EU warnt vor russischen Trollen: Corona-Fake-News sollen offenbar Misstrauen säen

Falschinformationen in Zeiten des Coronavirus sind ein großes Problem. Hinzu kommen offenbar gezielte staatliche Desinformations-Kampagnen im Netz. Eine EU-Behörde hat pro-russischen Trollen nun vorgeworfen, die Corona-Krise durch Falschinformationen verschärfen zu wollen.

Die EU wirft Russland eine Desinformationskampagne rund um das Coronavirus vor. Demnach hat die für Osteuropa zuständige Abteilung des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) vor russischen Trollen gewarnt, die im Internet Panik und Misstrauen in den Gesellschaften Europas säen wollten.

In einer entsprechenden Analyse des Dienstes heißt es, die "Pro-Kreml"-Akteure wollen vermitteln, dass die Demokratie nicht funktioniere. Rund ein Drittel der in dieser Woche gemeldeten "Fälle von Desinformation" hatten mit dem Coronavirus zu tun. Besagte Akteure hätten ihre Verschwörungstheorien "von Anfang an" parat gehabt und würden etwa verbreiten, das Sars-CoV-2-Virus sei in NATO- oder anderen Laboren entwickelt worden - gleichsam als biologische Waffe.

COVID-19-Ausbruch: Das Virus wird als "fremde Aggression" dargestellt

In der Analyse heißt es weiter, nach zwei Monaten der Desinformation hätten sich Muster herausgebildet. Demnach sei die inländische Kommunikation klar darauf ausgerichtet, das Virus als eine Art "fremde Aggression" darzustellen, wahlweise stamme es daher etwa aus Lettland, mal aus den Vereinigten Staaten - und natürlich sei lediglich das Ausland betroffen, Länder wie Deutschland und China etwa.

Für das internationale Publikum hingegen stelle sich der Ansatz etwas anders dar - insbesondere "dunkler und zynischer". Demnach würden "globale Eliten" das Virus missbrauchen, um eine Gewaltherrschaft zu etablieren. Insgesamt seien die Desinforamtions-Kampagnen darauf ausgelegt, bei den Menschen Misstrauen in Behörden und Institutionen zu wecken.