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Frankreichs Kampf gegen islamistischen Terror

Fast sieben Jahre nach den Anschlägen vom November 2015 in Paris kämpft Frankreich weiter gegen den Terrorismus. Seit 2014 wurden bei dschihadistischen Anschlägen mehr als 260 Menschen getötet und fast 1.200 verletzt.

Zwar ist die Zahl der Anschläge zuletzt stark zurückgegangen, es gilt aber weiter eine erhöhte Sicherheitsstufe. 7.000 Soldaten sind nach wie vor im Einsatz, um sensible Punkte im ganzen Land zu schützen.

Wir sind hier, um die Bevölkerung zu schützen. Deshalb versuchen wir zu beruhigen und Terroristen abzuschrecken. Ein Soldat passt sich an und trainiert im Einsatz.

Frankreich hat seine Geheimdienstes gestärkt, rund 1.000 neue Stellen wurden für den Kampf gegen den Terrorismus geschaffen. Die Niederlage der Radikalislamisten in Syrien hat ihre Fähigkeit, Anschläge zu verüben, deutlich verringert. Jetzt besteht die Herausforderung darin, potenzielle Einzeltäter aufzuspüren.

Wir haben Sicherheitssysteme eingerichtet, um Verhaltensänderungen zu erkennen.

Jean-Louis Bruguière ist ehemaliger Anti-Terror-Richter, er erklärt die Schwierigkeiten der präventiven Terrorismusbekämpfung: _"_Wenn sich jemand radikalisiert, ein Messer nimmt und auf die Straße geht, der fällt vorher nicht auf, es sei denn, man hat etwas gegen ihn in der Hand. Menschen ändern zum Beispiel ihr Verhalten, ihre Kleidung, sie isolieren sich, geben Frauen nicht mehr die Hand, usw."

Frankreich setzt auf Prävention - und seine Nachrichtendienste

Um diese, wie es Experten nennen, "schwachen Signale" zu erkennen, hat Frankreich einen Geheimdienst eingerichtet, der sich mit Radikalisierung im Gefängnis beschäftigt.

Wir müssen in der Lage sein, Radikalisierte zu überwachen.

"Es gibt zwei Arten von Gefangenen", so Driss Aït Youssef, "d__ie wegen Terrorismus verurteilten, das sind zwischen 450 und 500. Und dann noch 700 Strafgefangene, die radikalisiert sind. Wir müssen in der Lage sein, sie zu überwachen. Das ist Aufgabe der Nachrichtendienste, und wir müssen uns auf die Prävention konzentrieren.

Seit 2015 wurden laut Behörden rund 60 Anschläge vereitelt. Mehrere Sicherheitsgesetze wurden erlassen oder verschärft, dazu kam ein zweijähriger Ausnahmezustand. Kritiklos hingenommen wurden diese Einschränkungen der Freiheiten allerdings nicht.