Frauenrechtler sind über Polanski-Ehrung empört

Roman Polanski soll bei der César-Verleihung geehrt werden. (Bild: Getty Images)
Roman Polanski soll bei der César-Verleihung geehrt werden. (Bild: Getty Images)

Starregisseur Roman Polanski wurde von der César-Filmpreis-Akademie als Präsident für die diesjährige Zeremonie ernannt. Bei der Verleihung soll dieser mit einer Auszeichnung geehrt werden. Das sorgte bei französischen Frauenrechtlerinnen für Kontroverse.

Claire Serre-Combe, Sprecherin der Organisation „Osez le féminisme !“, zeigte sich empört. Die Wahl von Polanski bezeichnete sie gegenüber der Zeitung „Le Parisien“ als eine Brüskierung für Opfer von sexueller Nötigung und Vergewaltigung. Auch die französische Frauenrechtsministerin Laurence Rossignol kritisierte die Ehrung, die Entscheidung sei „schockierend“. Weiter sagte sie: „Für die Organisatoren ist es nicht schlimm, dass Roman Polanski in den Vereinigten Staaten gesucht wird und die Vergewaltigung eines dreizehnjährigen Kindes auf seinem Konto hat.“ Eine Online-Petition zur Absetzung des Regisseurs hat bereits über 50 000 Unterstützer.

Frauenrechtsministerin Laurence Rossignol kritisiert die Wahl der César-Akademie. (Bild: Getty Images)
Frauenrechtsministerin Laurence Rossignol kritisiert die Wahl der César-Akademie. (Bild: Getty Images)

1977 wurde Polanski vorgeworfen, er habe ein dreizehn Jahre altes Mädchen sexuell missbraucht. Der Regisseur selbst wies dies zurück, einigte sich aber mit der Staatsanwaltschaft darauf, Sex mit einer Minderjährigen gehabt zu haben.

Weder Polanski selbst noch Alain Terzian, Präsident der Académie des Arts et Techniques du Cinéma, welche den Preis ausrichtet, äußerten sich zu der Kritik. Von der früheren Kulturministerin Aurélie Filippetti bekam der Regisseur aber Zuspruch. „Man kann diese Geschichte nicht immer wieder hervorholen“, findet sie.