Hörmann gegen Peking-Boykott: "Kann nicht der richtige Weg sein"

Hörmann gegen Peking-Boykott: "Kann nicht der richtige Weg sein"

DOSB-Präsident Alfons Hörmann ist angesichts der Menschenrechtslage in China alarmiert, hat sich aber ablehnend gegenüber einem möglichen Boykott der ab dem 4. Februar 2022 geplanten Olympischen Winterspiele in Peking gezeigt. "Natürlich macht uns allen das, was dort passiert, Sorge", sagte Hörmann bei Sky Sports News: "Irgendwelche Boykott-Aktivitäten, das hat die Vergangenheit gezeigt, bringen an dieser Stelle wenig bis nichts. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass wir diesen Weg gehen."

Man werde sich im Deutschen Olympischen Sportbund dem Thema China "im Zuge unserer Verantwortung ernsthaft widmen", sagte Hörmann: "Wir haben gerade in den vergangenen Wochen erneut Gespräche mit zahlreichen Menschenrechtsorganisationen geführt und uns persönlich ein Bild zur aktuellen Situation in dieser Region gemacht. Wir wollen und werden im Hinblick auf die in einem Jahr stattfindenden Spiele da selbstverständlich auch weiter dranbleiben und insbesondere unsere Athletinnen und Athleten rechtzeitig darauf vorbereiten."

Hörmann setzt auf eine konzertierte Aktion des Weltsports. "Gemeinsam mit dem IOC wollen und werden wir uns auch selbstverständlich mit allen anderen Verantwortungsträgern aus unseren Nachbarländern abstimmen", meinte der 60-Jährige: "Ich sage aber ausdrücklich: Einen Boykott der Spiele sehe ich nicht, weil darunter zuallererst die Athletinnen und Athleten leiden würden. Und ich denke, das kann und darf nicht der richtige Weg sein."

Ein Jahr vor dem Beginn der Spiele haben 180 Menschenrechtsorganisationen zum Boykott der Spiele in China aufgerufen. Zudem gab es in den USA konkrete Forderungen nach dem Entzug der Spiele und einer Neuvergabe.