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Frauenpower auf dem "Star Wars"-Regiestuhl?

Sitzt bald eine Frau auf dem Regiestuhl eines "Star Wars"-Film? Geht es nach Kathleen Kennedy, der Chefin von Lucasfilm, steht dem nichts mehr im Wege.

"Absolut, ohne jeden Zweifel!" So beantwortete Kathleen Kennedy (66), seit 2012 Chefin der "Star Wars"-Firma Lucasfilm, die Frage, ob bald auch mal eine Regisseurin einen "Star Wars"-Film drehen dürfe. Am Rande der British Academy Film Awards (BAFTA) in London stand Kennedy der BBC Rede und Antwort und verkündete: "Wir fördern viele großartige weibliche Talente."

Bis heute führten ausschließlich Männer in insgesamt elf Kino-Filmen des "Star Wars"-Universums Regie. Darunter viermal "Star Wars"-Erfinder George Lucas selbst und zweimal J. J. Abrams. Schon 2016 hatte Kennedy die Idee, einer Frau die Regie eines "Star Wars"-Film anzuvertrauen, öffentlich verkündet. Damals erläuterte sie dem Branchenmagazin "Variety" ihre Strategie: "Wenn wir Regisseurinnen mit 'Star Wars' betrauen, müssen sie bereit sein für den Erfolg. Das sind gigantische Filme, die man nicht ohne Erfahrung machen kann."

Der richtige Zeitpunkt scheint näher zu rücken. "Wir haben schon zwei, drei tolle Frauen im 'Star Wars'-Betrieb. Und wir haben gerade Deborah Chow geholt." Die 49-Jährige ist einer der Regisseure, die "Mandalorian" umsetzen, das Serien-Highlight des neuen Streamingdienstes Disney+, zudem soll sie die geplante Obi-Wan-Kenobi-Serie realisieren.

Der amerikanische Traum: Von der Sekretärin zur Konzernchefin

Noch müssen sich Chow oder andere weibliche Talente gedulden. Den nächsten Kinofilm aus dem "Star Wars"-Universum soll, so würde jüngst berichtet, der neuseeländische Regisseur Taika Waititi (44, "Jojo Rabbit", "Thor: Ragnarok") ins Kino bringen.

Dass Lucasfilm-Chef Kennedy für Frauenpower steht, ist keine Überraschung. Sie selbst machte den "amerikanischen Traum" wahr, stieg vom "Mädchen für alles" bei einer kleinen TV-Station in San Diego zur Chefin eines der bedeutendsten Film-Imperien der Welt auf. 1979 lernte sie Steven Spielberg kennen, der sie als Sekretärin einstellte. Obwohl sie "fürchterlich beim Tippen" war - so waren sich Kennedy und Spielberg einig - behielt er sie, weil sie so gute Ideen hatte. 1980 war sie dann bereits an der Produktion von Spielbergs "E.T. - Der Außerirdische" beteiligt. Als Disney 2012 Lucasfilm kaufte, stieg sie zur Chefin auf.