Fresenius unter Druck: Mit Infineon Schlusslicht im DAX

Gutes drittes Quartal für den DAX-Konzern Fresenius: Das Unternehmen hat erneut kräftige Zuwächse bei Umsatz und Gewinn erreicht. Von Juli bis September stieg der Umsatz im gesamten Fresenius-Konzern im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Das um Übernahmekosten bereinigte operative Ergebnis verbesserte sich um fünf Prozent auf 1,13 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis - ohne die Sonderkosten für Übernahmen - kletterte um acht Prozent auf 413 Millionen Euro.

Stephan Sturm, Vorstandsvorsitzender von Fresenius, sagte: „Die Aussichten für unsere Geschäfte bleiben ausgezeichnet. Deswegen bestätigen wir unsere Ziele. Damit sind wir auf dem besten Weg zu einem weiteren Rekordjahr. Aus dieser Position der Stärke heraus werden wir unsere strategisch wichtigen Akquisitionen zügig abschließen und integrieren.“ Fresenius hatte 2016 das 13. Mal in Folge ein Rekordergebnis verbucht. Im laufenden Jahr soll der Konzernumsatz währungsbereinigt um 15 bis 17 Prozent steigen. Das Konzernergebnis soll um 19 bis 21 Prozent wachsen. Nicht eingerechnet sind hierbei Währungseffekte sowie ebenfalls die Aufwendungen für die geplanten Zukäufe.

An der zuletzt bei einigen Beobachtern in die Kritik gekommenen Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn will Fresenius festhalten. Zuletzt befand sich das Geschäft von Akorn unter starkem Konkurrenzdruck. An der Börse wurde deshalb zuletzt spekuliert, dass Fresenius die Erwartungen an Akorn senken oder die Übernahme gar absagen könnte. Fresenius-Chef Sturm erklärte aber nun, der Konzern werde wichtige Zukäufe zügig abschließen. Dazu gehört auch die beabsichtigte Übernahme des Geschäfts mit bipharmazeutisch hergestellten Arzneien (Biosimilars) des Darmstädter Merck-Konzerns.

Die Aktie von Fresenius reagiert auf die Quartalszahlen mit einem deutlichen Minus von 1,9 Prozent auf 69,32 Euro. Damit ist der Wert nach Infineon der zweitschwächste Wert des Tages im DAX. Aus charttechnischer Sicht ist nun wichtig, dass das Jahrestief bei 67,16 Euro nicht unterschritten wird. Langfristig bleibt der Wert interessant. Anleger sollten allerdings ein positives Signal – wie den Sprung über die 200-Tage-Linie – abwarten.