Fünf der schlimmsten Filme, die je einen Oscar gewonnen haben

„Bigfoot und die Hendersons“, „Suicide Squad“ und „Pearl Harbor“ – drei Oscar-prämierte Filme. (Bilder: Universal Pictures / Warner Bros / Buena Vista Pictures)
„Bigfoot und die Hendersons“, „Suicide Squad“ und „Pearl Harbor“ – drei Oscar-prämierte Filme. (Bilder: Universal Pictures / Warner Bros / Buena Vista Pictures)

Die Oscars sind typischerweise ein Zeichen für herausragende Filme. Natürlich beschweren wir alle uns manchmal darüber, dass die Academy falsch entschieden hat, aber es kommt nicht oft vor, dass wirklich schlechte Filme ausgezeichnet werden.

Nicht oft heißt aber nicht nie. Im Lauf der Jahre wurden einige vollkommen unterirdische Filme mit einer oder mehrerer dieser goldenen Statuetten ausgezeichnet.

Interessanterweise weisen einige dieser Filme in einem bestimmten Aspekt tatsächlich eine gewisse Kunstfertigkeit auf, der sie ihren Sieg verdanken, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es schlechte Filme waren… Oscar-prämierte schlechte Filme. Hier sind fünf der schlimmsten.

„Suicide Squad“ (Bestes Make-up – 2017)

Der Grund für diesen Artikel ist, dass „Suicide Squad“ vergangenen Sonntag in der Kategorie „Bestes Make-up“ als Sieger hervorging.

Verdient der Film den Preis? Möglich, obwohl ich den Preis an „Star Trek Beyond“ vergeben hätte. Ist der Film gut? Auf keinen Fall.

„Suicide Squad“ mag zwar nicht so großer Haufen Müll sein wie „Batman v Superman: Dawn of Justice“, aber er ist ein furchtbar unlogisches Chaos, das offenbar von Menschen geschnitten wurde, die keinerlei Erfahrung im Schneiden von Spielfilmen haben.

Dass Margot Robbie darin halbwegs ordentlich wegkommt, macht ihn noch nicht zu einem guten Film.

„Wolfman“ ist zum Heulen… sorry. (Bild: Universal Pictures)
„Wolfman“ ist zum Heulen… sorry. (Bild: Universal Pictures)

„Wolfman“ (Bestes Make-up – 2011)

Ein weiterer Gewinner für das beste Make-up – „Wolfman“ – war einer der zahlreichen Versuche von Universal Pictures, seinen klassischen Filmmonstern neues Leben einzuhauchen. Mit Benecio Del Toro, Anthony Hopkins und Emily Blunt in den Hauptrollen war der Film ein riesiger Flop und spielte an den heimischen Kinokassen bei einem Budget von 142 Millionen Euro nur 59 Millionen Euro ein.

Seine Nominierung in einer Kategorie, in der auch „The Way Back – Der lange Weg“ – über Kerle auf einem langen Fußmarsch – und „Barney’s Version“ – ein Film über Paul Giamatti mit Perücke – nominiert waren, war allerdings vollkommen verdient.

Das war der siebte und bisher letzte Oscargewinn für die Filmlegende Rick Baker, auf den wir später noch einmal zurückkommen werden.

„Pearl Harbor“ (Bester Tonschnitt – 2002)

Bevor Michael Bay mit seinen hitzköpfigen Kerlen berühmt wurde, war er der gefeierte Regisseur exzellenter Filme wie „Bad Boys – Harte Jungs“, „The Rock – Fels der Entscheidung“ sowie des wunderbar kitschigen „Armageddon – Das jüngste Gericht“.

„Pearl Harbor“ war dank seines furchtbar abgedroschenen Drehbuchs auf keine Weise exzellent, weder ernsthaft, noch ironisch.

Und trotzdem war die Auszeichnung für den besten Tonschnitt für die zentrale Action-Szene des Films vermutlich gerechtfertigt. Die einzige Konkurrenz war „Die Monster AG“ von Pixar – die einfach diesmal ein würdigerer Gewinner gewesen wäre, weil der Film um Längen besser war.

Matt Lucas (doppelt) in „Alice im Wunderland“. (Bild: Disney)
Matt Lucas (doppelt) in „Alice im Wunderland“. (Bild: Disney)

„Alice im Wunderland“ (Bestes Kostümdesign, Bestes Szenenbild – 2011)

Tim Burtons enorm erfolgreiches 3D-Spektakel setzte sich in der Kategorie „Bestes Szenenbild“ gegen harte Konkurrenten wie „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1“ und „Inception“ durch.

Der Sieg war ebenso wie der zweite Sieg in der Kategorie „Bestes Kostümdesign“ mit Sicherheit verdient, aber die visuellen Aspekte des Films, die jede bedeutungsvolle Handlung, die er hätte haben können, vollkommen überlagern, sollten den Ausdruck „Stil vor Substanz“ neu definieren.

„Bigfoot und die Hendersons“ (Bestes Make-up – 1988)

Rick Baker schaffte es mit seinem zweiten von sieben Oscars erneut auf die Liste – dieses Mal mit Jon Lithgows unsinniger Familienkomödie „Bigfoot und die Hendersons“.

1988 hatte der Film nur einen einzigen Konkurrenten, die Gaunerkomödie „Happy New Year“, in der Peter Falk jede Menge Make-up trug, um einen Juwelier auszurauben.

Im selben Jahr erschien auch „Predator“, für den der mittlerweile verstorbene Stan Winston nicht einmal nominiert wurde, obwohl er vermutlich den Sieg verdient hätte.

Ben Skipper