"Ich finde es entwürdigend": Motz-Auftakt für das neue RTL-Format "Like Me - I'm famous"

An vermeintlichen Prominenten und Stars, die irgendwo auf der Welt im Sinne der Unterhaltung zusammengepfercht und von Kameras beobachtet werden, mangelt es derzeit wahrlich nicht. Vor dem "Sommerhaus der Stars" lässt RTL jedoch zunächst "Like Me - I'm famous" mit zehn mehr oder eher weniger bekannten Menschen auf die Zuschauer los. Hat sich die Show wirklich ein Like verdient?

"Ich liebe guten Trash und ich liebe es, mir mit völlig fremden Menschen sogar die Toilette zu teilen und noch in die letzte Ritze zu blicken." Die Reality-Show-erprobte Helena Fürst, zuweilen auch als "Höllena" verschrien, scheint genau richtig zu sein in diesem achtteiligen TV-Experiment von RTL, bei dem zehn Kandidaten nach Anerkennung und Likes gieren sollen - und zwar ausnahmsweise ganz analog. In "Like Me - I'm Famous" müssen sie ihre Finger von Instagram, Facebook und Co. lassen und sich gegenseitig von Angesicht zu Angesicht bewerten. Das musste zwangsläufig schon in der Auftaktfolge zu Stunk führen.

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Zunächst folgte jedoch der Einzug in eine Luxusvilla, irgendwo in Deutschland. Der erste Ankömmling war die durch diverse Formate gestählte Trash-TV-Veteranin und "Edelzicke" Sarah Knappik. Ganz alleine erkundete sie das Anwesen, fühlte sich gleich "wie im Paradies" und köpfte eine Flasche Sekt - "Like me - I'm drunk". Paradiesisch ging es für sie weiter, als schließlich Ex-"Bachelorette"-Kandidat, Model und Leitwolf Aurelio Savina hereinspazierte. Sarah flötete: "Ich habe gerade ein Geschäft gemacht: Mit dem Ersten, der reinkommt, muss ich in einem Bett schlafen." War nur ein Witz.

Krawall und Remmidemmi

Immer wieder öffnete sich fortan die Haustüre und es folgten (noch) gut gelaunte Gesichter wie Dschungelkönigin Melanie Müller, Helena "Höllena" Fürst, "Bachelorette"-Teilnehmer Filip Pavlovic, Yasin Cilingir und Miss Switzerland Dijana Cvijetic aus "Love Island", Schlagersängerin Juana Princess, der Party-König von Lloret de Mar Don Francis sowie der "Köln 50667"-Darsteller Alexander Molz. Den Bewohnern ging es da sehr oft wie vermutlich vielen Zuschauern: "Wer ist das?" und: "Kenne ich dich irgendwoher?"

Eine mehr als bezeichnende Willkommensszene in der geltungssüchtigen Hausgemeinschaft ereignete sich zwischen Sarah Knappik und Melanie Müller. Sarah: "Wir haben uns ewig nicht gesehen!" Darauf Melanie: "Haben wir uns überhaupt schon mal irgendwo gesehen?" Sarahs Reaktion: "Weiß ich jetzt auch nicht." Touché.

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Melanie Müller machte ohnehin den Anschein, als ob sie schon ab Minuten eins von den meisten Frauen mehr als genervt war. Über Helena Fürst meckerte sie: "Sie eine Person, von der ich gedacht habe, dass ich hoffentlich nie mit ihr in einer Sendung bin. Das hat sich ja dann heute erledigt. Zwischen uns wird es auf jeden Fall knallen." Sarah Knappik findet sie ohnehin doof: "Sie stellt sich gerne in den Mittelpunkt und wird für viele sehr schnell nervig werden." Und auch über die überschminkte Juana sprach sie nichts Gutes: "Das Mäuschen wird mir ziemlich schnell auf den Sack gehen. Sie ist etwas einfach gestrickt." Nur den Party-Papst Don Francis begrüßte sie mit einer euphorischen Umarmung. Sarah wollte "erstmal beten für uns alle". Ob's half?

Der Kohle wegen

Warum tun sich Menschen eine solche Sendung eigentlich an? Nach dem Einzug gaben einige "Stars" zu, dass sie nur wegen des Geldes mitmachen. "Ich bin hier drin, weil es ein neues Format ist, weil es mein Job ist und weil ich die verf...te Kohle brauche", wurde Melanie deutlich. Und auch ihr Buddy Don Francis gestand, dass er wegen der Corona-Ausgangssperre "kurz vorm Bankrott" stehe.

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Sarah sah das anders und ihr war wichtig mitzuteilen, dass sie mit ihrer Teilnahme auch Gutes tun will. Sie möchte mit dem Gewinn krebskranke Kinder und Tiere unterstützen. Da kam Motz-Melanie schon wieder die Galle hoch: "Sie will immer noch intelligenter wirken. Wenn ich das höre, fängt mein linkes Auge an zu zucken."

Feilschen um Anerkennung

Beim ersten "Fame-Game" ging es schließlich ans Eingemachte. Die Kandidaten mussten herausfinden, wer welchen Spruch in seinen Social-Accounts gepostet hat, und sich dann mit Schleim gefüllten Wasserbombenballons bewerfen. So erspielten sich besonders die zielsichereren Herren die vorderen Plätze. Influencer Filip gewann das Spiel, gefolgt von Aurelio. Auf den hinteren Rängen landeten Sarah, Dijana und Helena.

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Danach durfte dann jeder Promi seine ganz persönlichen Likes vergeben, jeweils drei an der Zahl. Und weil die ja manchmal gar nicht dumm sind, versuchten sich die Kandidaten gegenseitig Likes zuzusichern, zu tauschen und sich gegenseitig welche abzukaufen - für 1.000 Euro pro Like, die von der eigenen Gewinnsumme von 20.000 Euro abgezogen werden.

Das kam Sarah allerdings nicht in die Tüte: "Ich finde es entwürdigend, Likes zu kaufen." Sie bildete lieber fleißig Allianzen. Ganz im Gegensatz zu Helena, die sagte: "Ich will auf alle Fälle drin bleiben." Also wollte sie Aurelio gleich alle drei Sympathiebekundungen abkaufen. Es half nur nichts: Er schenkte ihr die drei Likes zwar großmütig, aber die Fürstin landete trotzdem auf dem letzten Platz und musste schon als Erste die Villa wieder verlassen. "Schade."

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