Geiz ist in: 7 Milliardäre, die ein bescheidenes Leben führen

Mark Zuckerberg
Mark Zuckerberg

Michael Kovac/Getty Images for Vanity Fair

Sparsamkeit ist ein ziemlich subjektiver Begriff. Der „Durchschnittsbürger“ versteht darunter vielleicht, Mahlzeiten zu Hause zu kochen oder das Internet nach günstigen Flügen zu durchforsten.

Der Milliardär versteht darunter so etwas wie: in T-Shirt und Jeans bei der Arbeit aufzutauchen oder einen Toyota oder Volkswagen zu fahren und dafür auf den Privatjet zu verzichten.

Es gibt in unserer Liste der reichsten Menschen der Welt eine Reihe von Milliardären, die einen bescheidenen Lebensstil pflegen. Und jeder hat seine eigenen bescheidenen Gewohnheiten.

Diese sieben Self-made-Milliardäre haben sich ihr Vermögen hart erarbeitet und wissen auch, wie sie ihr Geld zusammenhalten:

Warren Buffett, Besitzer der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, wohnt seit 1958 im selben Haus

Rick Wilking/Reuters

Netto-Vermögen: 60,7 Milliarden Dollar (55,8 Mrd. Euro)

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist einer der bescheidensten Milliardäre überhaupt. Obwohl er der drittreichste Mensch der Welt ist, wohnt er seit 1958 im selben Haus, besitzt kein Mobiltelefon und keinen Computer und hatte auf dem Nummernschild seines Autos das Wort „THRIFTY“ (zu Deutsch etwa: „sparsam“) stehen.

Buffett hat zudem einen etwas spezielleren Geschmack, wenn es um seine Ernährung geht. Er ist nicht nur bekannt dafür, in Fast-Food wie Burger King, Dairy Queen oder Coca Cola zu investieren, er konsumiert es auch selbst in rauen Mengen. Zu seinem täglichen Speiseplan gehören fünf Fläschchen Cola und eine Menge Kartoffelchips.

2014 erklärte er bei einem Aktionärstreffen, dass seine Lebensqualität nicht von der Menge seines Geldes abhängt: „Mein Leben könnte nicht glücklicher sein. Es wäre sogar schlimmer, wenn ich sechs oder acht Häuser hätte. Also habe ich alles, was ich brauche und ich brauche nicht mehr, weil es ab einem gewissen Punkt keinen Unterschied mehr macht.“



Mark Zuckerberg, Gründer und Chef von Facebook, fährt einen VW mit Schaltgetriebe

Scott Olson / Getty Images

Netto-Vermögen: 42,8 Milliarden Dollar (39 Mrd. Euro)

Obwohl er zu den reichsten Menschen der Welt gehört, pflegt Mark Zuckerberg mit seiner Frau Priscilla Chan und der neugeborenen Tochter Max einen unauffälligen Lebensstil. Der Facebook-Gründer steht zudem zu seinem simplen Kleidungsstil bestehend aus T-Shirt, Kapuzenpullover und Jeans. „Ich möchte in meinem Leben so wenig Entscheidungen wie möglich treffen, außer darüber, wie ich dieser Gemeinschaft am besten dienen kann“, sagte der 31-jährige zu seinen immer gleichen Outfits.

Er hält zudem nichts davon, seinen Reichtum zur Schau zu stellen: Kurz nach seiner Hochzeit gönnte er sich im Garten seines 7 Millionen Dollar (6,4 Mio. Euro) Anwesens in Palo Alto eine McDonalds-Mahlzeit. 2014 tauschte er seinen 30.000 Dollar (26.900 Euro) teuren Acura gegen einen VW mit Fließheck und Schaltgetriebe ein

 



Carlos Slim Helú, Gründer von Grupo Carso, lebt seit über 40 Jahren im selben Haus

REUTERS/ Edgard Garrido

Netto-Vermögen: 23,5 Milliarden Dollar (21,6 Mrd. Euro)

Anstatt sein Vermögen zu verprassen, lässt Carlos Slim seine Milliarden in die Wirtschaft und seine breite Palette von Unternehmen zurückfließen. Gegenüber der Nachrichtenagentur „Reuters“ erklärte er einmal, dass das Vermögen wie ein Obstgarten sei: „Man muss es wachsen lassen, investieren, um es größer zu machen, oder in andere Bereiche diversifizieren.“

Der 75-Jährige ist mit Abstand der reichste Mann in Mexiko, verzichtet jedoch auf Privatjets und Jachten und fährt einen alten Mercedes. Auch bei der Führung seiner Unternehmen ist er sparsam: In Personalhandbüchern schreibt er, dass Mitarbeiter stets „sparsam in erfolgreichen Zeiten“ bleiben sollen.

Slim lebt seit mehr als 40 Jahren im selben Haus in Mexiko. Er hat jedoch ein paar bekannte Schwächen für Luxusgüter. Hierzu gehören Kunstwerke, kubanische Zigarren sowie eine Villa im Wert von 80 Millionen Dollar (72 Mio. Euro) in Manhatten, die er im letzten Frühjahr verkaufen wollte.

 



Charlie Ergen, Chef von Dish Network, packt sich jeden Tag selbst ein Mittagessen ein

Getty Images / Karl Gehring

Netto-Vermögen: 23,5 Milliarden Dollar (21,6 Mrd. Euro)

Charlie Ergen ist ein notorisch sparsamer Geschäftsmann, dreht aber auch in seinem Privatleben jeden Cent zweimal um. Er führt das auf die Kindheit seiner Mutter zurück. „Meine Mutter ist während der Weltwirtschaftskrise aufgewachsen“, erklärte er der „Financial Times“. „Ich besitze keinen Mahagoni-Schreibtisch.“

Der Self-made-Milliardär packt sich jeden Tag selbst sein Mittagessen, bestehend aus einem Sandwich und einem isotonischen Getränk. Bis vor Kurzem teilte er sich mit Kollegen auf Reisen sogar ein Hotelzimmer.



Amancio Ortega, Gründer von Inditex, isst sein Mittagessen zusammen mit den Mitarbeitern in der Kantine

Getty Images / Xurxo Lobato

Netto-Vermögen: 66,8 Milliarden Dollar (61,3 Mrd. Euro)

Der Zara-Gründer wurde kürzlich zum zweitreichsten Menschen der Welt gekürt. Seine privaten Ausgabe-Gewohnheiten wird das vermutlich nicht verändern. Ortega hat jahrelang ein extrem zurückgezogenes Leben geführt. Oft zog er sich mit seiner Frau in sein Apartment in Spanien zurück, besuchte Cafés und aß mit seinen Angestellten in der Kantine zu Mittag.

Ähnlich wie Mark Zuckerberg hat Ortega eine Art „Uniform“: Meist trägt er einen blauen Blazer, ein weißes Hemd und eine graue Hose. Manche sagen indessen, er könne kaum als „sparsam“ bezeichnet werden, da er ein Privatjet im Wert von 45 Millionen Dollar (40 Mio. Euro) besitzt. Da er aber meist zu beschäftigt ist, kommt er kaum zum Reisen.

 



Ingvar Kamprad, IKEA-Gründer, fliegt immer in der Economy-Klasse und nimmt den Bus

Forbes

Netto-Vermögen: 39,3 Milliarden Dollar (36 Mrd. Euro)

Kamprad ist der zweitreichste Europäer, fliegt aber stets in der Economy-Klasse und isst mit den Angestellten in der IKEA-Kantine zu Mittag. Bis auf eine kurze Zeit in den Sechzigern, wo er einen Porsche fuhr und Maßanzüge trug, ist der Schwede erstaunlich sparsam mit seinen Milliarden umgegangen. Er nimmt oft den Bus und fährt sonst einen alten Volvo.

Nach 40 Jahren in der Schweiz zog er 2013 wieder nach Schweden in sein altes einstöckiges Haus.

 



Azim Premji, Vorstandsvorsitzender von Wipro Limited, fährt gebrauchte Autos und erinnert die Angestellten daran, dass Licht im Büro auszuschalten

Reuters

Netto-Vermögen: 16,5 Milliarden Dollar (15,2 Mrd. Euro)

Azim Premji wird auch als jemand bezeichnet, der „Onkel Dagobert wie den Weihnachtsmann aussehen lässt“.

Der 70-Jährige ist bekannt dafür, vom Flughafen in eine von Indiens dreirädrigen motorisierten Rikschas zu hüpfen oder Buch über den Toilettenpapier-Verbrauch in den Büros von Wipro führen. Premji fliegt in der Economy-Klasse, fährt gebrauchte Autos und erinnert seine Angestellten regelmäßig daran, das Licht im Büro auszuschalten.

 



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