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Kontrahent raus, Top-Duo stark - aber "keine Silvesterfeier"

Kontrahent raus, Top-Duo stark - aber "keine Silvesterfeier"

Die deutschen Topspringer Karl Geiger und Markus Eisenbichler haben sich bei der Qualifikation für das Neujahrsspringen der 69. Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen (Vierschanzentournee: Springen in Garmisch-Partenkirchen ab 14 Uhr im LIVETICKER) erneut in starker Verfassung gezeigt, den Sieg aber knapp verpasst (Skispringen: Stand im Gesamtweltcup).

Anze Lanisek (Slowenien/138,6 Punkte) sprang 139 Meter weit und war nicht zu schlagen, Eisenbichler (137,9) wurde nach einem Flug auf 135,5 Meter hinter dem Norweger Halvor Egner Granerud (138,1) Dritter. Der norwegische Weltcup-Spitzenreiter, Vierter zum Auftakt, erzielte mit 143,0 m die mit Abstand größte Weite, setzte aber keinen Telemark.

"Der Qualisprung war stark, aber ich habe mich heute sehr schwer getan", sagte Eisenbichler vor dem ersten Sport-Highlight des Jahres 2021 am Freitag: "Ich hatte so feste Oberschenkel, das Training war ein Krampf. Zum Glück hat die Physiotherapeutin noch geholfen. Bis morgen kriegen wir das in den Griff."

Geiger zufrieden

Oberstdorf-Sieger Geiger (132,0 Meter/134,3) landete auf Rang fünf. "Es waren Sprünge auf einem guten Niveau. Nicht perfekt, aber das war heute ein gutes Zeichen", sagte der 27-Jährige, der von seinem Kumpel Eisenbichler begeistert war: "Eisei war stark, der kann die Schanze richtig."

Zwischen den beiden Deutschen platzierte sich der Österreicher Stefan Kraft (136,1). (Das Ergebnis der Qualifikation)

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Geiger trifft im K.o.-Duell am Freitag auf Thomas Lackner (Österreich), Eisenbichler auf Evgeniy Klimov aus Russland.

Auch Bundestrainer Stefan Horngacher quittierte den ersten Auftritt seiner Asse in "GAP" zufrieden: "Das waren solide Sprünge, die Qualität ist hoch", sagte der Österreicher und verabschiedete sich mit seinen Jungs in einen ruhigen Jahresausklang. "Es gibt keine Silvesterfeier, sondern gar nichts - wir müssen ja unser Coronakonzept beibehalten."

Geiger-Konkurrent Lindvik muss passen

Geiger hat im Kampf um den Gesamtsieg einen Kontrahenten weniger zu fürchten. Der Norweger Marius Lindvik musste wegen heftiger Zahnschmerzen auf einen Start in der Qualifikation verzichten und darf damit auch am Freitag nicht im Wettkampf starten.

Lindvik, der beim Auftakt hinter Geiger und dem Polen Kamil Stoch (Sechster in der Garmisch-Quali) Dritter geworden war, befand sich am Donnerstag nach Angaben des norwegischen Verbands auf dem Weg zu einem Zahnarzt in Innsbruck. Im Vorjahr hatte der 22-Jährige in der Tournee-Gesamtwertung Platz zwei hinter dem polnischen Sieger Dawid Kubacki und vor Geiger belegt.

Für den nächsten Coronawirbel hatte zuvor Russlands Team gesorgt. Wie die Organisatoren am Donnerstag mitteilten, ist ein russische Athlet im Rahmen der Routinekontrollen in Garmisch-Partenkirchen positiv auf COVID-19 getestet worden und ging ebenso in Quarantäne wie drei weitere Teammitglieder, darunter ein zweiter Springer. Einziger gemeldeter russischer Starter, der in der Qualifikation am Silvestertag nicht antrat, war Daniil Sadrejew.

Wellinger scheidet aus

Neun von zwölf deutschen Springer schafften den Einzug ins Wettkampffeld - allerdings mit großem Abstand zu den beiden Topleuten. Neben Eisenbichler und Geiger schafften es auch Richard Freitag (21. Platz), Severin Freund (23.), Martin Hamann (31.), Pius Paschke (32.), Moritz Baer (33.), Constantin Schmid (37.) und David Siegel (50.).

Ausgeschieden ist Olympiasieger Andreas Wellinger, der nur 53. wurde. Für den Gesamtzweiten von 2017/18, der nach einer Kreuzband-OP um den Anschluss kämpft, dürfte die Tournee damit in Österreich nicht weitergehen. "Ich muss das annehmen, es ist eine schwierige Aufgabe. Früher oder später geht der Knoten auf", sagte der 25-Jährige.

Im Vorjahr hatte Geiger die Quali gewonnen und im Wettkampf den zweiten Platz belegt. Seit Sven Hannawald am 1. Januar 2002 hat kein deutscher Springer mehr am Gudiberg gewonnen. Hannawald machte fünf Tage später auch den letzten deutschen Gesamtsieg bei der Tournee perfekt.

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