"Gänsehaut": Grusel für die Kleinen

Autor R.L. Stine (Jack Black) muss die Kids vor seinen eigenen Kreationen beschützen

"Gänsehaut" erzählt eine fantastische Geschichte über den real existierenden Schriftstellers R.L. Stine (Jack Black). Der Autor, der weltweit über 350 Millionen seiner Bücher verkaufen konnte, wird gerne auch als der "Stephen King der Jugendliteratur" bezeichnet. Und genau in diese Kerbe schlägt auch der Film "Gänsehaut" - Grusel für die Kleinen.

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Der Teenager Zach (Dylan Minnette) ist ein liebenswerter Unruhestifter. Als seine Mutter einen Job in einer Kleinstadt annimmt, ist der Sohnemann nicht gerade begeistert. Doch seine Sehnsucht nach der Großstadt verfliegt ziemlich schnell, als er das Nachbarsmädchen Hannah (Odeya Rush) kennenlernt. Gleich an seinem ersten Abend in der neuen Heimat zeigt sie ihm einen märchenhaften Rückzugsort im Wald. Der Beginn einer jungen Liebe? Nicht ganz, denn da wäre noch Hannahs eigenwilliger Vater (Jack Black), der den beiden jeglichen Kontakt verbietet.

Eines Nachts schleicht sich Zach gemeinsam mit dem tollpatschigen Mitschüler Champ in das Haus des verschrobenen Nachbars. Der Boden im Keller ist mit Bärenfallen ausgelegt, die Bücher im Wohnzimmer mit Schlössern versehen. Als die beiden Hannah schließlich finden, ist das Unheil schon angerichtet - eines der Bücher wurde aufgeschlossen, und dessen monströser Inhalt terrorisiert die Kleinstadt.

Wie einst Robin Williams

Sucht man nach vergleichbaren Filmen zu "Gänsehaut", fällt als erstes der Fantasy-Streifen "Jumanji" mit Robin Williams ein. Wie der Film von 1996 setzt auch "Gänsehaut" stark auf eine Vielzahl computergenerierte Wesen, welche die jungen Helden durch die Prärie jagen. Für Erwachsene sind die Schneeriesen, Monster-Gottesanbeterinnen, Zombies und Killer-Gartenzwerge zu viele Szenenwechsel, das rastlose jugendliche Gehirn dagegen wird über derart fantastischer Reizüberflutung frohlocken.

Doch auch Nostalgiker kommen auf ihre Kosten, aber nur sofern sie mit den Geschichten von R.L. Stine oder deutschen Pendants aufgewachsen sind. Dann sieht man sich von "Gänsehaut" an die eigene Jugend und die irrationalen, ja beinahe lächerlichen Ängste erinnert, die man als Knirps ausstehen musste.

Wie Williams ist auch Jack Black als Erwachsener unter den Jungschauspielern der heimliche Höhepunkt des Films. Black kann einfach Klamauk, und davon gibt es in "Gänsehaut" reichlich. Zumal man ihm ansehen kann, wie viel Spaß er bei dem Dreh gehabt haben muss.

Charmante Liebesgeschichte

Was bei all den Monster-Schauwerten leider etwas untergeht, ist die wirklich charmante Liebesgeschichte zwischen Zach und Hannah. Speziell Letztere ist als leicht weltfremdes Mädchen sehr überzeugend - kaum zu glauben, dass die Schauspielerin bereits 18 Jahre alt ist. Hier hätte es vielleicht ein Monster weniger getan, wenn dafür die Beziehung der beiden noch mehr Tiefgang bekommen hätte. Doch das Zielpublikum würde da aber bestimmt lauthals widersprechen, und auf die kommt es ja auch an.

Fazit:

Wer zwischen 12 bis 14 Jahre alt ist, wird an "Gänsehaut" seine wahre Freude haben. Für die meisten darüber sind der Humor und die Gruseleinlagen dann aber doch zu infantil, als dass sie wirklich in Erinnerung bleiben werden. Und für alle Jahrgänge darunter ist der Film laut der FSK wiederrum zu gruselig, "Gänsehaut" hat eine Altersfreigabe von zwölf Jahren.

Foto(s): Sony Pictures Entertainment