Frankreichs Rechtspopulistin Le Pen sieht sich als "natürliche Kandidatin" 2027
Die Rechtspopulistin Marine Le Pen will 2027 in Frankreich zum vierten Mal bei der Präsidentschaftswahl antreten. "Ich bin die natürliche Kandidatin meines Lagers", sagte sie am Montagabend dem Sender TF1. Damit dürfte sie auch Spekulationen ausbremsen wollen, der 28 Jahre alte Parteichef Jordan Bardella könne 2027 Kandidat des Rassemblement National (RN) werden.
Für Le Pen steht die Rollenverteilung im Fall eines Sieges bereits fest: "Bardella wäre ein sehr guter Premierminister", sagte sie kürzlich. Le Pen bekräftigte ihre Forderung nach einer Volksabstimmung zur Einwanderung und warf der Regierung erneut vor, zu viele Migranten ins Land zu lassen.
Nach einer Umfrage der vergangenen Woche liegt Le Pen bei der Präsidentschaftswahl 2027 in der ersten Runde auf Platz eins. Je nach Gegenkandidat käme sie demnach auf 30 bis 33 Prozent. Im rechten Flügel des Regierungslagers hätten lediglich der frühere Premierminister Edouard Philippe und der derzeitige Wirtschaftsminister Bruno Le Maire Chancen, in die Stichwahl zu kommen.
Le Pen ist bereits drei Mal bei der Präsidentschaftswahl angetreten und hat dabei jedes Mal besser abgeschnitten als zuvor. 2022 unterlag sie in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Emmanuel Macron mit 41 Prozent der Stimmen. Nach der jüngsten Umfrage würden sechs bis zwölf Prozent derjenigen, die zuletzt für Macron gestimmt hatten, 2027 ihre Stimme Le Pen geben. Macron kann 2027 nicht wieder antreten. Möglich ist aber, dass er einmal aussetzt und es dann wieder versucht.
kol/ju