Helfen schwere Decken bei Schlafproblemen?

Gute Nacht und träum süß! (Bild: Getty Images)
Gute Nacht und träum süß! (Bild: Getty Images)

Viele Menschen haben Mühe einzuschlafen oder die Nacht durchzuschlafen. Ungenügend Schaf führt auf lange Sicht zu psychischen wie physischen Krankheiten. Jetzt greifen immer mehr Betroffene zu sogenannten Gewichtsdecken. Was bewirken die schweren Decken?

Nachdem du dich stundenlang im Bett gewälzt hast, schläfst du endlich ein. Dann, mitten in der Nacht, öffnest du plötzlich die Augen und sofort beginnen deine Gedanken ungute Schleifen zu drehen: Geldprobleme, Arbeitsstress, Zukunftsangst. Viele Menschen haben das schon erlebt oder durchleiden sogar regelmäßig schlaflose oder unruhige Nächte. Laut einer Studie der DAK leiden 80 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer an Formen der Schlafstörung.

Der inneren Unruhe kann mit äußerer Schwere begegnet werden: Gewichtsdecken, auch Therapiedecken genannt, sollen dabei helfen, besser einzuschlafen und seltener vor der Zeit aufzuwachen. Diese Decken sind mit eingenähten Gewichten beschwert, die etwa 10 Prozent des eigenen Körpergewichtes ausmachen sollten.

Eine Gewichtsdecke der Marke Gravity Blanket (Bild: Amazon)
Eine Gewichtsdecke der Marke Gravity Blanket (Bild: Amazon)

Eine Gewichtsdecke legt sich spürbar auf die Glieder und übt sogenannten “tiefen Druck” (Englisch “deep touch pressure”) auf den Körper aus. Das Gefühl ist mit dem einer festen Umarmung vergleichbar. Der Druck hilft dem Nervensystem, zur Ruhe zu kommen, ohne dieses zu vernebeln, wie es bei Schlafmitteln oftmals der Fall ist. Durch die äußere Ruhe stellt sich auch innerlich Entspannung ein – das Schlafhormon Melatonin wird produziert und entfaltet seine ersehnte Wirkung.

Gewichtsdecken für therapeutische Zwecke und für zu Hause

Gewichtsdecken werden seit langem zu Therapiezwecken eingesetzt. Patienten mit Angststörungen oder Depressionen hilft das Gewicht auf dem Körper genauso beim Entspannen, wie Menschen mit verschiedenen Formen von Autismus. Auch und gerade in der Kinder- und Jugendtherapie kommen die Decken zum Einsatz.

Zu Hause können entsprechend leichtere Gewichtsdecken auch unruhigen Kindern zu besserem Schlaf verhelfen. Dabei sollte man darauf achten, dass die Decke nicht zu schwer ist. Auch muss sie nicht die ganze Nacht über auf dem Kind liegen. Sie kann etwa 20 Minuten nach dem Einschlafen durch eine normale Decke ausgetauscht werden.