Franziska van Almsick: "Ich war schon mal vergesslicher"

Schwimm-Star Franziska van Almsick ist in "Findet Dorie" über Lautsprecher zu hören

Sie hat in ihrer aktiven Schwimmkarriere etliche Medaillen gewonnen und fühlt sich dem Wasser immer noch verbunden: Als Botschafterin für Disney wirbt Schwimm-Star Franziska van Almsick (38) fürs Schwimmen, da passt es auch ideal, dass sie als Synchronsprecherin in "Findet Dorie" dabei ist. Allerdings nicht als Meerestier. Im Interview mit spot on news hat sie verraten, wie es war, sich selbst zu sprechen, welche Animationsfilme ihre Söhne mögen und wie oft sie selbst noch schwimmt.

Frau van Almsick, "Findet Dorie" hat bereits in den USA Rekordeinspielergebnisse erzielt. Waren Sie vorab ein Fan von "Findet Nemo"?

Franziska van Almsick: Ja, absolut. Als Schwimmer sowieso und mit dieser Unterwasserwelt.

Warum sollte man "Findet Dorie" ansehen?

Franziska van Almsick: Es ist ein toller Film für die gesamte Familie. Darin liegt der ganz große Reiz. "Findet Dorie" ist ein Film für alle, für große Männer, für kleine Männer, für kleine Prinzessinnen und Mamas. Es ist ein absoluter Familienfilm und jeder hat etwas davon. Es gibt so viele Sachen, die gesagt werden, die man sich denken kann und so viele schöne Momente, die man zusammen teilen kann.

Wie lange hat es denn gedauert, Ihren Part der Lautsprecherstimme einzusprechen?

Franziska van Almsick: Das ist jetzt nicht die überragende Rolle oder gar die Rolle meines Lebens, auf die ich mich lange vorbereiten musste. Das haben wir relativ schnell geschafft und es hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

Sie sprechen als Lautsprecherstimme sich selbst. Ist das einfacher als eine richtige Rolle einzusprechen?

Franziska van Almsick: Es ist auf jeden Fall ungewöhnlich. Mir wird erst jetzt im Nachhinein klar, was das heißt, sich selbst zu spielen und mit seinem Namen dafür zu stehen. Ich hoffe, dass die Leute Spaß haben und eine Assoziation herstellen können. Vielleicht sagen die Leute ja auch, dass die van Almsick der Lautsprecher ist, das können wir uns gut vorstellen und das ist cool. Ich hoffe, dass es gut ankommt.

Dorie wandelt Ihren Namen auch mal ab, da wird Franziska u.a. zu Francesco und Franzisco. Das sorgte für viele Lacher bei den Zuschauern. Wie finden Sie das?

Franziska van Almsick: Dorie scheint nicht nur mit ihrem Gedächtnis ein Problem zu haben, sondern auch ihr Gehör scheint ab und zu auszufallen. Mit den Abänderungen hatte ich gar kein Problem und dass es für Lacher im Kino sorgt, finde ich sehr gut.

Ist es Ihnen unangenehm Ihre eigene Stimme zu hören?

Franziska van Almsick: Unangenehm ist es nicht, aber es gibt schönere Sachen. Ich finde, man tut gut daran, wenn man sich selbst nicht so wichtig nimmt. Ich bin da auch nicht eitel genug um zu sagen, ich finde meine Stimme gut oder eben nicht. Ich würde auch nicht daran arbeiten, dass sie besser klingen würde. Die ist wie sie ist und man kann sich auch nicht wirklich verstellen.

Können Sie sich vorstellen, weitere bzw. größere Sprechrollen anzunehmen?

Franziska van Almsick: Bisher haben mich nur wenige gefragt. Auch wenn ich schon für einige Werbefilme etwas eingesprochen habe. Aber ich lasse die Dinge auf mich zukommen. "Findet Dorie" war natürlich eine absolute Punktlandung. Da passte alles zusammen, das war authentisch. Auch in Hinblick auf die Kampagne "Deutschland schwimmt" mit Disney. Da muss man bei folgenden Sprechrollen sehen, ob das wieder so gut passt.

Ihre Lautsprecherstimme kommt im Meeresbiologischen Institut zum Einsatz. Liegt Ihnen Meeres- und Artenschutz am Herzen?

Franziska van Almsick: Absolut, das ist natürlich wichtig. Ich denke aber, dass der Film mehrere Messages hat, über die man nachdenken kann. Nicht nur den Umweltaspekt, sondern auch, dass man im Leben nicht so schnell aufgeben soll, sondern stets weitermachen soll.

Eine weitere Botschaft ist, dass Familie nicht unbedingt blutsverwandt sein muss. Sehen Sie das ähnlich?

Franziska van Almsick: Das sehe ich ganz genauso, absolut. Zudem wird in den Vordergrund gestellt, wie wichtig eigentlich Familie und Freunde sind. Ich finde, wenn der Film zu Ende ist, kann man noch einige Minuten sitzen bleiben und darüber nachdenken, was alles rübergebracht worden ist. Und das ist eine ganze Menge.

Dorie hat bekanntlich Probleme mit ihrem Gedächtnis. Wie vergesslich sind Sie denn?

Franziska van Almsick: Ich war schon mal vergesslicher. Ich habe zwei Kinder, die Stillphase ist nicht ganz leicht in dieser Hinsicht. Das kann bestimmt jede Frau nachvollziehen. Man denkt wirklich, man ist schwer krank, weil man sich nichts mehr merken kann. Das kommt aber alles wieder. Es ist vielleicht ein kleiner Teil übrig geblieben, der nicht mehr 100 Prozent funktioniert, aber im Großen und Ganzen bin ich mit meinem Gedächtnis sehr zufrieden.

Wie finden Ihre Kinder den Film und wie haben sie auf Ihre Stimme reagiert?

Franziska van Almsick: Die finden den Film natürlich super. Ich hatte zwar darüber nachgedacht, wie sie reagieren würden, aber sie fanden es in erster Linie witzig.

Haben Ihre Kinder denn auch andere Animationsfilme, die ihnen gefallen?

Franziska van Almsick: Ich gucke mir seit Jahren "Monster AG" an, auch "Cars" wird gerne gesehen. Das sind eben typische Jungs-Filme. Ich würde ja ganz gerne mal wieder "Dornröschen" oder "Die Schöne und das Biest" ansehen, aber das ist in meiner Familien schwer durchsetzbar. Trickfilme sind aber immer wieder schön und sehr entspannend.

Sie sind zudem die Botschafterin für die Disney-Kampagne "Deutschland schwimmt". Wie oft schwimmen Sie selbst?

Franziska van Almsick: Das Schöne beim Schwimmen ist, wenn man es einmal kann, verlernt man es nicht. Da verlasse ich mich so ein bisschen drauf. Ich bin natürlich total wasseraffin. Aber diese Schwimmbadgeschichte ist im Moment nicht so meins. Ich denke, dass diese Zeit wieder kommen wird, man hat ja immer so Phasen im Leben. Ich mache viel anderen Sport, auch auf meiner eigenen Fitnessplattform. Aber direkt ins Schwimmbad zu gehen, ist schwierig. Da muss man in ein öffentliches Bad und hat dann wenig Platz zum Schwimmen. Ich bin da im Moment zurückhaltender.

Und sind Ihre Söhne wasseraffin?

Franziska van Almsick: Absolut. Das müssen sie auch sein. Gerade wenn man mit einer eigenen Kampagne so viel Gas gibt, ist es mehr als peinlich, wenn die eigenen Kinder nicht schwimmen können. Ich weiß, wie wichtig es ist, dass Kinder schwimmen lernen und auch schwimmen können.

Haben Sie Tipps für Eltern, wie man Kindern das Wasser näher bringen kann?

Franziska van Almsick: Ich glaube, eine Wassergewöhnung ist ganz wichtig. Dass Kinder ans Wasser herangeführt werden und ihnen gezeigt wird, dass sie keine Angst haben müssen. Im Zweifelsfall muss man als Elternteil dann einfach mit. Da muss man ein gutes Vorbild sein, denn was man selbst vormacht, machen die Kinder meistens mit.

Sie waren bei Olympia als Expertin vor Ort. Wird man Sie noch häufiger im Fernsehen sehen?

Franziska van Almsick: Das wird sich zeigen. Ich bin schon einige Jahre Schwimm-Expertin bei der ARD, da war es naheliegend, dass ich in Rio mit dabei bin. Es hat mir viel Spaß gemacht und ich denke, ich habe einen ganz guten Job gemacht. Wie das in der Zukunft weiter geht, muss sich jetzt entwickeln.

Wo bewahren Sie eigentlich Ihre Medaillen auf?

Franziska van Almsick: Das ist ganz unterschiedlich. Die sind bei mir zu Hause, aber alle gut verpackt. Sie liegen nicht offen in einer Vitrine herum.

Foto(s): Hanna Boussouar/ Disney•Pixar