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Unsere Kolumnistin hat ein besonderes Mittel zur Mitarbeiter-Motivation angeschafft: Einen Bürohund. Was Tierfreunde im Büroalltag beachten müssen.

Ein Haustier im Büro kann ausgesprochen unterhaltsam sein – und wahnsinnig auf die Nerven gehen. Mitunter sogar in ein und demselben Moment. Wie kommt das? Viele Tiere sehen ja niedlich aus. Das sind zum einen Zuchterfolge. Zum anderen habe ich den Verdacht, dass die Natur es einfach so angelegt hat, dass der Mensch nicht alles auffrisst, was auf vier Beinen daherkommt.

Nun hat man also so ein felliges Wesen im Büro, es macht irgendein Geräusch und präzise die Hälfte der Belegschaft stürzt vor Wonne jauchzend hin. Die andere Hälfte ist genervt. Weil wieder mal alles stehen und liegen gelassen wird.

Das geht gar nicht? Eigentlich gibt es keinen Grund zur Aufregung: Wie beispielsweise der Bundesverband Bürohund e.V. in Berlin verlauten lässt (den gibt es wirklich!), führen Bürohunde zu mehr Produktivität und sind somit ertragssteigernd. Man kann das vielleicht nicht ohne Weiteres auf Fische, Hamster oder Kanarienvögel übertragen. Aber der Bürohund verbessert die Motivation, Loyalität, Kreativität, Wohlbefinden und das Engagement der Mitarbeiter.

Wenn Wuffi, Bello oder Bobby etwas Süßes macht, wird also vielleicht für wenige Minuten die Arbeit niedergelegt. Doch wenn es weitergeht – dann mit Volldampf. Beseelt und beflügelt von der vierbeinigen Muse.

Eine Studie der Universität Göttingen stützt die Vermutung, dass Haustiere gut für die Wirtschaft seien. Sie besagt, dass Unternehmen jährlich rund zwei Milliarden Euro sparen, weil Haustierbesitzer im Durchschnitt sieben Prozent weniger Fehltage haben.

Das greift für mich zu kurz, denn das Tier zu Hause langweilt sich erstens fürchterlich, zweitens kann es ja nicht im heimischen Wohnzimmer an der Sofalehne nagen und gleichzeitig im Büro die Stimmung heben. Nein, nein: Wenn schon, dann konsequent: Wir haben seit Anfang der Woche einen Bürohund, und zwar meinen.

Ich bin der Chef, ich darf das also. Eine Haftpflichtversicherung sollte ich noch abschließen, falls der Hund sich mal zu intensiv mit dem Schuh eines Mitarbeiters befasst. Falls der Hund beispielsweise jemanden auf dem Weg zur Kaffeemaschine beißt, greift die gesetzliche Unfallversicherung.

Man muss also auch einen gewissen formellen Rahmen schaffen, damit der Hund seine positive Wirkung voll entfalten kann. Und währenddessen sitzt ein kleines Häufchen Fell auf meinem Schoß, das ungefähr so groß ist wie ein Meerschweinchen und im Wettstreit mit meinem Laptop (!) um meine Aufmerksamkeit buhlt. Mein Ziel ist es übrigens, dass sie (ist ein Mädchen) nicht nervt. Also niemanden. Auch nicht meine Mitarbeiter. Wie und ob ich das schaffe, weiß ich nicht. Geruchsneutrales Futter ist schon mal ein Anfang.

Sabina Wachtel berät Manager. Sie ist Inhaberin von ExpertExecutive mit den Labels ManagerOutfit.de und MEMBER OF THE 55. Außerdem ist sie Autorin.