„Gotti“: Neuer Travolta-Film wird von den Kritikern verrissen

John Travolta mit Ehefrau und Co-Darstellerin Kelly Preston bei der Premiere von „Gotti“ in New York. (Bild: AP Photo/Charles Sykes/Invision)
John Travolta mit Ehefrau und Co-Darstellerin Kelly Preston bei der Premiere von „Gotti“ in New York. (Bild: AP Photo/Charles Sykes/Invision)

„Würde lieber neben einem zerstückelten Pferd aufwachen, als „Gotti“ jemals wieder anzuschauen“, sagte ein Kritiker über das Mafia-Biopic.

John Travoltas neuester Film „Gotti“ ist zwar erst vor wenigen Tagen in den amerikanischen Kinos angelaufen, gilt aber bereits als Flopp. Die Filmbiographie des New Yorker Mafiosos John Gotti ist auf „Rotten Tomatoes“ mit sagenhaften 0 Prozent durchgerasselt. Nun holen auch andere Kritiker zum Schlag aus.

„Ich würde lieber neben einem zerstückelten Pferd aufwachen, als Gotti jemals wieder anzuschauen“, sagte ein Kritiker über das Mafia-Biopic. Johnny Oleksinski, der für die New York Post schreibt, nannte den Film den schlechtesten Mafiafilm aller Zeiten. „You’re not the one that I want“, witzelte er auf Twitter in Anlehnung an die Textzeilen aus Travoltas großem Hit „Grease“, der den damals 23-Jährigen zum Superstar machte.

„Du bist NICHT der, den ich will.“

John Travolta und seine Ehefrau Kelly Preston spielen in dem Film nach einem Drehbuch von Lem Dobbs und Leo Rossi das Mafia-Ehepaar John Gotti und Victoria DiGiorgio. Basierend auf der wahren Geschichte des 2002 an Krebs verstorbenen Kriminellen steigt Gotti darin zum Oberhaupt der amerikanischen Mafia-Vereinigung Cosa Nostra auf, bis er erwischt und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wird. Indes wendet sich sein Sohn, dargestellt von Spencer Lofranco, von der Organisation seines Vaters ab.

Das lang erwartete Porträt brauchte acht Jahre bis zur Fertigstellung – vier Regisseure und 44 Produzenten wirkten daran mit. „Das merkt man“, urteilte Oleksinski: „Das fertige Produkt gehört in einen Zementeimer auf den Boden eines Flusses.“ Sonderbar mutet an, dass gerade die Verkörperung des typischen Italo-Amerikaners, mit der Travolta bislang immer Erfolg hatte, so gar nicht gut ankommt. Seine Performance ähnle einer Freak-Show, die Handlung ergebe keinen Sinn, so Oleksinski. Ginge es nach ihm, würde „Gotti“ am Besten zu Mitternacht als „Die Gotti Horror Picture Show“ gezeigt.

„Gotti“ ist nicht der einzige Film mit John Travolta, der auf der Liste der schlechtesten Filme aller Zeiten nach „Rotten Tomatoes“ gelandet ist. Die 1993 erschienene Fortsetzung von „Kuck mal, wer da spricht!“, „Kuck mal, wer da jetzt spricht!“, in der Travolta James Ubriacco spielt, erhielt ebenfalls nur 0 Prozent. Dasselbe trifft auch auf „Staying Alive“ aus dem Jahr 1983 zu, in dem Travolta den Tänzer Tony Manero verkörpert.

Auch andere preisgekrönte Schauspieler haben bei der Auswahl der Projekte, an denen sie mitwirkten, mitunter schon daneben gegriffen. Auf der Liste der schlechtesten Filme steht auch „Dark Tide“ aus 2012 mit Halle Berry, die zehn Jahre zuvor als erste Afro-Amerikanerin mit einem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde. Auch „Pinocchio“ aus dem jahr 2002 mit Roberto Benigni erhielt 0 Prozent. Fünf Jahre zuvor hatte er noch das Drehbuch für „Das Leben ist schön“ geschrieben, in dem er auch die Hauptrolle spielte, und damit den Oscar als bester Schauspieler erhielt.