Fat-Shaming-Skandal: Philipp Plein macht sich über Journalistin lustig

Philipp Plein sorgt gerade für negative Schlagzeilen. (Bild: Getty Images)
Philipp Plein sorgt gerade für negative Schlagzeilen. (Bild: Getty Images)

Man möchte denken, dass Fat Shaming dank der Body-Positivity-Bewegung auch in der Modebranche der Vergangenheit angehört. Doch Letztere ist an Designer Philipp Plein anscheinend vorbeigegangen.

Auf der New York Fashion Week zeigte der deutsche Modeschöpfer seine neue Kollektion. Dass eine Linie nicht jedermanns Geschmack treffen kann, dürfte in der Branche nichts Ungewöhnliches sein. Und so äußerte sich Moderedakteurin Alexandra Mondalek auf der Plattform “Fashionista” negativ über die Kollektionspräsentation.

Für die neue Mode von Philipp Plein fand eine Moderedakteurin keine positiven Worte. (Bild: Getty Images)
Für die neue Mode von Philipp Plein fand eine Moderedakteurin keine positiven Worte. (Bild: Getty Images)

Zugegeben, ihre Beschreibung war hier und da etwas harsch. Neben “enttäuschend” bezeichnete sie die Show als “unorganisiert” und “tragisch”. Auch für die Kleidung selbst fand sie vernichtende Worte und betitelte Pleins Marke als “billigen Witz”.

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Plein giftet zurück

Dass so etwas auch an einem bekannten Designer nicht einfach vorbeigeht, ist sicherlich menschlich. Trotzdem sollte er mit negativer Kritik professionell umgehen können.

“Das sind die IG Stories, die gepostet wurden. Ich hoffe, du bist stolz auf dich, dass du dich über jemanden lustig machst, der sowieso mit Schönheitsidealen kämpft.”

Doch Philipp Plein wurde persönlich. Als Instagram Stories veröffentlichte der 40-Jährige unter anderem einen Screenshot von Mondaleks Tweets über seine Modenschau. Diesen beschriftete er mit “Ich mag es, wenn Journalisten objektiv und vertrauenswürdig sind.”

In dem sozialen Netzwerk hatte die Redakteurin unter anderem kritisiert, dass sie bei einem gesetzten Dinner stehen musste. Das nahm Plein zum Anlass, sich über ihren Körper lustig zu machen. Er postete ein älteres Bild der jungen Frau und schrieb: “Nächstes Mal werde ich sichergehen, dass du genug Essen bekommst. Versprochen.” Zum Post fügte er ein Comic-GIF einer übergewichtigen Person hinzu.

“Und zum Abschluss: Nicht, dass irgendwas falsch an meinem Aussehen war, als ich schwerer war, aber das ist ein Foto von mir von letzter Nacht. Genieß es, dumm auszusehen.”

“Bizarr, gemein und unglaublich unprofessionell”

Pleins Posts führten dazu, dass Mondalek das Gefühl hatte, sich verteidigen zu müssen. Auf Twitter beteuerte sie, dass es sich um ein altes Foto handelt, auf dem sie noch rund elf Kilo mehr wog. In einem Artikel, den sie anschließend für “InStyle” schrieb, erklärte die Journalistin, dass sie sich zunächst für das Foto von ihr schämte, das der Designer veröffentlicht hatte.

Später realisierte sie aber, dass er derjenige sei, “der sich schämen muss”. Mondalek: “Es ist klar, dass er denkt, Gewicht und Essen sind Dinge, wofür sich Frauen schämen sollen. Es war bizarr, gemein und unglaublich unprofessionell.” Eine Entschuldigung seitens Plein hat es bisher nicht gegeben.

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