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Frauen kamen in den Top-Filmen von 2016 kaum zu Wort

Robbie… bekam nicht so viele Dialoge in „Suicide Squad“, wie Sie vielleicht denken – Bild: Warner Bros
Robbie… bekam nicht so viele Dialoge in „Suicide Squad“, wie Sie vielleicht denken – Bild: Warner Bros

Nachdem vergangene Woche über einen Rückgang der Anzahl weiblicher Regisseurinnen in Hollywood berichtet wurde, wurde nun bekannt, dass Schauspielerinnen wirklich keine faire Behandlung zu bekommen scheinen, wenn es um die Dialoge geht – denn davon bekamen Frauen in den erfolgreichsten Filme nur 27 Prozent ab.

Trotz wichtiger Hauptrollen wie jenen von Margot Robbie in „Suicide Squad“, Ellen DeGeneres in „Findet Dorie“ und Felicity Jones in „Rogue One“ geht der Trend noch immer dahin, dass die Männer den Löwenanteil des Textes bekommen.

Datenanalystin Amber Thomas veröffentlichte ihre Erkenntnisse auf der Website Medium.com – und diese sind ziemlich vernichtend.

„Die Filmtrailer von 2016 versprachen den Zusehern viele starke Frauencharaktere. Jyn Erso. Dorie. Harley Quinn. Judy Hopps. Wonder Woman. Ich hatte das Gefühl, das könnte für die großen Hollywoodfilme das Jahr der Gleichberechtigung sein“, schreibt sie.

„Ich habe mich geirrt. Und ich sage das nicht unüberlegt.“

(Bild: Lucasfilm/Disney)
(Bild: Lucasfilm/Disney)

Bei der Analyse der zehn erfolgreichsten Filme des Jahres und unter Anwendung einer komplexen Methode zur Datenanalyse, die sie im Artikel ausführte, zeigte sich, dass nur 27 Prozent der Dialoge von Frauen gesprochen wurden.

Außerdem wurde deutlich, das keiner dieser zehn Filme eine weibliche Besetzung hatte, die 50 Prozent Sprechzeit erhielt.

Leider konnte „Star Wars: Rogue One“ trotz weiblicher Hauptfigur diese Zahlen nicht ändern – es war sogar eines der schlimmsten Beispiele: Nur neun Prozent der Mitwirkenden mit Text waren Frauen und 78 Prozent der weiblichen Dialoge bekam allein Felicity Jones alias Jyn Erso.

„Zoomania“ und „Findet Dorie“ kamen einer gleichmäßigen Aufteilung am nächsten: Hier wurden 46 beziehungsweise 53 Prozent der Dialoge von weiblichen Charakteren gesprochen.

(Bild: Pixar/Disney)
(Bild: Pixar/Disney)

Einer der Filme mit den höchsten Einspielergebnissen aus dem Jahr 2016, „The Jungle Book“, hatte zehn Prozent weibliche Dialoge, bei „The First Avenger: Civil War” waren es 16 Prozent.

In „Suicide Squad“ hatte Margot Robbie alias Harley Quinn nur einen Anteil von 42 Prozent jener Sprechzeit, die Will Smith alias Deadshot hatte, während Viola Davis alias Amanda Waller nur 222 Wörter sprach und damit auf 16 Prozent der Sprechzeit von Smith kam.

„Ich begann dieses Projekt, weil ich das Gefühl hatte, dass die Besetzung und die Sprechzeit bei „Rogue One“ nicht gleichmäßig zwischen den männlichen und den weiblichen Charakteren aufgeteilt war“, sagte Thomas abschließend.

„Ich war schockiert (und traurig), als ich herausfand, dass beinahe keiner dieser zehn besten Filme aus dem vergangenen Jahr geschlechtergerecht war. Das könnten wir verbessern.”

Ben Arnold