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Expertin warnt: Häufiges Snacken und unregelmäßiges Essen führen zu Entzündungen im Körper

Wer seinem Körper etwas Gutes tun will, sollte von regelmäßigen Snacks wie Chips möglichst die Finger lassen. (Symbolbild: Peter Willert/EyeEm/Getty Images)
Wer seinem Körper etwas Gutes tun will, sollte von regelmäßigen Snacks wie Chips möglichst die Finger lassen. (Symbolbild: Peter Willert/EyeEm/Getty Images)

Keine geregelten Essenszeiten, dafür oftmaliges Snacken quer über den Tag verteilt: Was heutzutage für viele zur Normalität geworden ist, kann für den Körper ernsthafte Konsequenzen haben.

Egal ob Stress in der Arbeit oder ein unsteter Lebensrhythmus: Es sind zahlreiche Faktoren, die dazu beitragen, dass viele von uns von regelmäßigen Essenszeiten abgekommen sind und dafür mehrmals am Tag zu Snacks greifen. Dabei ist der Rhythmus von drei Mahlzeiten am Tag noch gar nicht alt: Wie die Immunologie-Dozentin Jenna Macciochi von der University of Sussex im Magazin “The Conversation” argumentiert, entwickelte sich dieser erst langsam über die Jahrhunderte hinweg.

Tatsächlich wurde das Frühstück erst mit der industriellen Revolution zur “wertvollsten Mahlzeit des Tages”, der uns bekannte Rhythmus von drei Mahlzeiten pro Tag entwickelte sich überhaupt erst im späten 18. Jahrhundert.

Entzündungsreaktion

Dass sich dieser stetige Rhythmus nun allerdings immer mehr zu einem oftmaligen Snacken hin verändert, kann für den Menschen negative Auswirkungen haben. Der Körper, erklärt Macciochi, kennt im Grunde zwei unterschiedliche metabolische Zustände: jenen des Fastens und jenen nach der Nahrungsaufnahme. Wenn der Mensch etwas isst, nimmt er nicht nur Nährstoffe auf, sondern regt sein Immunsystem auch dazu an, eine vorübergehende Entzündungsreaktion zu produzieren. Entzündungen sind Antworten des Körpers auf Infektionen und Verletzungen – sie haben eine Schutzfunktion.

Stress für das Immunsystem

Nahrungsaufnahme bedeutet für den Körper Stress für sein Immunsystem. Hier kommt das Problem von oftmaligem Snacken ins Spiel: Denn wer immer wieder zu kleinen Häppchen greift, bringt seinen Körper in einen nahezu dauerhaften Zustand der Entzündung. Während diese Entzündungsreaktionen des Körpers eigentlich nur als kurzfristige Maßnahme konzipiert sind, begünstigen unsere modernen Essgewohnheiten aber die sogenannte “postprandiale Entzündung” – die Entzündung nach dem Essen.

Diese wird von einem Immunsensor für Nährstoffe losgetreten, der das Entzündungsmolekül “Interleukin-1β” im Körper erzeugt. Begünstigt wird der Entzündungszustand von kalorienreicher Nahrung, oftmaliger Nahrungsaufnahme sowie einem Überschuss von Fruktose und Fetten, besonders von gesättigten Fettsäuren.

Dieser dauerhafte Entzündungszustand hat für den Körper gravierende Auswirkungen und begünstigt Herzkrankheiten sowie Typ-2-Diabetes.

Wenige, dafür regelmäßige und nährstoffreiche Mahlzeiten tun dem Körper gut. (Symbolbild: 10’000 Hours/Getty Images)
Wenige, dafür regelmäßige und nährstoffreiche Mahlzeiten tun dem Körper gut. (Symbolbild: 10’000 Hours/Getty Images)

Was man tun kann

Bezüglich der genauen Langzeitauswirkungen eines längerfristigen Zustandes postprandialer Entzündung herrscht immer noch jede Menge Forschungsbedarf. Fest steht aber, dass dieser Zustand hinderlich für ein gesundes Altern des Körpers ist. Seine Essgewohnheiten in wenige, dafür nahrhafte Mahlzeiten ein- beziehungsweise aufzuteilen und auf Snacken weitestgehend zu verzichten, ist in jedem Fall dienlich: Denn nicht nur eine Verminderung des Entzündungszustands, auch eine optimalere oder verringerte Kalorienaufnahme ist die Folge. Empfehlenswert ist es auch, die letzte Mahlzeit des Tages nicht allzu spät anzusetzen.