Getty]

Als verkündet wurde, dass Adele den Grammy für das Album des Jahres erhält, zögerte die Sängerin nicht lange und brach die goldene Trophäe in zwei Stücke, um sie mit Beyoncé zu teilen.
In Szenen, die an „Girls Club – Vorsicht bissig!” erinnerten, verkündete Adele: „Ich kann diese Auszeichnung unmöglich annehmen. Das Album ‚Lemonade‘ war einfach so monumental, Beyoncé. Es war so monumental und gut durchdacht und wundervoll und voller Seele… wir erkennen das an. Alle von uns Künstlern hier verehren dich. Du bist unser Licht.“
Und wenn Sie das nicht zu Tränen gerührt hat, dann wissen wir auch nicht mehr weiter… [Bild: Getty]

Bei der Oscarverleihung 2017 bewies Brie Larson, dass an dem alten Sprichwort „Taten sagen mehr als Worte“ durchaus etwas dran ist. Als Casey Affleck auf die Bühne kam, um seine Auszeichnung als bester Schauspieler für „Manchester by the Sea“ in Empfang zu nehmen, weigerte Larson sich, für den Star zu applaudieren, weil er 2010 wiederholt der sexuellen Belästigung beschuldigt wurde.
Nach ihrer schauspielerischen Leistung in „Raum“ setzte die Schauspielerin als engagierte Verfechterin von Frauenrechten rund um den Globus mit ihrem Handeln ein Zeichen. Später sagte sie zur Vanity Fair: „Ich glaube, was auch immer ich auf der Bühne tat, sprach für sich selbst. Ich habe alles gesagt, was ich zu diesem Thema sagen muss.“ [Bild: Getty]

Am 21. April nahm Blake Lively am „Women in Power“-Mittagessen teil, das von Vanity Fair veranstaltet wurde. Bei dieser Veranstaltung wurde die Schauspielerin für ihren unablässigen Einsatz für die Child Rescue Coalition, die Kinderpornografie bekämpft, ausgezeichnet.
Aber als sie ein Journalist nach dem Outfit fragte, das sie für die Veranstaltung gewählt hatte, war Lively weniger erfreut. Sie antwortete: „Wirklich? Bei dieser Veranstaltung fragen Sie mich nach meinem Outfit?“
Zur Überraschung des Journalisten fuhr die Schauspielerin fort: „Im Ernst, würden Sie das auch einen Mann fragen? Ich bin hier, damit wir uns dieser Dinge bewusst werden und damit wir uns ändern und damit wir Frauen stark machen. Also stellen Sie mir eine andere Frage.“ [Bild: Getty]

Seit 1984 hat es keinen Superhelden-Film mit einer Frau in der Hauptrolle gegeben – bis „Wonder Woman” in die Kinos kam. Und im Juni wurde der rekordbrechende Filmhit die Realverfilmung mit dem höchsten Einspielergebnis, bei der eine Frau Regie führte. Innerhalb von 21 Tagen nach der Premiere spielte der Film weltweit über 532 Mio. Euro ein. [Bild: Getty]

Taylor Swift unterstützt Opfer sexuellen Missbrauchs rund um den Globus
Nach Anschuldigungen, dass er sie während eines Fotoshootings im Juni 2013 begrapscht habe, sahen sich Taylor Swift und der frühere DJ David Mueller im August vor Gericht wieder. Swift gewann den Fall und forderte von Mueller einen symbolischen Dollar (0,86 Euro).
Nach der Verhandlung, die von den Medien genau verfolgt wurde, sagte die Sängerin: „Meine Hoffnung ist, denjenigen zu helfen, deren Stimmen auch gehört werden sollten. Deshalb werde ich bald an mehrere Organisationen spenden, die Opfern sexueller Gewalt helfen, sich selbst zu verteidigen.“ [Bild: Getty]

Im September 2016 feierte Maria Chiuri Grazia ihr Debüt für Dior. Und seitdem hat die ehemalige Valentino-Designerin zahlreiche feministische Botschaften über Slogan T-Shirts und einer „von den Jungs geborgten“ Ästhetik verbreitet. [Bild: Getty]

Malala Yousafzai wurde am 9. Oktober 2012 bei einem versuchten Mordkomplott auf dem Weg in die Schule in den Kopf geschossen, weil sie offen über das Leben unter dem Taliban-Regime gesprochen hatte. Nach ihrer Genesung wurde der Teenager zur jüngsten Person in der Geschichte, die einen Friedensnobelpreis erhalten hat. Und auf den Tag genau fünf Jahre nachdem sie angeschossen wurde ging Malala zu ihrer ersten Vorlesung an der University of Cambridge. [Bild: Getty]

Solange Knowles ist keine, die sich vor kontroversen Themen drückt und ihr neuestes Album „A Seat at the Table“ verfestigt ihren Status als feministische Muse noch weiter.
Und mit ihrer Musik und ihren Kunstwerken spricht die Sängerin Probleme an, über die sonst niemand spricht – von kultureller Angemessenheit bis zur weiblichen Emanzipation. Deshalb überrascht es kaum, dass Solange auf unzähligen Covern von Zeitschriften zu sehen war und ist, um ihre Botschaft zu verbreiten.
Aber als das Magazin Evening Standard auf dem Coverfoto einen ihrer Zöpfe wegretuschierte (dieser essenzielle Teil von ihr, den sie im Interview als eine „Kunstform“ beschrieb), wehrte sie sich. Die Sängerin beschwerte sich auf Instagram mit einem Bild des Cover über die Publikation und schrieb dazu die Abkürzung „dtmh“ (Don’t touch my hair – Hände weg von meinen Haaren). [Bild: Getty]

Nach dem Harvey Weinstein Skandal, der Hollywood erschütterte, war Rose McGowan nur eine von acht Opfern, die im Artikel der New York Times erwähnt wurden. Seit sie darüber gesprochen hat, wie der Filmmogul sie 1997 vergewaltigt hatte, hat sie sich unermüdlich dafür eingesetzt, dass den Opfern sexueller Gewalt rund um den Globus Gerechtigkeit widerfährt.
McGowan sprach bei der Women’s Convention in Detroit erstmals über das Geschehene und erzählte dem Publikum: „Ich habe 20 Jahre lang geschwiegen. Ich wurde als Hure bezeichnet, ich wurde belästigt, ich wurde verleumdet – und wissen Sie was? Ich bin wie Sie. Was mir passiert ist, passiert allen von uns in dieser Gesellschaft. Ich kann und werde das nicht länger hinnehmen.“ [Bild: Getty]

Wie Sie wahrscheinlich wissen, müssen Teilnehmerinnen bei Schönheitswettbewerben ihre Brust-, Hüft- und Taillenmaße angeben. Aber bei der Wahl zur Miss Peru hatten die Mädchen andere Pläne.
Sie nutzten die im Show, die im Fernsehen übertragen wurde, als Plattform, um sich gegen den Anstieg der Gewalttaten gegen Frauen im ganzen Land auszusprechen, die ignoriert werden. Alle Teilnehmerinnen traten einzeln nach vorne, nicht um ihre Maße zu sagen, sondern um stattdessen über Fakten rund um die Gewalt gegen Frauen in ihrem Land zu berichten. Hinter ihnen konnte das Publikum aktuelle Zeitungsausschnitte von weiblichen Opfern sehen. [Bild: YouTube]