Fünf Themen des Tages: Gesprächsstoff für heute

(Bloomberg) -- Zoff bei VW schwelt weiter, Musk macht sich in Deutschland nicht nur Freunde, Barnier will nichts versprechen, Briten machen bei Impfungen Tempo, SAP-Konkurrent tütet Megafusion ein. Marktteilnehmer könnte heute beschäftigen:

Bei VW immer noch keine Lösung für CEO-Streit

Das Aufsichtsratspräsidium der Volkswagen AG ist nach einer dreistündigen Sitzung am Dienstag auseinander gegangen, ohne einen konkreten Vorschlag zur Entschärfung der internen Spannungen mit dem Vorstandschef erarbeitet zu haben. Herbert Diess strebt eine Vertragsverlängerung an und fordert beim weltgrößten Autohersteller einschneidende Veränderungen. Vergangene Woche hatte Diess in einem Gastkommentar im Handelsblatt “verkrustete und komplizierte” Strukturen bei VW bemängelt. Vor einer Sitzung des gesamten Aufsichtsrats in der nächsten Woche seien weitere Gespräche erforderlich, verlautet aus informierten Kreisen. Die Gespräche über Diess und die Besetzung von Top-Management-Posten würden in den nächsten Tagen fortgesetzt, hieß es. Vertreter von Volkswagen lehnten eine Stellungnahme ab. Die VW-Aktie gab um bis zu 2,6% nach.

Musk legt sich mit deutschen Gewerkschaften an

Elon Musk hat in Deutschland dank einer großen Charmeoffensive in letzter Zeit viele Freunde gewonnen. Mit der Tesla-Fabrik, die er nahe Berlin baut, verspricht er Tausende Arbeitsplätze, beim Richtfest zeigte er sich in traditioneller deutscher Zimmermannskluft, und er twitterte in überraschend gutem Deutsch. Doch nun legt er sich mit einer mächtigen deutschen Institution an: der IG Metall. Auf Kritik stößt vor allem, dass Tesla in Deutschland den üblichen Tarifvertrag nicht übernehmen will. Ein Schreiben der Gewerkschaft mit der Bitte um ein Gespräch ignorierte er. Es sei nicht gut, wenn ein Autobauer in ständigem Konflikt mit der IG Metall stehe, sagte Christian Bäumler von der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft CDA. Die Gewerkschaft sei stark und könne einen langen Kampf durchhalten, sagte er.

Brexit-Deal bleibt Zitterpartie

Der Ausgang des Ringens um ein Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien ist kurz vor der Schlussglocke immer noch ungewiss. Wie aus informierten Kreisen verlautet hat der Brexit-Verhandlungsführer der EU, Michel Barnier, am Mittwoch bei einem privaten Treffen den Repräsentanten des Blocks mitgeteilt, dass die drei Haupthindernisse für ein Abkommen weiterhin ungelöst seien. Die drei Themen - gleiche Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen, Zugang zu britischen Fischereigewässern und die Umsetzung des Gesamtabkommens - sind seit langem Streitpunkte. Barnier sagte, er könne nicht garantieren, dass es einen Deal geben werde. Das Pfund fiel in Reaktion auf die Nachricht. Dennoch gehen die intensiven Verhandlungen rund um die Uhr weiter, und zwei Offizielle sprachen von Optimismus auf beiden Seiten.

Briten preschen bei Impfstoff vor

Großbritannien hat den Corona-Impfstoff des US-Pharmariesen Pfizer und der Mainzer BioNTech zugelassen. Bereits ab nächster Woche soll das Vakzin landesweit verfügbar gemacht werden. Die Briten waren damit schneller als die amerikanischen und europäischen Behörden, deren Entscheidungen noch ausstehen. Nun bereiten sich 50 Kliniken im Land auf die Impfungen vor, wenn die ersten 800.000 Dosen aus Belgien eintreffen. “Wir können ein Ende absehen und erwarten, dass wir es bis zum Frühjahr überstanden haben”, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock in einem Radiointerview. Einige Analysten zeigten sich von der frühzeitigen Zulassung überrascht. Ihm sei nicht klar, welchen Vorteil eine so frühe Freigabe habe, schrieb Graham Doyle von Liberum, und verwies auf mögliche Risiken, die sich aus der Eile ergäben.

Salesforce nimmt Microsoft in die Zange

Mit einer Mega-Übernahme will die amerikanische Softwareschmiede Salesforce.com den Giganten Microsoft in die Zange nehmen. Das Unternehmen übernimmt für 27,7 Milliarden Dollar den Bürokommunikationsspezialisten Slack, dessen wichtigstes Konkurrenzprodukt der Microsoft-Dienst Teams ist. Zusammen mit Slack werde Salesforce “die Zukunft der Unternehmenssoftware gestalten” und die Art verändern, wie Menschen arbeiten, sagte Salesforce-CEO Marc Benioff. Salesforce zählt wie Oracle zu den Rivalen des deutschen Unternehmenssoftware-Riesen SAP.

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