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Kohfeldt komplett bedient: "Das war kollektiv gar nichts"

Kohfeldt komplett bedient: "Das war kollektiv gar nichts"

Gefrustet pfefferte Florian Kohfeldt schon während des Spiels eine Trinkflasche neben seine Trainerbank.

Nach der unerwartet deutlichen 0:4 (0:3)-Klatsche bei der TSG Hoffenheim war der Coach von Werder Bremen entsprechend bedient. (Spielplan und Ergebnisse)

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Frust bei Werder-Trainer Kohfeldt: "Das war kollektiv gar nichts"

"Es ist wirklich schwer zu erklären heute. Man muss einfach faktisch festhalten, dass überhaupt gar nichts funktioniert hat", sagte Kohfeldt nach der höchsten Bremer Saisonniederlage bei Sky. "Wir waren individuell, aber auch als Mannschaft ganz, ganz weit weg von dem, was wir in den letzten Wochen gezeigt haben. Und dann sieht man, wie uns so ein Spiel auch wegbricht." Werder Bremen habe "einen grausamen Tag gehabt".

Während die Hoffenheimer trotz elf Ausfällen dank der Treffer von Ihlas Bebou (26.), Christoph Baumgartner (44.), Munas Dabbur (49.) und Georginio Rutter (90.) mit 26 Zählern einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machten und mit den Bremern die Plätze tauschten, muss Werder bei nur fünf Punkten Vorsprung vor Arminia Bielefeld den Blick plötzlich wieder nach unten richten. (Tabelle der Bundesliga)

"Ich glaube nicht, dass jetzt grundsätzlich etwas wegbricht. Wir sind immer noch absolut im Soll, wir sind noch relativ weit weg von unten, aber wir müssen trotzdem aufpassen", warnte Kohfeldt. "Dafür müssen wir unsere Stabilität so schnell wie möglich wiederfinden. Das war kollektiv gar nichts."

Furcht vor Frankfurt? "... sonst wird es noch schlimmer"

Insbesondere die zuletzt so sichere Defensive um Abwehrchef Ömer Toprak offenbarte in Sinsheim erschreckende Schwächen. "Es hat nirgends gepasst. Es war ein sehr schlechtes Spiel von uns. Man muss sagen, dass es einfach nichts war, weder Fußballerisch, noch gegen den Ball im Zweikampfverhalten", stellte Toprak selbstkritisch fest: "Wir haben alles vermissen lassen, was wir in den letzten Wochen gut gemacht haben. Und dann verlierst du auch verdient 0:4." Kapitän Theodor Gebre Selassie fügte hinzu: "Die ersten zwei Tore waren extrem billig. Das ist uns diese Saison so noch nicht passiert."

Und am Freitag gastiert mit Eintracht Frankfurt das Team der Stunde im Bremer Weserstadion.

"Am Freitag kommt die formstärkste Mannschaft der Liga zu uns, da müssen wir erst recht wach sein, sonst wird es noch schlimmer als heute", meinte Toprak. Sein Trainer Kohfeldt ergänzte: "Wir haben es immer geschafft, wenn wir so einen Ausrutscher nach unten hatten, als Mannschaft eine Reaktion zu zeigen."

Zwar haben die Bremer noch das Nachholspiel gegen Arminia Bielefeld in der Hinterhand, aber die kommenden Wochen mit den Gegnern Frankfurt, Köln, Bayern und Wolfsburg haben es durchaus in sich. "Ich glaube nicht, dass jetzt grundsätzlich etwas wegbricht. Wir sind immer noch absolut im Soll, wir sind noch relativ weit weg von unten, aber wir müssen trotzdem aufpassen", mahnte Kohfeldt.

Eiskalte Hoffenheimer machen Hoeneß stolz

Die Bremer hatten in der Offensive bis Mitte der ersten Hälfte nur ein paar gute Ansätze zu bieten. Im gegnerischen Strafraum war Kohfeldts Mannschaft zu harmlos. Der Coach monierte bei Ballbesitz lautstark "zu wenig Bewegung" und forderte von seinen Spielern mehr Kreativität. (Das Spiel im Ticker zum Nachlesen)

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Den Fehler machten die Bremer allerdings in der Defensive, als sie Bebou ohne Erfolg ins Abseits stellen wollten - Abwehrchef Ömer Toprak hob es auf. Bebou ließ sich nach Vorarbeit von Diadie Samassekou die Chance nicht entgehen. Kurz vor der Pause legte Baumgartner nach - und offenbarte dabei erneut eklatante Bremer Abwehrschwächen.

Die Führung für die aktiveren Hoffenheimer, die am Donnerstag gegen den viermaligen norwegischen Meister Molde FK das Achtelfinale in der Europa League erreichen wollen (Hinspiel 3:3), ging zur Pause in Ordnung.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs übernahm Werder die Initiative - und wurde ausgekontert. Dabbur traf nach Vorarbeit von Bebou. Nach dem erneuten Nackenschlag gaben sich die Bremer mehr oder weniger geschlagen. Den Schlusspunkt setzte Hoffenheim in Person des 18-jährigen Rutter.

TSG-Trainer Sebastian Hoeneß zeigte sich anschließend "extrem stolz. Wir hatten eine anstrengende englische Woche, wieder viele Ausfälle. Diese Leistung kann man gar nicht hoch genug hängen".

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)