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IAG: Aktie steigt - Grund ist nicht der gute Jahresstart

Dank höherer Ticketpreise ist die British-Airways- und Iberia-Mutter IAG mit einem überraschend kräftigen Gewinnplus ins neue Jahr gestartet. Die Aktie legt am Freitag deutlich zu - auch wegen der möglichen Aufgabe der geplanten Übernahme des Konkurrenten Norwegian Air.

Abseits von Sondereffekten erzielte der britisch-spanische Luftfahrt-Konzern im ersten Quartal dank gestiegener Ticketpreise einen operativen Gewinn von 280 Millionen Euro und damit 75 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich sprang der Gewinn sogar von 72 auf 794 Millionen Euro in die Höhe, weil IAG nach einer Einigung auf ein neues Betriebsrenten-System ihre langfristigen Verpflichtungen deutlich reduzieren konnte. Die Erwartungen der Analysten wurden damit deutlich übertroffen. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden bestätigt.

Steht die Übernahme an?

An der Börse deutlich hellhöriger wurde man jedoch bezüglich den Übernahmeplänen für den norwegischen Billigflieger Norwegian. Eigentlich wollte IAG seine Billigflugsparte ausbauen. Auf der Langstrecke hat man bereits unter dem Namen "Level" eine eigene Airline für dieses Geschäftsmodell gegründet. Auf den Europastrecken mischt die spanische IAG-Tochter Vueling im Billigfluggeschäft kräftig mit. Norwegian würde gut dazupassen. Doch zwei von IAG vorgelegte Gebote hätten den Norwegern nicht ausgereicht. Die International Airlines Group (IAG) prüft laut Konzernchef Willie Walsh nun ihre weiteren Optionen.

An der Börse wurden die Äußerungen des IAG-Chefs als Ankündigung gewertet, die Übernahmepläne möglicherweise aufzugeben. Der Kurs der Norwegian-Aktie, der nach Bekanntwerden der Übernahmepläne im April kräftig zugelegt hatte, sackte nun um rund zehn Prozent in den Keller. Für die IAG-Papiere ging es hingegen um mehr als fünf Prozent aufwärts. Im deutschen Handel wurde die Widerstandszone bei 7,60 Euro erreicht, im Londoner Handel bei 670 GBp ebenfalls. Darüber hinaus winkt das alte Allzeit-Hoch bei 8,66 Euro. Engagierte Anleger ziehen ihren Stopp-Kurs auf 6,40 Euro hoch.