Erneuter "feiger Angriff": WDR-Journalisten bei Corona-Protesten attackiert

Wieder ein Angriff auf Journalisten bei einer Demo gegen Corona-Maßnahmen, diesmal in Dortmund. Der Täter stammt mutmaßlich aus dem rechtsextremen Milieu.

Angriffe auf Journalisten, die bei Demonstrationen unterwegs sind, häufen sich derzeit bedrohlich. Nun wurde ein weiterer Fall aus Dortmund bekannt. WDR-Journalisten wurden am Samstag attackiert, als sie auf einer Demo gegen die Corona-Beschränkungen in der Ruhrmetropole mit der Kamera zu dokumentieren versuchten, ob sich Rechtsextreme unter die Protestierenden gemischt hatten. Tatsächlich wurde die Demonstration von der Stadt kurzfristig wegen befürchteter Unterwanderung von Neonazis verboten. Dennoch versammelten sich viele Menschen. Die Polizei versuchte die Ansammlung aufzulösen.

Der 23-jährige Angreifer stammt vermutlich aus der rechtsextremen Szene. Er beschimpfte die Journalisten und schlug dem Kameramann laut Senderangaben das Gerät aus der Hand. Die Kamera habe daraufhin den Kollegen getroffen und ihn leicht verletzt. Wie der WDR mitteilt, wurde der mutmaßliche Täter anschließend festgenommen. Die beiden Journalisten haben Anzeige erstattet.

"Bedrohung unserer Demokratie"

Gabi Ludwig, Chefredakteurin der NRW-Landesprogramme im WDR, sprach in einer Stellungnahme von einer "Bedrohung unserer Demokratie". Der Landesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Frank Stach, betonte laut "Tagesspiegel": "Das war ein feiger Angriff auf Journalisten, die ihrer Aufgabe nach Berichterstattung nachgekommen sind." Weil sich extremistische Gruppen zunehmend gewaltbereit gegenüber Journalistinnen und Journalisten zeigten, müssten die Taten "mit größtmöglichem Fahndungsdruck geahndet werden".

Zuvor war am Donnerstag ein ARD-Team bei einer Demonstration in Berlin attackiert worden. Und am 1. Mai griffen ebenfalls in Berlin rund 20 bis 25 vermummte, mutmaßlich linksradikale Personen Mitarbeiter der ZDF-Satiresendung "heute-show" an. Dabei wurden fünf Personen so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.