Hamilton: Ferrari-Erfolg nicht wegen Schumacher

Hamilton: Ferrari-Erfolg nicht wegen Schumacher

Die Bilder dazu sind noch so frisch: Lewis Hamilton war emotional ergriffen, als er beim Eifel-GP den Sieg-Rekord von Michael Schumacher eingestellt hatte.

Als Mick Schumacher dem aktuellen Formel-1-Weltmeister den Helm seines Vaters überreichte, war das auch für Hamilton ein echter Gänsehaut-Moment - und befeuerte natürlich umso mehr die schon so lange schwelende Debatte, wer von den beiden Ausnahme-Piloten wohl der größere Fahrer sei.

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Zumal: Während Hamiltons Kritiker dem Briten vorhalten, seine Dominanz sei vor allem der technischen Überlegenheit von Mercedes geschuldet, behaupten Schumachers Fürsprecher, Ferrari habe es allein dem Rekord-Champion aus Kerpen zu verdanken, nach jahrelangem Misserfolg mit fünf WM-Titeln (2000 bis 2004) wieder in die Erfolgsspur gekommen zu sein. (DATENCENTER: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Hamilton: Schumacher nicht alleiniger Ferrari-Faktor

Das indes greift für Hamilton viel zu kurz. "Sie reden davon, dass Michael Ferrari zum Erfolg geführt hat, aber das schafft kein Einzelner", widersprach der 35-Jährige. "Ich habe Mercedes nicht zum Erfolg geführt - und Michael hat Ferrari nicht zum Erfolg geführt."

Was Hamilton wichtig ist in seiner Beurteilung des Vergleichs: "So sehr ich Michael liebe und er eine Legende ist - aber es lag nicht nur an ihm." (Rennkalender der Formel 1 2020)

Mehr noch: Auch die Erweiterung des Personenkreises für den Erfolg der Scuderia auf Teamchef Jean Todt und Technikchef Ross Brawn ist für ihn zu wenig - vielmehr seien noch viel mehr Beteiligte im Hintergrund ausschlaggebend für Sieg und Niederlage.

"Das Ding bei Fahrern wie Michael und mir ist, wir sitzen am Steuer", sagte Hamilton und verwies zudem auf die immense Bedeutung von Technologie, die er als "kraftvolle Macht" bezeichnete, sprich: ein Computer, der genau sagen kann, wie das perfekte Auto auszusehen habe.

Gleichwohl will Hamilton den biologischen Faktor dabei nicht unterbewertet wissen: "Ein menschliches Element wie mich oder Michael kann ein Computer nicht simulieren." Als Fahrer gäbe er zudem die Stoßrichtung eines Rennstalls vor: "Unser Job ist es, die Jungs anzutreiben und hoffentlich zu inspirieren, und darauf bin ich unglaublich stolz."

Hamilton lobt Mercedes-Team

Wenig verwunderlich insofern auch, dass Hamilton seinen Arbeitgeber über alle Maßnahmen lobt - bei Mercedes seien eine Menge bemerkenswerter Mitarbeiter und gute Werkzeuge vorhanden: "Es geht darum, wie man sie nutzt. Manche Leute hören nicht auf dich, weil sie den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen."

Das indes habe er bei den Silberpfeilen bisher noch nie erlebt.