Warum floppen die Oscar-Kandidaten?

In seinem neuen Film “Bridge of Spies - Der Unterhändler” erzählt Meisterregisseur Steven Spielberg von einer wahren Begebenheit. Es geht um den US-amerikanischen Anwalts James Donovan (Tom Hanks), der Anfang der 1960er Jahre beim ersten Agentenaustausch zwischen den Sowjets und den Amerikanern eine entscheidende Rolle spielte. Die US-Kritiker sind sich einig: Mit dem Polit-Drama hat Spielberg einen seiner besten Film der letzten Jahre inszeniert. Dem Rat der Fachmänner wollten die Zuschauer dennoch nicht so richtig folgen. Der Film erzielte in Nordamerika mit 64 Millionen US-Dollar zwar einen ordentlichen Umsatz, gemessen an den Dimensionen früherer Spielberg-Blockbuster ist das Ergebnis dennoch bescheiden.

Überblickt man die Filmstarts im aktuellen Herbst, hat man ein noch düstereres Bild vor Augen. Die anspruchsvollsten Filme des Jahres, die sich Anfang 2016 Chancen auf einen oder mehrere Oscars ausrechnen, scheitern einer nach dem anderen an der Kinokasse. Was passiert da? Sind die Menschen es leid, angesichts der vielen Krisenherde auf der Welt auch noch im Kino mit den Problemen der Wirklichkeit konfrontiert zu werden? Suchen sie das Vergessen und die Abkehr von einer brüchigen Welt, um in einer verklärten Traumwirklichkeit ihr Heil zu suchen? Die folgende Liste gibt einen Überblick über Filme, deren Oscar-Chancen vom Desinteresse der Zuschauer vereitelt werden könnten.