Flop von "Men in Black: International": Wäre Crossover aus "M.I.B." und "Jump Street" besserer Film geworden?
"Men in Black: International" hat künstlerisch und kommerziell die Erwartungen von Sony Pictures nicht erfüllt. Dabei wollte das Filmstudio ursprünglich ein Crossover realisieren aus der "Men in Black"- und der "21 Jump Street"-Reihe. Wäre daraus vielleicht der bessere und erfolgreichere Film geworden?
Es ist nicht von der Hand zu weisen: Das "Men in Black"-Reboot "Men in Black: International" hat eine künstlerische und kommerzielle Bruchlandung hingelegt. Die Kritiker ließen kein gutes Haar an der Fantasy-Action-Komödie, die in der Filmdatenbank IMDb nur 38 Punkte erreicht hat. Und auch die Zuschauer sind an einer Neuauflage der Männer in Schwarz, die nun übrigens von einer "Lady in Black" unterstützt werden, offenbar wenig interessiert. "International" ist vergangenen Freitag in Nordamerika mit etwas mehr als 32 Millionen US-Dollar in den Kinos gestartet. Das mag nicht wenig sein, liegt aber deutlich hinter den Erwartungen des Filmstudios Sony Pictures. Zum Vergleich: Der dritte und letzte Teil der originalen "Men in Black"-Reihe war vor sieben Jahren noch mit 54, 5 Millionen Dollar angelaufen.
Chaotische Entstehung von "Men in Black: International"
Für die Insider geht der Flop wesentlich auf die kreativen Differenzen und Fehlentscheidungen im Zuge der Arbeit an "International" zurück. Das Filmmagazin Hollywood Reporter hat sich mit einigen von ihnen unterhalten und anschließend eine nicht enden wollende Liste zusammengestellt mit all den Problemen, die es hinter den Kulissen der Produktion gab. Sie beginnen mit der Entscheidung des Studios gegen einen vierten "M.I.B."-Film mit Will Smith und Tommy Lee Jones, reichen bis zu den unzähligen Änderungen am Drehbuch noch während des Drehs und enden noch lange nicht mit den Auseinandersetzungen zwischen dem Regisseur F. Gary Gray und dem Produzenten Walter F. Parkes sowie dem Führungsversagen auf höherer Studioebene.
Manch ein Insider dürfte dagegen angesichts der Produktionsgeschichte von "International" der Meinung sein, dass aus dem Film auch unabhängig der vielen Turbulenzen während des Arbeitsprozesses kein Erfolg hätte werden können. Ihr Argument dürfte sein: Mit der Neuauflage der "M.I.B."-Reihe ist überhaupt der falsche Film entstanden. Denn hätten die Studioverantwortlichen seinerzeit bei der Wahl zwischen zwei Projekt-Optionen eine andere Entscheidung getroffen, wäre vielleicht ein besseres Werk entstanden und hätte Sony heute womöglich mehr Geld auf dem Konto.
Falsche Entscheidung von Sony?
Tatsächlich hatte das Studio geschwankt zwischen der Entscheidung für eine "Men in Black"-Neuauflage und einem Crossover aus diesem und einem anderen Franchise, nämlich der "21 Jump Street"-Reihe. Letztlich hat man sich für die erste Option entschieden – aus mindestens drei Gründen, wie dies die von Hollywood Reporter genannten Insider teils andeuten, teils beim Namen nennen. Erstens soll das Vorhaben allzu ambitioniert gewesen sein. Denn dazu hätte man die Filmemacher zweier Filmreihen an den Verhandlungstisch bekommen müssen, darunter Steven Spielberg und Produzent Parkes auf Seiten der "Men in Black"-Reihe und mit Chris Miller und Phil Lord die Macher der "Jump Street"-Filme. Zweitens soll das Projekt an mangelnder Kompromissbereitschaft eines Produzenten von "Jump Street" gescheitert sein, wie es weiter heißt.
Und drittens schließlich fürchtete man, mit dem Scheitern des Crossover-Projekts gleich zwei erfolgreiche Filmreihen gegen die Wand zu fahren. Vor diesem letzten Hintergrund hat der Flop von "Men in Black: International" vielleicht doch etwas für sich. Denn wer weiß, ob man bei Sony nach dem Scheitern des Reboots das Risiko für ein Crossover eines Tages nicht doch eingehen wird. Was nicht wurde, kann vielleicht doch noch werden.