Iberische Halbinsel an Europas Gasnetz holen: Scholz will spanische Kapazitäten nutzen
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez haben den Anschluss der iberischen Halbinsel an das europäische Gasnetz gefordert. Eine zu schaffende Leitung müsse entweder durch Italien oder Frankreich laufen, so der Gast aus Spanien.
Gas: Spaniens Produktionskapazitäten nutzen
Scholz sagte zum Thema Vernetzung:
"Spanien und Portugal werden Länder sein, die einen Überschuss produzieren können. Es wäre für diese Länder wichtig, aber auch für uns alle, dass diese Poduktionskapazitäten tatsächlich genutzt werden können. Wir lernen in der gegewärtigen Krise, dass eins immer hilft: Wenn wir uns möglichst miteinander verknüpfen, verbinden, vernetzen."
So ließe sich mehr Stabilität für Bürger und für die Unternehmen erreichen.
"Und darum ist das die Aufgabe, ein großes europäisches Netz zu schaffen. Das gilt für das Stromnetz, das gilt für das künftige Wasserstoffnetz, das gilt jetzt für das Gasnetz. Und wir helfen uns allen, wenn wir das tun", so Scholz weiter.
Berlin auf Gas-Brautschau
Angesichts der Abkehr Berlins, aber auch der EU von russischem Gas sucht die Bundesregierung nach Möglichkeiten, die Gaslücke angesichts des bevorstehenden Winters zu schließen. Ministerpräsident Sanchez sicherte Scholz seine Unterstützung zu. Dafür müssten aber die notwendigen Infrastrukturen geschaffen werden.
Scholz war jüngst nach Norwegen und Kanada gereist, um für erhöhte Gaslieferungen nach Deutschland zu werben. Bundeswirtschaftsminister Habeck hatte ihn nach Kanada begleitet und war bereits vor Monaten zu ähnlichen Zwecken nach Katar gereist.