Infineon: Ein wichtiges Signal

Auf der Hauptversammlung hat sich das Management des Chipherstellers Infineon zuversichtlich gezeigt. Nachdem der DAX-Konzern zuletzt die Prognose wegen des schwachen Dollars gesenkt hatte, hat Vorstandschef Reinhard Ploss den angepassten Ausblick nun bestätigt. Operativ laufen die Geschäfte gut.

In seiner Rede hat Ploss den Aktionären im laufenden Geschäftsjahr ein überdurchschnittliches Wachstum in Aussicht gestellt und die Prognose bestätigt. Die Auftragsbücher seien prall gefüllt, Infineon dürfte deshalb etwa fünf Prozent mehr Umsatz einfahren – mit einem Schwankungsrisiko von zwei Punkten. Die operative Rendite soll bei 16,5 Prozent liegen.

Probleme durch Wechselkurs

Negativ wirkt sich weiterhin der schwache Dollar aus. Das Problem: Infineon verbucht einen Großteil der Einnahmen in der US-Währung, während die Kosten überwiegend in Euro anfallen. Bei einem Euro-Dollar-Wechselkurs von 1,11 wie im vergangenen Jahr würde Infineon ein Wachstum von elf Prozent anstreben, sagte Finanzvorstand Dominik Asam. Würde Infineon wie die meisten Wettbewerber in Dollar bilanzieren, läge das prognostizierte Umsatzwachstum sogar bei 16 Prozent.

Sorgen machen müssen sich Anleger trotzdem nicht. Ploss betonte vor allem die großen Chancen, die mit der Automatisierung und Elektrifizierung des Autos verbunden sind. Zu 90 Prozent beruhten die Innovationen im Fahrzeug auf Elektronik, sagte er. „Halbleiter sind eine Schlüsselkomponente für diese Weiterentwicklung des Autos.“ In einem Pkw mit herkömmlichem Verbrennungsmotor würden derzeit im Schnitt Halbleiter für 355 Dollar verbaut, bei Hybriden und Elektroautos seien es 695 Dollar. Drei Viertel der höheren Investitionen entfallen auf die von Infineon hergestellten Leistungshalbleiter.

An Bord bleiben

Der starke Euro ist inzwischen bereits im Kurs eingepreist. Operativ läuft es bei Infineon weiter glänzend. Vor allem das Automotiv-Geschäft sollte von den neuen Megatrends der Branche profitieren. Anleger sollten die Gewinne laufen lassen, beachten im volatilen Marktumfeld aber weiter den Stopp bei 20 Euro.