Geschwister 15 Jahre lang vom Vater eingesperrt: Die unglaubliche Geschichte des Wolfpacks

Es ist eine Geschichte von Einsamkeit, Trauer, Wut und Hoffnung, die Filmemacherin Crystal Moselle mit ihrer Kamera eingefangen hat. Die Jung-Regisseurin zeigt in ihrer Doku „Wolfpack“ das Leben von sieben Geschwistern, die in beinahe totaler Isolation in einem New Yorker Plattenbau aufwuchsen.

Der Film feierte vor kurzem Premiere beim angesehenen Sundance-Festival und erhielt dort den großen Preis der Jury als beste Doku. Auch die Kritiker überschlagen sich mit Lobeshymnen. Vom Guardian über Variety bis hin zu Indiewire sind sich die Rezensenten einig: Eine solch gute Doku gab es lange nicht zu sehen.

In dem Film wird das Leben der Angulo-Familie anhand von Familienvideos und Interviews erzählt. Die sechs Brüder Mukunda, Narayana, Govinda, Bhagavan, Krisna, Jagadesh und deren Schwester Visnu wurden von ihren Eltern fast über ihre gesamte Kindheit und Jugend in der Wohnung „gehalten“ und unterrichtet.

Die „echte“ Welt da draußen haben die Geschwister lediglich über Filme kennengelernt. Weil es die einzige Möglichkeit der Flucht war, tauchten sie so tief in die Filmwelt ein, dass sie etliche Szenen aus Klassikern wie Reservoir Dogs, Pulp Fiction und Batman in ihrem Zimmer nachspielten.

Die Doku verfolgt die Geschwister bei ihren ersten Schritten in Freiheit und zeigt, wie schwer ihnen die Anpassung an die Realität fällt. Die Frage nach den Motiven der Eltern und ob Missbrauch vorkam, werden nicht beantwortet. Die beklemmenden Bilder erzählen von einem Leben, das gar keine weiteren Erklärungen braucht.

Bilder: Screenshot/YouTube/Vice; thewolfpackfilm.com