Werbung

Darum trug dieser Mann mitten auf der Straße ein „Vergewaltigung. Es ist ihre Schuld“-Schild

Eine Aktivistin verbreitete eine kontroverse, provokative Nachricht, um darauf aufmerksam zu machen, wie die Gesellschaft auf Vergewaltigungsvorwürfe reagiert.

In einem Video, das am Mittwoch auf YouTube veröffentlicht wurde, steht ein Mann auf einer belebten Einkaufsstraße in Melbourne.

Von seinen Schultern hängt ein schlichtes weißes Schild mit einer explosiven Aussage: „Vergewaltigung. Es ist ihre Schuld.“

Der Mann stand auf einer belebten Einkaufsstraße in Melbourne. Bild: Youtube/Ari B.
Der Mann stand auf einer belebten Einkaufsstraße in Melbourne. Bild: Youtube/Ari B.

Auf dem Video ist zu sehen, wie der Mann von mehreren wütenden Passanten angesprochen wird, die ihrem Ekel über das Schild Ausdruck verleihen und ihm sagen, er solle verschwinden.

Während ein Mann sagt, er würde ihn schlagen, wenn nicht ein Kind anwesend wäre, nennt ein anderer Mann ihn „Abschaum“. Ein Sicherheitsbeamter bittet den Unruhestifter zu gehen.

Als die Passanten nachfragen, weshalb er das Schild trägt, hat er eine einfache und starke Botschaft.

„Wenn ich hier mit einem Schild mit der Aufschrift ‚Helft Vergewaltigungsopfern’ stehen würde, würde niemand zuhören“, sagte er.

Tatsächlich zeigt das Video denselben Mann auch mit einem solchen Schild und einem Klemmbrett. Obwohl die Straße weiterhin voller Menschen ist, gehen die Leute an ihm vorbei und ignorieren ihn. Niemand konfrontiert ihn, aber es beachtet ihn auch niemand.

Mit dem neuen Schild wurde er von niemandem beachtet. Bild: Youtube/Ari B.
Mit dem neuen Schild wurde er von niemandem beachtet. Bild: Youtube/Ari B.

Wie sich herausstellte, sollte das Experiment laut der Aktivistin Ari B, die das Video veröffentlichte, „die Realität der Welt, in der wir leben“ zeigen.

Indem der Mann, der später als Moe vorgestellt wurde, zwei unterschiedliche Schilder trug, wurde gezeigt, wie schnell Menschen etwas kritisieren, dass sie schlecht finden und wie schwer es ihnen fällt, pro-aktiv tätig zu werden, um eine Veränderung herbeizuführen.

„Dieses Projekt sollte darauf aufmerksam machen, wie gleichgültig die Gesellschaft Vergewaltigung gegenüber steht“, hieß es in einer Facebook-Nachricht.

„Ja, es war ein provokatives Experiment und ja, es rief extreme Emotionen hervor. Wenn etwas nicht eine derartige Wut, Sorge oder Ekel entfacht, beschäftigt es die Menschen allerdings nicht.“

Ari Bs Ziel ist es, Menschen dazu zu ermutigen, offen über Vergewaltigung zu sprechen und ihren Kindern beizubringen, wie wichtig das explizite Einverständnis ist. Sie richtete außerdem eine GoFundMe-Seite ein, deren Einnahmen Non-Profit-Organisationen zugute kommen, die Vergewaltigungsopfer unterstützen.

Vor kurzem veröffentlichte sie ein Video, in der sie jene Unterstellungen und Stereotype kritisiert, die häufig zur Rechtfertigung sexueller Übergriffe herangezogen werden.

Erin Donnelly