Experte Dr. Hosp: Blockchain erobert die Welt; Bitcoin steigt 10.000 Prozent

Experte Hosp: Bitcoin nach Segwit2x auf 10.000 Dollar – Amazon-Gerücht plausibel

Der Bitcoin-Hype ist ungebrochen. Innerhalb von zwei Jahren ist der Kurs um 1.100 Prozent auf aktuell rund 4.700 Dollar gestiegen. Der Anstieg ist sehr steil – für viele zu steil. Buchautor Thorsten Schulte („Kontrollverlust“) spricht gegenüber dem AKTIONÄR von der „Tulpenzwiebel des 21. Jahrhunderts“. Auch Nobelpreisträger Robert Shiller sieht eine „spekulative Blasenbildung“.

Sind Bitcoins tatsächlich nur ein Strohfeuer wie der damalige irrationale Run auf Tulpen? Der Vergleich hinkt: Während im 16. Jahrhundert nach der Verteuerung der Tulpenzwiebeln europäischen Bauern hastig Zwiebeln anbauten und für eine Vervielfachung des Angebots sorgten, ist es eine Eigenheit des Bitcoins, dass die Anzahl laut Algorithmus begrenzt ist. Neben warnenden Stimmen von Experten wie Marc Faber gibt es daher auch viele Bitcoin-Superbullen. Wie Blockchain-Experte Dr. Julian Hosp, der auf YouTube über die Chancen und Risiken von Bitcoin und Co aufklärt.

DER AKTIONÄR: Herr Dr. Hosp, sie leben die Begeisterung für Kryptowährungen vor. Wann hat Sie das Fieber gepackt?

Dr. Julian Hosp: Ich habe das erste Mal im Jahr 2014 bei rund 250 Dollar in Bitcoin investiert und bleibe sehr, sehr bullish.

Nach der Verzwanzigfachung des Kurses ist die Frage: Wie hoch kann es noch gehen, sollte man Gewinne mitnehmen?

Auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten ist es extrem schwierig, Vorhersagen zu treffen – der Handel ist von vielen regionalen Themen abhängig und sehr emotional. Doch auf Sicht von sieben bis acht Jahren bin ich extrem zuversichtlich für Bitcoin. Ich denke, dass Bitcoins so viel wert wie alles Gold werden können – was eine Verhundertfachung bedeuten würde. Derzeit liegt der Wert von Bitcoin bei 75 Milliarden Dollar, was nur ein Prozent des Gold-Wertes ausmacht. Die Gefahr ist immer da, dass es sich als Blase entpuppt. Doch das Chance-Risiko-Verhältnis ist aus meiner Sicht gut.

Was macht Bitcoin für Anleger oder Zocker derzeit so interessant?

Der Haupttreiber ist derzeit die Nutzung als Anlageklasse, als Gold-Alternative.

Als Währungsersatz taugt Bitcoin bislang nur bedingt. Erst vereinzelt akzeptieren Online-Shops Bitcoin.

Ja, noch wird es nicht nennenswert als Zahlungsmittel genutzt. Doch ich glaube, in Zukunft werden 100 Prozent aller Finanz-Transaktionen über die Blockchain abgewickelt. Ich vergleiche das gerne mit traditionellen Briefen, die von E-Mails fast komplett disruptioniert wurden.

Alles spricht von der Technologie hinter Bitcoin und Co – der Blockchain –, die ohne eine Bank zwischen Versender und Empfänger die Transaktionen schneller, sicherer und günstiger machen soll. Wann kommt das im Mainstream an?

Der Durchbruch ist da, wenn der Durchschnittsbürger gar nicht merkt, dass er die Blockchain nutzt – wenn etwa Geld-Versenden so simpel wird wie Nachrichten per WhatsApp schreiben. Das wäre der Durchbruch. In 30 Jahren wird auch Visa, wenn es das Unternehmen noch gibt, ein anderes Geschäftsmodell haben und auf die Blockchain setzen. Genau deshalb haben wir 2015 in Singapur TenX gegründet, um Kryptowährungen ausgebbar zu machen. Die TenX-Wallet setzt auf mehr als nur eine Kryptowährung, es entfällt das Tauschen in andere Währungen.

Lesen Sie das komplette Interview mit Dr. Hosp sowie spannende Hintergründe zu ICOs und Bitcoin-Aktien in der neuen AKTIONÄR-Ausgabe 37/2017.