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"No-Go": Cunha zieht Labbadias Zorn auf sich

"No-Go": Cunha zieht Labbadias Zorn auf sich

Nach dem 1:4 in Freiburg ließ Bruno Labbadia mächtig Dampf ab - und pickte sich in seinem Ärger vor allem Matheus Cunha heraus.Der Topscorer der Berliner hatte gegen den Sport-Club erneut einen lustlosen Auftritt gezeigt. Auf die Gründe für die schwache Leistung Cunhas angesprochen sagte der sichtlich angefressene Hertha-Coach: "Es ist schwer zu erklären. Es ist nicht das erste Mal. Ich habe schon viele Gespräche mit ihm geführt."

Labbadia weiter: "Fakt ist, dass seine Körpersprache nicht dazu passt. Das zieht auch andere runter, gerade weil er ein wichtiger Spieler ist. Ich habe ihm immer wieder gesagt, wie wichtig er ist. Wir sprechen es seit mehreren Wochen an. Aber es wird immer schlechter."

Labbadia rügt "unteririschen" Cunha

Der 54-Jährige fällt ein vernichtendes Urteil: "Für mich war er in der ersten Hälfte unterirdisch damit meine ich vor allem Körpersprache, mitarbeiten, Position halten."

Damit jedoch nicht genug. Der Hertha-Coach weiter: "Er ist noch ein junger Mensch mit 21, aber er muss es schleunigst verändern. Er darf die anderen Spieler nicht mit runterziehen. So gefestigt sind wir dann nicht in der Phase. Zumal wir dann zu wenige auf dem Platz haben, die ihm das auch mal sagen. Das kommt immer vom Trainerteam. Er muss sich schleunigst ändern. Bei aller Wichtigkeit ist es ein No-Go, wie er aufgetreten ist. Ich mache das so selten, dass ich das direkt sagen, aber ich bin total verärgert."

Labbadia sieht die Schuld für die Auswechslung seines Topscorers zur Pause einzig und allein beim Brasilianer selbst. "Wir hätten ihn eigentlich schon gegen Mainz runter nehmen müssen, haben wir aber nicht, da wir immer glauben das er ein Mann ist der besonderes machen kann. In dem Fall muss er sich an seine eigene Nase fassen."

Während Labbadia über die Niederlage haderte, verabschiedete sich der SC Freiburg erfolgreich aus dem Bundesliga-Jahr 2020. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Nach drei Dreiern in Folge geht der SC mit großem Selbstvertrauen ins baden-württembergische Pokalderby am Mittwoch beim VfB Stuttgart. (DFB-Pokal: VfB Stuttgart - SC Freiburg, 23.Dezember ab 20.45 Uhr im Liveticker)

Freiburg vergrößert Abstand zum Tabellenkeller

Vincenzo Grifo (7.), Ermedin Demirovic (59.), Manuel Gulde (67.) und Nils Petersen (90.+4, Foulelfmeter) trafen für die seit fünf Partien ungeschlagenen Freiburger, die mit 17 Punkten auf den zehnten Tabellenplatz kletterten. (Die Tabelle der Bundesliga)

Für die Hertha konnte nur Dodi Lukebakio (52.) einen Treffer erzielen.

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Trotz der englischen Woche nahm Freiburg-Trainer Christian Streich im Vergleich zum 2:0 Sieg beim FC Schalke lediglich eine Änderung vor. Nils Peterson musste auf der Bank Platz nehmen. Dafür rutschte Ermedin Demirovic in die Anfangsformation.

Hertha BSC nur noch drei Punkte vom Relegationsplatz entfernt

Auf der Seite der Gäste gab es hingegen vier Umstellungen. Anstelle von Marvin Plattenhardt, Deyovaisio Zeefuik, Lucas Tousart und Javairo Dilrosun rückten bei Trainer Bruno Labbadia Peter Pekarik, Maximilian Mittelstädt, Vladimir Darida und Dodi Lukebakio in die Berliner Startelf.(Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)

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Hertha-Coach Bruno Labbadia steckte nach dem Spiel die Hände in die Manteltaschen und blickte ratlos im Stadion umher. Mit viel Geld und großen Transfers wollte der Trainer den ambitionierten "Big City Club" Hertha BSC Richtung Europapokal führen - nach der Niederlage beim SC Freiburg aber stehen die Berliner auf Rang 14 der Bundesliga-Tabelle. Drei Punkte nur beträgt zum getrübten Weihnachtsfest der Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Labbadia: Wir haben alles gezeigt, was mir nicht gefällt

Der Druck auf Labbadia wird steigen. "In der ersten Häfte haben wir gezeigt, wie man es nicht machen soll. Das haben wir sehr gut gemacht", sagte der enttäuschte Coach voller Ironie nach dem Abpfiff: "In der ersten Hälfte haben wir alles gezeigt, was mir nicht gefällt."

Auch Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt zeigte sich nach dem Spiel am Sky-Mikrofon enttäuscht: "Wir haben überhaupt nicht das gebracht, was wir uns vorgenommen hatten. Besonders in der ersten Halbzeit ist uns wenig gelungen, Freiburg war viel aggressiver."

Grifo: "... glücklicher kann ich nicht sein"

Beim Geisterspiel in Freiburg war der Sport-Club von Beginn an voll da. Die Gastgeber setzten die Berliner um den früheren SC-Torwart Alexander Schwolow mächtig unter Druck. Die frühe Führung durch den italienischen Nationalspieler Grifo kam nicht von ungefähr. Es war Grifos sechstes Saisontor.

"Wir sind sehr glücklich. Wir hatten uns vorgenommen, dass wir 2020 so abschließen wollen. In einer englischen Woche neun Punkte zu holen, das macht man auch nicht jeden Tag und ich mache hier auch noch ein Kopfball-Tor. Nils (Anm. d. Red.: Petersen) wird an Weihnachten arm sein, denn wir haben seit ich in Freiburg bin eine Wette, dass ich eine Waschtasche bekomme, wenn ich ein Kopfball-Tor mache. Waschtasche und drei Punkte - glücklicher kann ich nicht sein", sagte Grifo nach dem Spiel bei Sky.

Die zuletzt starke Abwehr der Hauptstädter machte dabei keine gute Figur.

Auch nach dem Treffer blieben die Freiburger am Drücker. Roland Sallai hätte den Vorsprung für die Mannschaft von Trainer Christian Streich ausbauen können (13.), die Berliner kamen nicht ins Spiel. Mit dem knappen Rückstand nach einer Viertelstunde waren die Gäste noch gut bedient.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs reagierte Labbadia. Er ließ Angreifer Matheus Cunha, den er in der ersten Hälfte mehrfach lautstark kritisiert hatte, in der Kabine. Für den Brasilianer kam der Niederländer Javairo Dilrosun.

Edeljoker Petersen trifft per Elfer in der Nachspielzeit

Die Gäste präsentierten sich stark verbessert. Zunächst traf Niklas Stark per Kopf die Latte (51.), Sekunden später sorgte Lukebakio nach Vorarbeit von Dilrosun für den Ausgleich. In der 56. Minute traf Dilrosun den Außenpfosten. Noch größer war die Chance von Krzysztof Piatek 60 Sekunden später. "Wir hätten das Spiel drehen müssen", sagte Mittelstädt.

Die erneute SC-Führung mitten in der Berliner Druckphase kam überraschend. Zum "Dank" für sein erstes Bundesligator wurde der Bosnier Demirovic direkt ausgewechselt. Im Anschluss waren die Freiburger dem dritten Tor nahe, Gulde traf per Kopf nach einer Ecke von Grifo dann auch tatsächlich. Danach verhinderte Schwolow mehrfach den vierten SC-Treffer. Den besorgte dann der Edeljoker Petersen.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)