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Good News des Tages: Ebola-Überlebender aus Sierra Leone wird Arzt

Eine Helferin versorgt ein Kind während der Ebola-Epidemie in Sierra Leone 2014: (Bild: Getty Images/Francisco Leong)
Eine Helferin versorgt ein Kind während der Ebola-Epidemie in Sierra Leone 2014: (Bild: Getty Images/Francisco Leong)

Es war die wohl schlimmste Ebola-Epidemie seit der Identifizierung der Krankheit im Jahr 1976: Knapp zwei Jahre dauerte die Krise in Westafrika an. Besonders betroffen waren die Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone. Unter den Erkankten befand sich auch Daniel Sidikie Turay. Ein Überlebender, der heute große Pläne verfolgt.

Daniel ist 18 Jahre alt als Ebola in seinem Heimatland Sierra Leone ausbricht. Er verliert insgesamt 27 Familienmitglieder durch die Krankheit, auch seine Mutter.

Bislang sind fünf verschiedene Stämme des Ebola-Virus bekannt. Die Sterblichkeitsrate liegt – je nach Stamm – bei 25 bis 90 Prozent. Dabei lässt sich das Virus selbst nicht bekämpfen, in den Behandlungszentren kann lediglich gegen die Symptome angegangen und der Erkrankungsverlauf auf diese Weise abgemildert werden. Hat ein Patient beispielsweise starken Durchfall und ist deshalb dehydriert, werden Salzlösungen und Infusionen zugeführt.

“Es haftet ein großes Stigma an einem”

Daniel war 16 Tage im Behandlungszentrum in der Stadt Kerry, bevor er als erster Überlebender wieder entlassen werden konnte. Der BBC sagte er: “Ein Überlebender zu sein, ist eine sehr schwierige Situation. Man muss sich erst selbst finden.” Ebola-Überlebende wurden von anderen zunächst wie Aussätzige behandelt. “Es haftet ein großes Stigma an einem, sogar unter meinen Freunden an der Universität und in meiner Gemeinde”, so Daniel.

Dabei sollten es seine Kommilitonen eigentlich besser wissen. Schließlich studiert Daniel Medizin. Er möchte selbst Helfer an vorderster Front sein, um Menschen in Not die medizinische Versorgung zu ermöglichen, die sie benötigen. “Als Ebola über uns herein brach, nahm es uns alles. All die Freude, die ich mit meiner Familie empfand.” Damit es anderen nicht ähnlich ergeht, arbeitet er nun hart, um Arzt werden zu können. Der mittlerweile 22-Jährige hat nur noch seine Schwester, sie ist seine einzige Familie. “Ich liebe sie so sehr”, sagt Daniel.

Nur ein Viertel der Erkrankten überlebte

Ärzte ohne Grenzen ist seit März 2014 in Westafrika aktiv und bekämpft Ebola in Behandlungszentren in Guinea, Liberia und Sierra Leone. In diesen drei Ländern wurden im Laufe der Jahre 10.376 Patienten eingeliefert, darunter waren über 5000, deren Ebola-Erkrankung im Labor bestätigt wurde. Nur etwas mehr als 2400 der Eingelieferten überlebten.

Im Jahr 2016 hatte die World Health Organization die Epidemie zwar für beendet erklärt, weil in den einzelnen Ländern 42 Tage kein neuer Fall aufgetreten war, jedoch kommt es immer wieder zu einzelnen Krankheitsfällen. Komplett gebannt ist die Gefahr also längst noch nicht . Gut, dass es Menschen wie Daniel gibt, die nach ihrem Schicksalsschlag die Kraft finden, anderen zu helfen.

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