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Historiker Pap Ndiaye (56) - die Überraschung in Frankreichs neuer Regierung

In Frankreich ist die neue Regierung vorgestellt worden die Überraschung im Kabinett von Elisabeth Borne ist Erziehungsminster Pap Ndiaye - ein Historiker mit senegalischem Background. Der 56-Jährige löst den ehrgeizigen Jean-Michel Blanquer ab, der wegen chaotischer Corona-Regeln an den Schulen, die oft sehr kurzfristig eingeführt wurden, viele Lehrer:innen und Eltern gegen sich aufgebracht hatte.

Mit der Nominierung von Pap Ndiaye - der  ist Emmanuel Macron ein Coup gelungen. Der neue Bildungsminister zieht sogar weit über Frankreich hinaus die Blicke auf sich.

In seinen Forschungen geht Ndiaye davon aus, dass es im Land durchaus strukturellen Rassismus gibt.

Viele unterstreichen den Kontrast zu seinem Vorgänger.

Mehrere Minister bleiben im Amt wie der hyperaktive Innenminister Gérald Darmanin - der für einen konservativen Kurs steht.

Ebenfalls seinen Posten behält der deutsch sprechende Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. Zu seinen Prioritäten zählt Le Maire die Beschäftigungspolitik und den Kampf gegen die Inflation.

Abgelöst wird die bisherige Verteidigungsministerin Laurence Parly durch den eher konservativen Sebastien Lecornu. Er ist einer der 15 Männer in der Regierung.

Die Nachfolgerin von Außenminister Jean Yves Le Drian ist eine der 14 Frauen im Kabinett: die bisherige Botschafterin Frankreichs in London Catherine Colonna. Ihr zur Seite steht Clément Beaune, der weiterhin für Europafragen zuständig ist.

Offenbar hatte Präsident Emmanuel Macron Mühe, die Regierung paritätisch zu besetzen. Aber sowohl für den ökologischen Wandel als auch für die Energiewende sind im neuen Kabinett Frauen verantwortlich. Amélie de Montchalin (36) - Ministerin für ökologischen Wandel - und Agnès Pannier-Runacher (47) - Ministerin für Energiewende - sollen eng mit der Premierministerin Elisabeth Borne zusammenarbeiten. Die Klimapolitik wird im neuen Kabinett groß geschrieben, da es viel Kritik daran gab, dass Emmanuel Macron in diesem Gebiet in seiner ersten Amtszeit nicht genug erreicht habe.

Wie die Energiewende aussehen wird in einem Land, das derzeit 70 Prozent seines Stroms aus Atomenergie bezieht, die der Staatschef als "grüne" Energiequelle ansieht, bleibt abzuwarten.