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Festival Lumière: Filme für jedermann

Liebe lag in der Luft, als der legendäre chinesische Regisseur Wong Kar-Wai bei der neunten Ausgabe des Festivals Lumière in Lyon für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Er widmete den Preis seiner Frau: “Ich möchte diese Ehre an meine Muse Esther weitergeben.” Wong Kar-Wai: “Danke Lumière, danke Lyon, lang lebe das Kino.” Die jährliche Veranstaltung ist eine der größten ihrer Art, die dem klassischen Kino gewidmet ist. Zu sehen gibt es viele restaurierte Streifen, von denen einige noch nie zuvor gezeigt wurden, sowie Retrospektiven und Ehrungen. “Happy together”, nous l’avons été pendant 9 jours, et c’est notamment grâce à vous. Merci à tous d’avoir fait de #Lumiere2017 un succès ! pic.twitter.com/K8yxmK1JTY— Festival Lumière (@FestLumiere) 23. Oktober 2017 Zu den Ehrengästen in diesem Jahr gehörte die schottische Schauspielerin Tilda Swinton, die selbst eine begeisterte Kinoliebhaberin ist: “Die Art und Weise wie das Festival aufgezogen ist, zeigt so viel Herzblut. Für mich fühlt sich das an, als ob diese Stadt wirklich ihr Kino besitzt. Ein Festival, bei dem die Menschen dieser Stadt auch die Menschen sind, die den Vorführungen Kraft geben, ist ein großes Festival.” Tilda Swinton de Chanel Resort 2018 na cerimônia de abertura do ‘9th Film Festival Lumiere’, em Lyon. #FilmFestiva… https://t.co/4RPGwPcjCC pic.twitter.com/HLHwDqt7Ll— De Quem é o Look? (@dequemeolook) 15. Oktober 2017 Neben den Vorführungen freuten sich Cineasten vor allem auf die Meisterklassen, bei denen man die Künstler treffen und zu ihrem Handwerk ausfragen konnte. Genau wie Wong Kar-Wai zog Swinton viele Fans an. “Man genießt es, man sieht Filme in wundervollen Kopien, man sieht schöne Menschen, dafür muss man nicht nach Cannes oder Venedig gehen, hier ist es ebenso cool.” “Es ist etwas ganz Besonderes. Normalerweise kann man sich nicht vorstellen, dass man überhaupt die Chance hat, die Filmemacher zu treffen, das ist interessant, beispiellos.” Fast 200 Filme, rund 400 Vorführungen in Kinos in der ganzen Stadt – hier in der Wiege des Films lebt das Festival Lumière sein Motto: Filme für jedermann. Zu denjenigen, die das Publikum in Lyon kennenlernen wollte, gehörte Guillermo del Toro. Der gefeierte mexikanische Regisseur präsentierte seine Auswahl an Vintage-Filmen. Dazu lief sein neuer Film “Das Flüstern des Wassers” (Shape of Water), für den er sich kürzlich den Goldenen Löwen in Venedig abholte. Die Geschichte einer stummen Frau (Sally Hawkins), die sich während des Kalten Krieges in einem Hochsicherheitslabor mit einem mysteriösen Fischwesen anfreundet, wird bereits für den Oscar gehandelt. “Das ist ein Film, der von der Liebe, von Außenseitern, von Gemeinsamkeiten handelt, um Nein zu sagen zu Hass, Angst und all den Dingen, die heutzutage so verbreitet sind. Egal, ob es eine Fantasiekreatur ist, oder eine reale Person aus einem anderen Kulturkreis, einer anderen Religion, mit einer anderen sexuellen Vorliebe – wenn man sie nicht anerkennt, mit ihr spricht und sie liebt, verneint man die Welt, das verschließt einem einen Teil der Welt”, sagt der Regisseur Guillermo Del Toro. Einer der berühmtesten Kameramänner der Welt und ein langjähriger Weggefährte Wong Kar-Wais lockerte die Preisverleihung auf: “Wir haben die Hoffnung, dass vielleicht unser Schaffen die Augen der Welt dafür öffnet, was möglich ist, so wie es die Lumière-Brüder taten”, so Christopher Doyle. “Comment y serait on arrivé si on ne s’aimait pas autant ?” L’intenable Christopher Doyle, chef opérateur de Wong Kar-wai #Lumiere2017 pic.twitter.com/xma59M2bNN— Festival Lumière (@FestLumiere) 20. Oktober 2017