Gewerkschaft setzt Ultimatum für neues Bahn-Angebot bis zum Mittag

BERLIN (dpa-AFX) -Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) dem bundeseigenen Konzern ein Ultimatum für ein neues Angebot bis Freitagmittag 12.00 Uhr gesetzt. Folge bis dahin keine bessere Offerte, bleibe die Gewerkschaft beim angekündigten 50-stündigen Warnstreik im Bahnverkehr ab Sonntagabend, teilte die EVG am Freitag mit. "Die Chance, den Warnstreik abzusagen, ist augenblicklich vertan", hieß es. Beide Seiten hatten bis in den späten Abend hinein in Köln zusammengesessen, um eine Lösung im festgefahrenen Tarifkonflikt zu finden.

Knackpunkt ist die Thematik rund um den gesetzlichen Mindestlohn. Rund 2000 Beschäftigte erhalten diesen bei der Bahn derzeit nur über Zulagen. Die Gewerkschaft will erreichen, dass er noch vor den inhaltlichen Verhandlungen in den Tariftabellen festgelegt wird, damit sich alle späteren Vereinbarungen auf diese Basis beziehen können. Zwar kam die Bahn der EVG in diesem Punkt bereits entgegen, doch Detailfragen bleiben aus Sicht der Gewerkschaft nach wie vor ungeklärt.

Die EVG hatte die Beschäftigten am Donnerstag deshalb zum dritten Warnstreik in der laufenden Tarifrunde aufgerufen. Der Ausstand soll von Sonntagabend, 22.00 Uhr, bis Dienstagabend, 24.00 Uhr, dauern. Die Bahn entschied, in dieser Zeit den Fernverkehr komplett einzustellen. Auch bei DB Regio wird demnach kaum ein Zug fahren.