Liebesfilme für überzeugte Singles
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Anti-Liebesfilme
„Alle Anderen“ (2009) von Maren Ade ist so ein Film, bei dem Pärchen merken, dass sie ihren Partner, ihre Partnerin eigentlich satt haben. Birgit Minichmayr (als Gitti) und Lars Eidinger (als Chris) spielen das einander überdrüssige Paar so grandios, dass man sich sehr gut in die Momente hineinversetzten kann, als man selbst die Nase voll hatte von dem Mann/der Frau an seiner Seite. Sich gewünscht hat „wäre ich doch bitte wieder solo!“ (Es soll Paare geben, die sich nach dem gemeinsamen Kinobesuch von „Alle Anderen“ getrennt haben.) - 2/9
Anti-Liebesfilme
In „(500) Days of Summer“ (2009) ist Tom (Joseph Gordon-Levitt) unsterblich in Summer (Zooey Deschanel) verliebt. Sie signalisiert ihm nonstop, dass sie eigentlich beide „frei“ sind und es super ist, dass sie so eine moderne, offene Beziehung haben. Bis die Blase platzt und Tom auf einer Party mit ansehen muss, dass Summer anscheinend doch in der Lage ist, ihr Herz zu verschenken. Tom muss mitansehen, wie Summer einer Freundin stolz einen Verlobungsring präsentiert. Unglaubwürdig ist nur der Schluss des Films. Da hat plötzlich auch Tom seine große „echte“ Liebe gefunden. Es wird nur kurz nachgeschoben, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Glaubwürdiger wäre es gewesen, wenn einer von beiden auf der Strecke bleibt. So wie im wirklichen Leben. - 3/9
Anti-Liebesfilme
„Der Rosenkrieg“ („The War of the Roses“, 1989) von Danny DeVito ist der Klassiker unter den „Gut-dass-ICH-keine-Beziehung-habe“ – Filmen. Barbara (Kathleen Turner) und Oliver Rose (Michael Douglas) wollen sich scheiden lassen, aber keiner ist gewillt, das gemeinsame Haus zu verlassen und sie tun beide ALLES dafür, den/die andere/n heraus zu ekeln. Es ist vielleicht der brutalste und unerbittlichste Kampf zweier Eheleute, den die Filmgeschichte zu bieten hat. - 4/9
Anti-Liebesfilme
„Muriels Hochzeit“ („Muriel's Wedding“, 1994) von Regisseur Paul J. Hogan erzählt die Geschichte der pummeligen, dümmlichen 20-jährigen Muriel (Toni Collette), die in einer australischen Kleinstadt lebt und von Gleichaltrigen verspottet und der Familie runter gemacht wird. Ihr einziger Trost ist die Musik von ABBA und der Traum von einer Märchenhochzeit. Der erfüllt sich, als sie durch eine Kontaktanzeige den hübschen und reichen südafrikanischen Profischwimmer David kennenlernt. Er will sie heiraten, damit er eine Aufenthaltsgenehmigung in Australien bekommt und an der Olympiade teilnehmen darf. Ihre Hochzeit wird sogar im Fernsehen übertragen. Aber dann kommt der Realitätsschock. Sie merkt, dass sie David gar nicht liebt und er interessiert sich überhaupt nicht für sie. Eine schmerzhafte, aber heilsame Erkenntnis. Der Film macht überdeutlich, dass der Traum von der glücklichen Eheschließung vor allem viel Schaum um nichts ist! - 5/9
Anti-Liebesfilme
„Der Gott des Gemetzels“ ("Carnage") war ursprünglich ein Theaterstück von Yasmina Reza, das so erfolgreich lief, dass es von Roman Polanski mit der Starbesetzung Jodie Foster, John C. Reilly, Kate Winslet und Christoph Waltz verfilmt wurde. 2011 kam die Adaption ins Kino. Nach einer Prügelei auf dem Schulhof setzten sich die Eltern der Kinder zusammen, um den Vorfall wie vernünftige Menschen zu klären. Was als friedlicher Austausch über Gewalt beginnt, verwandelt sich schnell in einen Streit voller Widersprüche und grotesker Vorurteile. Plötzlich vergessen diese vier kultivierten Erwachsenen ihre gute Erziehung und gehen rücksichtslos aufeinander los. Beim Anblick dieses nicht nur verbalen Gemetzels kann sich der kinderlose Single durchaus auf den Gedanken kommen: „Wie gut, dass mir das erspart bleibt!“ - 6/9
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„Er steht einfach nicht auf Dich!“ („He's Just Not That Into You“, 2009) von Regisseur Ken Kwapis ist der Film, der liebesblinden Frauen zeigt, wo der Hammer hängt und mit verbreiteten weiblichen Illusionen aufräumt! Frauen haben die Gabe, Zeichen zu lesen und wenn ein Typ zum Beispiel monatelang nicht anruft, schaffen einige von uns es sogar das als „er ist so verknallt, dass er sich nicht traut anzurufen“ auszulegen. Dieser Film gibt endlich die Antwort, auf die Frage, warum von einem Mann nichts kommt. „Maybe he is just not that into you?“ Vielleicht ist er einfach nicht in Dich verliebt?! Auch wenn die weibliche Zielgruppe des Films mit Ginnifer Goodwin, Ben Affleck, Jennifer Aniston, Drew Barrymore, Bradley Cooper, Scarlett Johansson u.s.w. einiges schlucken muss, hat er eine belustigende und heilsame Wirkung! - 7/9
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Das Drehbuch für „Das Herz ist ein dunkler Wald“ (2007) hat Nicolette Krebitz geschrieben, nachdem sie wiederholt von wahren Geschichten über das Doppelleben einiger Männer erfahren hat. Manche Männer sollen so weit gehen, dass sie – wie Devid Striesow als Thomas im Film – sogar mehrere Häuser mit mehreren Familien besitzen, ohne dass die eine von den anderen weiß. Marie – gespielt von Nina Hoss – steht unter Schock, als sie herausbekommt, dass er das gleiche Leben in Grün auch mit einer anderen Frau (Franziska Petri) führt. Auch wenn es dieses Phänomen häufiger gibt, als wir uns vorstellen können, können sich die Männer im wirklichen Leben meistens nur eine Geliebte parallel leisten. Auch ein guter Grund zu sagen: „Ob ich mir einen Ehemann nicht besser erspare?“ - 8/9
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„American Beauty“ (1999) ist ein grandioser Film von Sam Mendes über die abgründigen und schmierigen Gelüste eines Vorstadt-Spießers namens Lester Burnham. Kevin Spacey spielt den frustrierten Ehemann, der sich an der Freundin seiner Tochter aufgeilt so überzeugend, dass ein bisschen von dem Ekel über sein Angegeifere der minderjährigen Angela (Mena Suvari) an allen Vorstädtern hängen bleibt. Nach „American Beauty“ vergeht jeder Frau die Lust zu heiraten! - 9/9
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In „Mr. & Mrs. Smith“ (2005) von Regisseur Doug Liman spielen Brad Pitt und Angelina Jolie das Paar John und Jane Smith, das in trauter Harmonie in einer amerikanischen Vorstadt lebt. In Wahrheit sind beide Auftragskiller ohne es vom anderen zu wissen und es kommt der Tag, an dem sie aufeinander angesetzt werden. Von jetzt an ist Krieg. Sie gehen nach allen Regeln der Kunst aufeinander los. Beim Zuschauen denkt Frau: „Auch wenn mein Mann kein Auftragskiller ist, was treibt er eigentlich, wenn ich denke, er macht Überstunden?“ PS: Nicht zu vergessen, was sich hinter den Kulissen abspielte. Der Film war der Auftakt zum bis heute erfolgreichen „Brangelina“-Projekt. Auch wenn sie noch Monate versucht haben, ihre Beziehung zu leugnen.
Es ist immer das gleiche Spielchen. Mädchen (jeden Alters) sehen eine Schnulze und träumen anschließend davon, ihr Leben möge sich auch in eine Liebesgeschichte mit Happy End verwandeln. Genau genommen füttern die Liebesfilme „Made in Hollywood“ unsere Sehnsucht nach dem Lebenssinn durch eine „Lovestory“ und lassen viele Frauen bis heute nach etwas suchen, das es in Wahrheit gar nicht gibt. Aber es gibt ein paar Filme, die bewirken das genaue Gegenteil und danach denken wir: „Juchu, ich bin Single!“ oder „Könnte ich doch bitte wieder Single sein!“ Hier eine kleine Auswahl: (Fotos: ddp / Text: Monika Wesseling)